Ein weiß-gelber Zug an einem Bahnsteig unter bewölktem Himmel

Wegberg: Erste Fahrt im Zug der Zukunft

Stand: 09.09.2022, 20:00 Uhr

Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Politik waren am Freitag im Siemens-Prüfcenter in Wegberg-Wildenrath dabei, als ein Wasserstoffzug zu seiner ersten Fahrt aufbrach. Züge wie dieser sollen der deutschen Bahn dabei helfen, klimaneutral zu werden.

Grüne Wasserstofftechnik ist klimaneutral

„Diese Technologie ist einsatzfähig“, sagt Roland Busch, Vorstandvorsitzender der Siemens AG. „Der Zug, den  Sie hier sehen, ist voll operativ. Er hat Beschleunigungswerte, wie Sie sie von einer U-Bahn kennen. Und er lässt sich in der gleichen Zeit betanken, wie Sie eine Diesellokomotive betanken.“ Und grüner Wasserstoff – also Wasserstoff, der mithilfe von erneuerbaren Energien erzeugt wird – ist vollkommen klimaneutral. Züge, die damit angetrieben werden, stoßen lediglich Wasserdampf aus.

Circa 50 Leute stehen Schlange auf einem Bahnsteig unter freiem Himmel, um in einen weiß-blau-gelben Zug mit der großen Aufschrift "Mireo Plus H" zu gelangen

Ersatz für alte Dieselloks

Diese Technik braucht die Deutsche Bahn dringend. Denn sie hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahrzehnten auch im Regionalverkehr klimaneutral zu werden, also ganz ohne den Ausstoß von CO2 auszukommen. Das geht aber nur, wenn die Bahn nach und nach auf den Betrieb der alten Dieselloks verzichtet, die gerade im Regionalverkehr immer noch eingesetzt werden.

Ein Mann hält dünne schwarze Schläuche, die von einem weißen Container in die Seitenwand eines blau-weißen Zugs führt

Wasserstofftankstellen werden gebraucht

Deshalb will die Deutsche Bahn künftig auf Wasserstoffzüge setzen. Dafür wird in den kommenden Jahren eine ganz neue Infrastruktur gebraucht. Überall in Deutschland müssen Wasserstofftankstellen entstehen, damit die Züge bei Bedarf tanken können. Die heute bei Siemens vorgestellte Technik soll dazu beitragen, dass die Deutsche Bahn bis 2038 alle ihre Züge mit Ökostrom fahren lassen kann.