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Grillabend im Garten: Ein genüsslicher Biss in die Burgerbulette, etwas Blut tropft aus dem saftigen Fleisch – die Illusion ist perfekt. Denn die Bulette besteht in Wirklichkeit aus Erbsenprotein und das Blut ist nur Rote-Beete-Saft. Die Lebensmittelindustrie nutzt alle Tricks, damit Fleischersatzprodukte so real wie möglich wirken.
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Pro und Kontra: Alternativen zu Fleisch und Wurst
Von Susanne Schnabel
Der Markt für fleischlose Ersatzprodukte boomt. Es gibt eine große Auswahl an Burgern, Schnitzeln und Salami auf pflanzlicher Basis. Ist das wirklich eine gute und gesunde Alternative?
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Nachfrage nach veganer Wurst steigt
Vorbei sind die Zeiten der gelblichen Tofu-Würstchen, die höchstens in ihrer Form etwas mit echtem Fleisch zu tun hatten. Anna Maynert ist Ernährungsberaterin und freut sich, dass das Angebot an Fleischersatz heute so vielfältig ist: "Der Markt boomt, selbst die Fleischindustrie ist mit auf den veganen Markt aufgesprungen. Die Klimadebatte ist unaufhörlich, wir müssen weniger Fleisch konsumieren."

Der Umsatz mit Fleisch wird sinken. 2040 hätte konventionelles Fleisch wohl nur noch einen Marktanteil von 40 Prozent.
Der Veganerin sind manche Produkte heute sogar schon zu realistisch: In das blutende Erbsen-Patty zu beißen, kostet sie Überwindung. Doch reine Vegetarier und Veganer wie Anna Maynert gibt es in Deutschland gar nicht so viele. Laut Bundesministerium für Ernährung essen sechs Prozent der Deutschen vegetarisch. Ein Prozent ernährt sich vegan.
Gelegenheitskäufer sind wichtig
Doch das sind nicht die Menschen, an die sich die Fleischersatzprodukte richten – jedenfalls nicht nur. Christoph Minhoff vom Lebensmittelverband Deutschland sieht eine andere Zielgruppe: "Der Anteil der Flexitarier, der wächst sehr stark. Also Menschen, die sagen: Heute verzichte ich mal auf Wurst und greife zum Ersatzprodukt."
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Das haben auch die Hersteller erkannt. Die Fleischmarke Wiesenhof schreibt: "Die Zielgruppe für unsere pflanzenbasierten Produkte ist nicht allein der Veganer." Und auch Alfred Jansen, Unternehmenssprecher von Iglo, betont: "Als Massenmarktmarke wollen wir auch den Massenmarkt adressieren." Es geht also um Menschen, die nicht ganz auf Fleisch verzichten, aber weniger davon essen wollen.
Am Ende wird doch oft Fleisch gekauft
Die Lebensmittelbranche forscht an immer neuen Wegen, das klassische Stück Fleisch zu ersetzen. Lupinen und Erbsen liegen als Basis momentan im Trend. "Wir gucken uns alles an", sagt Alfred Jansen von Iglo. "Wir werden in zehn, 15 Jahren nicht mehr so essen, wie wir heute essen."

Was werden wir wohl in Zukunft essen? Ersatzprodukte aus Pflanzen, Proteine aus Insekten oder künstliches Laborfleisch?
So ganz wird das klassische Fleisch aber erst einmal nicht aus dem Supermarkt verschwinden – da ist sich auch Christoph Minhoff vom Lebensmittelverband Deutschland sicher: Denn viele Verbraucher nähmen sich zwar vor, weniger Fleisch zu essen – die Praxis sehe dann aber oft anders aus.
Stand: 28.06.2020, 18:33