Ticker von Montag (24.01.2022) zum Nachlesen

Stand: 24.01.2022, 20:15 Uhr

  • Wirtschaft fordert längere Coronahilfen
  • Bund und Länder: Corona-Regeln bleiben
  • Ifo: Weniger Corona-Tote als bislang geschätzt
  • Ein Drittel der Bevölkerung schätzt Infektionsrisiko als hoch ein
  • Omikron-Untervariante breitet sich aus
  • WHO fordert internationalen Kraftakt
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

Aktualisieren

Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

Wirtschaft fordert schnelle Entscheidung über längere Coronahilfen

Wirtschaftsverbände haben die Bundesregierung zu einer schnellen Entscheidung über längere Coronahilfen sowie eine Ausweitung der Unterstützung aufgefordert. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer betonte heute nach den Beratungen von Bund und Ländern: "Die Betriebe brauchen eher heute denn morgen Planungssicherheit." Der Handelsverband HDE forderte eine Anpassung der Corona-Hilfen.

Die Bundesregierung will prüfen, ob die Hilfen und die Sonderregelungen beim Kurzarbeitergeld über den März hinaus verlängert werden. Der HDE forderte, die Hürde für die Beantragung müsse gesenkt werden. Derzeit müssen Unternehmen mindestens 30 Prozent Umsatzverlust nachweisen, um die Unterstützung zu bekommen. "Bei einem so hohen Verlust ist es für viele Händler längst zu spät", hieß es vom HDE. Zudem soll die 2G-Regel im Einzelhandel abgeschafft werden. Der Einkauf mit Maske, Abstand und Hygienemaßnahmen sei sicher.

Bund und Länder haben sich über knappe PCR-Tests und Quarantäne-Regeln beraten - die Ergebnisse wurden am Abend auf einer Pressekonferenz vorgestellt:

19.00 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

18.55 Uhr: Jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt, um über mögliche Lockerungen zu sprechen, sagte Scholz. Er rechne mit dem Höhepunkt der Infektionen beim nächsten Bund-Länder-Treffen Mitte Februar.

18.52 Uhr: Scholz verweist nochmal auf sehr hohe Infektionszahlen. Es werde weiter steigende Infektionszahlen geben, die vor allem die Intensivstationen in den Krankenhäusern noch nicht an die Kapazitätsgrenzen gebracht hätten. Wie sich die Lage weiter entwickeln wird, könne niemand vorhersagen.

18.50 Uhr: Giffey berichtet nun, in Berlin sei ab morgen die Präsenzpflicht an den Schulen aufgehoben. Die Kinder können, müssen aber nicht mehr in die Schule gehen. Giffey begründet das damit, dass die Kontaktnachverfolgung nicht mehr sichergestellt sei.

18.48 Uhr: In unserem Livestream sprechen wir nun mit unseren Experten über die bisherigen Aussagen auf der Pressekonferenz. Über die Pressekonferenz tickern wir hier weiter.

18.42 Uhr: Und wenig konkret geht es weiter. Bei Großveranstaltungen, so Scholz, wollen sich die Länder auf gemeinsame Zuschauerzahlen einigen. Alle Details sind augenscheinlich vertagt worden.

18.40 Uhr: Ein Zwischenfazit kann man jetzt schon ziehen: Weder Scholz noch Wüst noch Giffey sind in ihren Aussagen sonderlich konkret geworden.

18.39 Uhr: Vorlaufprozesse für die einzelnen Punkte, so Scholz, ergäben sich aus der jeweils aktuellen Pandemielage.

18.38 Uhr: Scholz betont zudem, dass es Digitalisierung brauche, die auch die Interessen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtige.

18.36 Uhr: Scholz und Wüst betonen auch noch einmal, dass es mehr Testkapazitäten geben müsse.

18.34 Uhr: Zeitnah werde ein neues sogenanntes Test-Regime und ein Konzept zur Kontaktnachverfolgung ausgearbeitet.

18.32 Uhr: Künftig soll es eine fokussierte Kontaktnachverfolgung geben. Eine "Kontaktnachverfolgung wie bisher" sei nicht mehr möglich. Es sollen mit dem RKI umsetzbare Regeln erarbeitet werden, insbesondere mit Blick auf vulnerable Gruppen.

