Plastikflaschen und anderer Müll liegen an einem Strand.

Verhandlungen über Plastikmüll-Abkommen: Umweltschützer zufrieden

Stand: 03.12.2022, 10:05 Uhr

In Uruguay gab es erste Verhandlungen für ein internationales Abkommen gegen Plastikmüll. Umweltschützer sagen: Es lief besser als erwartet.

Nach der ersten Verhandlungsrunde in Uruguay über ein weltweit verbindliches Abkommen gegen Plastikverschmutzung zeigen Umweltschützende sich in erster Linie zufrieden. "Über 140 Länder haben sich grundsätzlich für globale Regeln und Kontrollmechanismen ausgesprochen", sagte Alois Vedder von der Naturschutzorganisation WWF am Freitag. "Das ist mehr als wir erwarten durften."

Greenpeace: "Man wird großen Ölkonzernen künftig genauer auf die Finger schauen"

Auch Viola Wohlgemuth von der Umweltschutzorganisation Greenpeace wertet die erste Verhandlungsrunde als Erfolg. "Das ist endlich das klare, globale Bekenntnis der Politik zu dem, was wir alle längst wissen: dass Plastik dem Menschen und dem Planeten schadet", sagte sie am Freitag nach Abschluss dieser ersten Runde. "Für die großen Ölkonzerne und globale Unternehmen bedeutet das, dass man ihnen künftig genauer auf die Finger schauen wird."

Es gibt laut Vedder von WWF aber auch einige Staaten, die sich gegen solche globalen Regeln gegen Plastikmüll stellen: Darunter seien Länder, die Erdöl fördern, und einige mächtige Industriestaaten. Sie seien nur auf nationale Regelungen auf freiwilliger Basis aus. "Ein erfolgreiches Abkommen muss aber weltweit gleiche, verbindliche Regeln und Standards gegen Plastikverschmutzung festschreiben", sagte Vedder.

UN: Plastikverschmutzung könnte sich ohne Maßnahmen bis 2040 mehr als verdoppeln

Seit Montag verhandelte ein zwischenstaatlicher Verhandlungsausschuss in Uruguay über einen Vertrag, um die Verschmutzung durch Einweg- und Mikroplastik sowie Geisternetze - verlorene Fischernetze, die im Wasser treiben - einzudämmen. Der Ausschuss soll dazu bis Ende 2024 eine Konvention erarbeiten. Darin sollen verbindliche Regeln und Maßnahmen festgelegt werden, die den gesamten Lebenszyklus von Plastik betreffen.

Nach UN-Angaben nimmt die Menge an Kunststoffverschmutzung drastisch zu und könnte sich in den Meeren und anderen Gewässern ohne Gegenmaßnahmen von 2016 bis 2040 mehr als verdoppeln: von jährlich etwa 9 bis 14 Millionen Tonnen auf voraussichtlich 23 bis 37 Millionen Tonnen pro Jahr.

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