Unfälle und Rettungseinsätze am Vatertag in NRW
Stand: 19.05.2023, 08:43 Uhr
Bei sonnigem Wetter waren am Donnerstag in NRW überall Männergruppen oder ganze Familien unterwegs. Im Rheinland hat es zwei tragische Unfälle gegeben. In Herdecke wurde der Besitzer des Seeschlösschens von zwei Männern schwer verletzt.
Neoprenanzüge sind ein Muss bei nicht mal 15 Grad Wassertemperatur. Wie in jedem Jahr fand in Köln das Vatertags-Rheinschwimmen statt. Männer und Frauen - teils verkleidet - sprangen an den Poller Wiesen ins Wasser und schwammen am Dom vorbei und unter vier Brücken hindurch. In diesem Jahr waren 130 Schwimmerinnen und Schwimmer mit dabei.
Die DLRG rettete am Nachmittag einen 54-jährigen Teilnehmer aus dem Wasser, der nahe der Südbrücke leblos im Rhein gefunden worden war. Das berichtete die Feuerwehr Köln dem WDR. Er musste noch vor Ort reanimiert werden und kam ins Krankenhaus, wo er nach Angaben der Polizei in der Nacht verstorben ist.
Ein schwerer Unfall mit einer feiernden Vatertagsgruppe ereignete sich in Rösrath. Dort war laut Polizei ein Traktor mit Anhänger unterwegs. Auf dem Anhänger feierte eine Gruppe. Aus bisher ungeklärter Ursache stürzte ein 79 Jahre alter Mann vom Anhänger, geriet unter ein Rad und wurde überrollt. Er verletzte sich lebensgefährlich und wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Der Traktor war nicht zugelassen. Er wurde ebenso wie der umgebaute Anhänger von der Polizei sichergestellt. Gegen den 68 Jahre alten Fahrer wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Einen weiteren Unfall im Zusammenhang mit einem Vatertagsausflug gab es in Nettetal im Kreis Viersen. Dort kippte am Nachmittag ein Planwagen um, der von einem Traktor gezogen wurde. Ein Rad des Treckers hatte nach Angaben der Polizei blockiert, warum ist noch unklar. Von den insgesamt neun Insassen in dem Planwagen musste eine Person ins Krankenhaus gebracht werden. Die anderen wurden nur leicht verletzt.
Besitzer des Seeschlösschens am Hengsteysee schwer verletzt
In Herdecke wurde der Besitzer des Seeschlösschens von zwei Männern schwer verletzt. Er hatte die Männer angesprochen, als sie auf einer Insel anlegen wollten. Dann eskalierte offenbar die Situation. Nach Zeugenhinweisen schlugen die Männer auf den Besitzer ein und schubsten ihn dann in den Hengsteysee.
Eine Zeugin beobachtete den Vorfall und verständigte die Einsatzkräfte. Die beiden mutmaßlichen Schläger flüchteten. Ein Notarzt versorgte den Verletzten, danach kam er wegen seiner schweren Kopfverletzung in eine Dortmunder Spezialklinik.
Angebote auch für Kinder
Mit dem Bollerwagen losgezogen
Überall im Land waren am Donnerstag vor allem Männergruppen unterwegs. Sie zogen auf Fahrrädern oder zu Fuß mit Bollerwagen los und feierten. Ziele gab es genug: Viele Sportvereine hatten ihre Anlagen geöffnet, warfen den Grill an und schenkten Bier aus. Viele Veranstaltungen richteten sich aber auch an die ganze Familie. Der Naturpark Schwalm-Nette veranstaltete einen Wandertag und hatte auch Programmpunkte für Kinder organisiert. Urlaubsfeeling kam in Xanten an der Süd- und Nordsee auf. An den beiden Badeseen konnte man Bötchen mieten oder Wasserski fahren.
Auch die Polizei war unterwegs, um die Feiergruppen im Auge zu behalten. Jedes Jahr fahren Feiernde betrunken Fahrrad oder Auto und es kommt zu Schlägereien. Die Polizei in Minden-Lübbecke hatte deshalb schon im Vorfeld angekündigt, mehr Streifenwagen auf die Straße zu schicken und an den bekannten Feier-Hotspots verstärkt im Einsatz zu sein. Die Stadt Bad Oeynhausen hat für einen Park sogar ein generelles Alkoholverbot verhängt.
