Ein Z und ein V sind in weißer Farbe groß und breit auf das Schaufenster der Annahmestelle für Ukraine-Spenden gesprüht. Wassilij Tscherleniak engagiert sich hier für Geflüchtete. Er steht davor und schüttelt den Kopf.
"Ich war total entsetzt, als ich das hier entdeckt habe. In der Ukraine sterben täglich Menschen im Namen dieser Zeichen", erklärt er. Tscherleniak hat selbst Familie, die in der Ukraine lebt.
Billigung von Straftaten
Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Aber auch wegen Billigung von Straftaten. "Das Z und das V stehen für die russische Armee", erklärt Ramona Arnhold für die Polizei in Hagen. "Insofern kann man das Graffitti so verstehen, dass die Täter auch die Straftaten billigen, die durch die russische Seite im Ukraine-Krieg verübt werden."
Anti-Ukrainische Straftaten nehmen zu
Bereits vor einigen Wochen wurde auf das Fenster eines Tattoo-Studios in Kreuztal ein Z gesprüht. Vermutlich, weil sich die Inhaberin gegen den Krieg ausspricht. Weitere Fälle gab es in Siegen-Wittgenstein aber nicht nicht. Ganz anders im Märkischen Kreis. Hier hat es schon 25 solcher Straftaten gegeben. Woran das liegt, ist völlig unklar.
„Kein ethnischer Konflikt“
In der Annahmestelle in Siegen haben auch schon viele Russen Kleider und Medikamente vorbeigebracht, erzählt Wassilij Tscherleniak. "Das ist ein ideologischer Konflikt. Es geht um Demokratie gegen Diktatur. Nicht um Ukrainer gegen Russen.“