18.30 Uhr: Es werde eine nationale Test-Strategie ausgearbeitet.

18.29 Uhr: Der Schutz der kritischen Infrastruktur müsse aufrecht erhalten bleiben.

18.27 Uhr: Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin, spricht. Für die kritische Infrastruktur soll es kontinuierliches Monitoring geben.

18.26 Uhr: Bund und Länder werden sich spätestens am 16. Februar wiedertreffen.

18.24 Uhr: Wüst zur Teststrategie: Es sei eine Priorisierung beschlossen worden angesichts der Engpässe bei PCR-Tests. Die PCR-Kapazitäten müssen aber auch erhöht werden – auch mit Blick auf Nachbarländer. Aber: "Da helfen jetzt keine Schuldzuweisungen."

18.20 Uhr: Jetzt hat MPK-Vorsitzender Hendrik Wüst das Wort ergriffen. Er verweist darauf, dass der Corona-Expertenrat auch bei der Omikron-Variante eine Überlastung des Gesundheitswesens für möglich hält. Eine Impfpflicht sei eine vorausschauende Corona-Politik.

18.19 Uhr: Die Digitalisierung des Gesundheitswesens soll weiter vorangetrieben werden. Das sei eine der Lehren aus der Pandemie.

18.17 Uhr: Die Testmöglichkeiten müssten richtig genutzt werden, um den Überblick über das Infektionsgeschehen zu behalten.

18.15 Uhr: Das Tempo bei der Impfkampagne habe nachgelassen, so Scholz. Deshalb werde sie noch einmal intensiviert, um Menschen zum Boostern und zur Erstimpfung zu bringen. 75 Prozent der Bevölkerung seien erstgeimpft. Motto: Impfen hilft.

18.14 Uhr: Scholz verweist auf die strengen Kontaktbeschränkungen in Deutschland. Diese Regelungen hätten dazu beigetragen, dass es die hohen Infektionszahlen viel später als in Nachbarländern in Deutschland gegeben habe. Die Maßnahmen bleiben bestehen, werden aber nicht verschärft.

18.12 Uhr: Scholz bringt zunächst seine Bestürzung zum Amoklauf in Heidelberg zum Ausdruck: "Es zerreißt mir das Herz."

18.10 Uhr: Die MPK-Runde mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war mit einstündiger Verspätung gestartet, weil die Länder vorab offenbar noch Klärungsbedarf hatten. Einen ganz großen Dissens gab es vor den Beratungen aber nicht.

17.10 Uhr: Laut Ifo weniger Corona-Tote als bislang geschätzt

Die Zahl der Corona-Toten ist nach Angaben des Ifo-Instituts geringer als bislang angenommen. "Bis Jahresende 2021 sind seit Ausbruch der Pandemie 96.200 Personen mehr gestorben, als unter normalen Umständen zu erwarten gewesen wäre", sagte Joachim Ragnitz von der Ifo-Niederlassung Dresden. "Die Zahl der auf die Pandemie zurückzuführenden zusätzlichen Todesfälle liegt damit niedriger, als es bisherige Schätzungen nahelegen."

Sie ist den Angaben zufolge um rund 15 Prozent kleiner als die vom Robert-Koch-Institut erfasste Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion. Die Zahl zur sogenannten Übersterblichkeit berücksichtigt den Ifo-Angaben nach auch den normalen Alterungsprozess in der Gesellschaft, der in jedem Jahr zu einer höheren Zahl an Verstorbenen führt.

