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Seit Tagen dauern die Kampfhandlungen in der Ukraine an, seitdem russische Truppen in das Land einmarschiert sind. Die Lage bleibt nach wie vor unübersichtlich.
Besonders umkämpft ist die Hauptstadt Kiew. Kämpfe gibt es auch im Osten und Süden der Ukraine.
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Auch in Deutschland treiben die Menschen Fragen rund um den Krieg und seinen weiteren Verlauf um:
"Kommt der Krieg auch nach Deutschland?" Maxi Koller

Maxi Koller
Aktuell ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Krieg nach Deutschland kommt. Putins Angriff richtet sich gezielt gegen die Ukraine. Das sagt auch Gudrun Engel, ARD-Korrespondentin in Brüssel: "Russland hat die Ukraine überfallen, weil das Land im Geschichtsverständnis des russischen Präsidenten Putin zum russischen Reich gehört. Er möchte das Land jetzt zurück in den Einflussbereich Russlands holen."
Allerdings machen sich viele Menschen in anderen Ländern, die ebenfalls früher zur Sowjetunion gehört haben, genau deswegen große Sorgen. Sie fragen sich: Will Putin auch unsere Länder einnehmen? Dazu zählen zum Beispiel die EU- und NATO-Mitglieder Estland, Lettland und Litauen.
Die Ukraine ist übrigens seit 1991 ein unabhängiger Staat, der auch von Russland anerkannt wird. Mit dem sogenannten "Budapester Memorandum" von 1994 hat Russland die Unantastbarkeit der Grenzen und die Souveränität der Ukraine garantiert. Die Ukraine hat im Gegenzug ihre Atomwaffen aus Sowjetzeit an Russland abgegeben.
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Eines von Putins Zielen dieses Krieges scheint es zu sein, die Sicherheitsordnung des Westens, die rund um die NATO seit Jahrzehnten besteht, aufzubrechen.
Dementsprechend mahnend zeigte sich Politikwissenschaftler Herfried Münkler im WDR. Der Westen müsse damit rechnen, dass es zu neuen Stellvertreterkriegen wie in der Ukraine kommen kann. Dies könnte die baltischen Länder treffen.
Ähnlich äußerte sich UN-Generalsekretär Guterres. Er schätzt die Gefahr jetzt größer ein als im Kalten Krieg. Damals habe es auf beiden Seiten Mechanismen zur Risikobewertung und informelle Wege der Prävention gegeben. Diese Systeme gebe es so heute nicht mehr.
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Wie wahrscheinlich ist ein NATO-Bündnisfall?
Im Krieg in der Ukraine kann der NATO-Bündnisfall nicht eintreten. Die Ukraine ist kein NATO-Mitglied. Deswegen muss die NATO keine Truppen in die Ukraine schicken oder sonst in keiner Form in die Gefechte eintreten.
Dennoch hat die NATO in den vergangenen Tagen ihre Truppen im Baltikum an der Grenze zu Russland aufgestockt. Auch weitere Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr wurden ins NATO-Land Litauen geschickt.
"Das sind gewisse Kontingente, die eine Signalwirkung auf Moskau haben werden, weil das bedeutet, dass es die NATO ernst meint und ernst genommen werden soll," sagte der lettische Präsident Egils Levits in der ARD. Man sei besorgt, fühle sich aber dennoch sicher: "Die NATO ist die mächtigste defensive Militärallianz der Welt und sie ist zusammen viel, viel stärker als Russland."
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"Droht ein Atomkrieg?" Dennis Heinemann

Dennis Heinemann
Russland ist zwar eine Atommacht, aber ein Atomschlag ist sehr unwahrscheinlich. Die Folgen wären verheerend und es gäbe weitreichende Konsequenzen, sagt ARD-Brüssel-Korrespondentin Gudrun Engel: "Die Ukraine grenzt direkt an Russland. Deswegen wäre ein Atomschlag quasi auch ein Angriff auf das eigene Volk und auf das eigene Staatsgebiet. Und das kann auch ein Wladimir Putin nicht wollen und sich nicht leisten."
Über dieses Thema berichteten wir am 27.02.2022 auch im WDR Fernsehen: WDR Aktuelle Stunde 18:45 Uhr.