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Wälder sind derzeit einer der wenigen Erholungsorte, in denen wir uns aus dem Weg gehen können. Immerhin stehen jedem Einwohner in NRW statistisch rund 532 Quadratmeter Wald zur Verfügung. Wälder bedecken fast ein Drittel der Landesfläche.
In diesen Tagen verursachten in NRW gleich mehrere Waldbrände größere Schäden und lange Großeinsätze der Feuerwehren. Drei Fragen und drei Antworten zu der aktuellen Situation im Wald.
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Wieso gibt es derzeit so viele Waldbrände in NRW?

Die Feuerwehr war an mehrern Orten in NRW im Großeinsatz
"Die Menschen sind immer wieder überrascht, dass es im Frühling im Wald brennt und das macht die Sache doppelt gefährlich, weil sie weniger aufpassen", sagt Friedrich Louen vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
Die meisten Waldbrände entstünden durch fahrlässiges Handeln von Menschen, nicht durch Naturkatastrophen, erklärt Louen. So kam es wohl auch zum Brand in Gummersbach - ein 24-Jähriger hat gestanden, er habe gezündelt.
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Die Situation im Wald sei derzeit so gefährlich, weil die Vegetation noch sehr trocken ist und es zu wenig geregnet habe, sagt Ulrich Cimolino, Vorsitzender des Arbeitskreises Waldbrand beim Deutschen Feuerwehr-Verband und Branddirektor bei der Feuerwehr Düsseldorf. Zudem trockne der starke Wind den Boden weiter aus.
Cimolino: "Stürme, Dürre und Borkenkäfer führten in den vergangenen beiden Jahren bereits zu dramatischen Schäden im Wald. Das verschärft die Situation zusätzlich." Und: Die Waldbrandgefahr bleibt auch in den kommenden Tagen hoch, da keine Niederschläge in Sicht seien, sagte WDR-Meteorologe Peter Schwarz.
Wie kann man langfristig Waldbrände verhindern?

Rauchen, Grillen und zündeln sind tabu!
"Seit Jahrzehnten arbeiten wir daran, klimastabile Mischwälder mit mehr Laubbäumen zu entwickeln. Das Innenklima solcher Wälder ist feuchter und kühler und damit sicherer vor Waldbränden", so Friedrich Louen.
Reine Nadelwälder sind besonders gefährdet für Brände. Die ätherischen Öle in den Nadeln und der Rinde sind leicht brennbar.
Dürfen wir weiterhin im Wald spazieren gehen?
"Auf jeden Fall! Erstens um frische Luft zu schnappen, zweitens weil Spaziergänger unser bestes Meldezentrum sind", sagt Ulrich Cimolino. "Wir bitten Spaziergänger, die Augen aufzuhalten und sofort die 112 zu wählen, wenn sie einen Brand entdecken", so Cimolino.
Wer keinen GPS-Punkt angeben kann, solle markante Punkte nennen, "zum Beispiel Wanderhütten, Gewässer oder Rettungspunkte."
Selber das Feuer zu löschen sei zu gefährlich, sagt Christoph Schöneborn, Sprecher des NRW-Verbandes der Feuerwehren: "Was man als Wanderer dabei hat, reicht nicht, um ein Feuer zu löschen. Es besteht Lebensgefahr!"
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Stand: 22.04.2020, 08:30