16.58 Uhr: Steinmeier - Gewaltsame Corona-Proteste gefährden sozialen Frieden

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht in den gewaltsamen Protesten gegen die staatliche Corona-Politik eine Gefahr für den sozialen Frieden im Land. "Jede gewaltsame Eskalation ist eine zu viel. Denn es geht nicht nur um die Missachtung von Versammlungsrecht oder Hygieneregeln", sagte er heute in Berlin. "Es geht um die Missachtung des sozialen Friedens in unserem Land. Hass und Gewalt zerstören das Fundament unseres Miteinanders."

16.19 Uhr: Polizei löst illegale Party auf - Gäste türmen über Dächer

Eine illegale Party mit Dutzenden Gästen hat die Polizei am Sonntag in Köln aufgelöst. Einigen Besuchern sei die Flucht über den Balkon in der ersten Etage über angrenzende Dächer gelungen, teilte die Polizei heute mit. Auf das Treffen waren die Ordnungskräfte durch den Rettungsdienst aufmerksam geworden, denn ein Partygast war nach mutmaßlichem Drogenkonsum kollabiert.

Aus polizeilicher Sicht kam bei dem Einsatz einiges zusammen: Die Ordnungshüter vollstreckten einen offenen Haftbefehl und stellten Drogen, Bargeld sowie ein Handy sicher. Gegen 39 Partygäste wurden Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung geschrieben.

15.24 Uhr: Fast ein Drittel der Bevölkerung schätzt Infektionsrisiko als hoch ein

Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland schätzt das eigene Corona-Infektionsrisiko als hoch ein. Besonders 40- bis 59-Jährige glauben nicht, sich vor einer Ansteckung schützen zu können. Das geht aus dem heute veröffentlichten aktuellen Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervor. Demnach stieg der Anteil derjenigen, die ihr Risiko für hoch halten, seit dem Beginn der vierten Welle im Oktober von 14 Prozent auf 30 Prozent.

15.08 Uhr: England will Testpflicht für geimpfte Einreisende streichen

Für geimpfte Einreisende nach England gibt es demnächst wohl eine Hürde weniger. Die verpflichtenden Corona-Tests, die bislang nach der Einreise gemacht werden müssen, sollen ersatzlos entfallen. Das kündigte der britische Premierminister Boris Johnson heute an. Wann die Änderung in Kraft tritt, ist nicht bekannt.

Bislang müssen alle Urlauber und Rückkehrer bei privaten, von der Regierung zertifizierten Anbietern auf eigene Kosten Tests buchen und bis spätestens zum zweiten Tag nach der Einreise durchführen. Derzeit ist dafür ein Antigen-Schnelltest ausreichend, zuvor wurde sogar ein PCR-Test verlangt. Für Ungeimpfte wird diese Pflicht weiterhin gelten - genauso wie weitere Tests vor der Einreise sowie an Tag 8 und die Pflicht zur Isolation.

14.44 Uhr: Omikron-Untervariante breitet sich aus

Ein Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in einigen Ländern rasch aus. Noch ist unklar, welchen Einfluss die Untervariante BA.2 auf den Verlauf der Pandemie haben wird. Ersten Erkenntnissen zufolge verursacht sie keine schwereren Erkrankungen als Omikron.

Die Untervariante ist laut des französischen Epidemiologen Antoine Flahault, Leiter des Instituts für Globale Gesundheit der Universität Genf, anscheinend leichter übertragbar als der ursprüngliche Omikron-Typ BA.1.

In den ersten zehn Tagen des Jahres seien in Großbritannien mehr als 400 Infektionen mit BA.2 festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden in London mit. In etwa 40 weiteren Ländern sei der Subtyp ebenfalls aufgetreten. Die meisten Fälle gebe es in Indien, Dänemark und Schweden. "Noch ist unklar, welche Bedeutung die Veränderungen im Virusgenom haben", teilten die britischen Behörden mit. Deshalb werde die Entwicklung genau beobachtet.

13.40 Uhr: WHO fordert internationalen Kraftakt

Die Akutphase der Corona-Pandemie kann aus Sicht des Chefs der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem internationalen Kraftakt in diesem Jahr beendet werden. Dazu müssten unter anderem die Impflücken in ärmeren Ländern geschlossen werden und es müsste mehr getestet werden, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus heute bei einer Sitzung des WHO-Exekutivrates in Genf.

Omikron "schafft eine glaubhafte Hoffnung auf Stabilisierung und Normalisierung", sage zudem der WHO-Regionalchef für Europa, Hans Kluge.

13.33 Uhr: Maskenverweigerin wird handgreiflich

In der Tankstelle einer Raststätte an der A1 bei Schwerte soll eine Maskenverweigerin auf eine Kassiererin eingeschlagen haben. Wie die Polizei heute mitteilte, habe die 18-Jährige aus Ostfriesland den Verkaufsraum am Freitagabend ohne vorgeschriebenen Mund-Nase-Schutz betreten. Als die Mitarbeiterin sie auf die Maskenpflicht hinwies, habe sie sofort verbal aggressiv reagiert und dann mehrfach mit der Faust auf die Kassiererin eingeschlagen. Ein Zeuge habe die Angreiferin von der Frau weggezogen. Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein.

12.02 Uhr: 89 Prozent der Klinik-Belegschaft mit Patientenkontakt geimpft

Durchschnittlich 89 Prozent der Klinik-Beschäftigten, die direkt mit Patienten zu tun haben, sind mindestens zweimal gegen Corona geimpft. Das berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Zwei Drittel der Krankenhäuser rechnen der Umfrage zufolge mit Einschränkungen bei der Patientenversorgung, wenn ab 16. März ungeimpftes Personal nicht mehr beschäftigt werden darf. 34 Prozent erwarten das nicht.

Nach Berufsgruppen aufgeschlüsselt ist demnach die Impfquote im Pflegedienst der Krankenhäuser mit durchschnittlich 95 Prozent am höchsten. Bei der Intensivpflege beträgt die Quote allerdings nur 87 Prozent. Die Impfquote bei den Ärzten liegt demnach bei 89 Prozent. In Verwaltung und Versorgung, wo etwa ein Fünftel der Krankenhausmitarbeiter beschäftigt ist, ist die Impfquote mit durchschnittlich 90 Prozent sogar etwas höher als in den "patientennahen" Abteilungen.

Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung sind 83,6 Prozent der über 18-Jährigen vollständig geimpft.

11.52 Uhr: Düsseldorfer Coronazahlen wegen technischer Probleme nicht aussagekräftig

Seit Wochen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen und nähert sich mit dem heutigen Wert von 789,5 weiter der bundesweiten Inzidenz von 840,3 an. 13 der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW liegen mit einem Wert von mehr als 1.000 sogar schon weit über dem Durchschnitt. Negativ-Spitzenreiter ist Bonn mit einer Inzidenz von 1.463,2 dahinter folgen Remscheid (1.291,3) und der Märkische Kreis (1.277,6). Die niedrigste Neuinfektionsrate weist die Landeshauptstadt Düsseldorf aus mit 310,5.

Doch diese Zahl gibt laut der Verwaltung nicht die tatsächliche Lage in der Landeshauptstadt wieder. Seit dem 13. Januar sind demnach rund 2.500 Fälle nicht zeitgerecht gemeldet worden. Grund dafür ist ein Problem bei der bundesweiten Meldesoftware des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Um diesen Meldefehler zu korrigieren, würden derzeit rund 1.000 Meldungen pro Tag im System eingepflegt und bearbeitet. Allerdings gehen diese laut Stadt Düsseldorf aufgrund des Meldeverzugs nicht notgedrungen in die aktuelle Sieben-Tages-Inzidenz mit ein.

11.35 Uhr: Jeder Dritte beklagt Entfremdung von Freunden

Durch die Coronapandemie hat sich laut einer Umfrage fast ein Drittel der Menschen in Deutschland von Freundinnen und Freunden entfernt. Das berichtete das Portal "Zeit Online" heute unter Berufung auf eine Erhebung des YouGov-Cambridge Globalism Projects. 30 Prozent antworteten demnach auf eine entsprechende Frage, dass die Coronapandemie dazu geführt habe, dass die Beziehung zu Freunden weniger eng geworden sei.

Acht Prozent gaben laut "Zeit Online" an, die Beziehung sei enger geworden. 54 Prozent der Befragten sahen keinen Unterschied. Damit waren Beziehungen zu Freundinnen und Freunden häufiger negativ von den Auswirkungen der Pandemie getroffen als andere Beziehungen.

Laut Umfrage wuchs auch die Distanz zu Arbeitskolleginnen und -kollegen, allerdings weniger stark. Am stabilsten waren Partnerschaften. Dort sahen nur sieben Prozent der Befragten eine wachsende Entfremdung.

10.59 Uhr: In Frankreich gilt nun der Impfpass für Über-16-Jährige

In Frankreich gilt seit heute für Menschen über 16 Jahren der Impfpass. Damit sind weite Bereiche des öffentlichen Lebens nur noch Geimpften und Genesenen zugänglich. Ein negativer Corona-Test reicht nicht mehr aus, um Zugang zu Cafés, Restaurants und Zügen zu haben. Das französische Parlament hatte das Gesetz nach zwei Wochen heftiger Debatten Mitte Januar verabschiedet.

Der von der Opposition angerufene Staatsrat hatte das Gesetz am Freitag für verfassungskonform erklärt. Gekippt wurde lediglich die Bestimmung, dass der Impfpass auch bei Wahlkampfveranstaltungen eingefordert werden kann.

10.27 Uhr: Impfpflicht hat keinen Einfluss mehr auf aktuelle Welle laut Virologen

Die von der Bundesregierung geplante Impfpflicht wird nach Meinung des Virologen Martin Stürmer auch nach ihrer Einführung keinen Einfluss mehr auf die jetzige Ausbreitung der Omikron-Variante haben. "Ich denke jetzt kommt sie definitiv zu spät um die aktuelle Welle in irgendeiner Form beeinflussen zu können", sagte der Leiter eines Medizinlabors in Frankfurt am Main im WDR5 Morgenecho.

Auf längere Sicht glaubt Stürmer aber, dass die Impfpflicht bei kommenden Corona-Wellen helfen kann. "Natürlich ist es so, dass wenn es jetzt im Frühjahr wieder besser wird oder der Omikron-angepasste Impfstoff kommt, dann wird ja trotzdem im Herbst ja wieder eine SARS-CoV-2-Welle auf uns zu rollen und da könnte uns die Impfpflicht zumindest für die nächsten Jahre so lange helfen, eine gewisse Immunität aufzubauen", so der Virologe.

"Insofern halte ich eine zeitlich befristete Impfpflicht – da kann man jetzt drüber diskutieren, ob für bestimmte Altersgruppen oder Risikogruppen – durchaus im Bereich des Möglichen, vielleicht auch des Sinnvollen." Virologe Martin Stürmer, Lehrbeauftragter an der Universität Frankfurt

10.02 Uhr: Mehr deutsche Hilfe für ärmere Länder

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat zu einer weltweit gerechteren Verteilung von Corona-Impfstoffen und -Medikamenten aufgerufen. Es brauche eine „massiv beschleunigte, wahrhaft globale“ Impfkampagne, sagte Schulze heute in Genf nach einem Treffen mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus. Dafür setzt die SPD-Politikerin vor allem auf die Kooperation von Pharmaunternehmen und freiwilligen Technologietransfer. Eine zeitweise Aufhebung des Patentschutzes lehnt sie ab.

Schon vor ihrem Treffen mit Ghebreyesus hatte Schulze ärmeren Ländern eine verstärkte deutsche Hilfe im Kampf gegen die Pandemie zugesagt. Deutschland habe bereits mehr als 500 Millionen Euro für die Förderung guter Rahmenbedingungen für die Impfstoffproduktion in Afrika bereitgestellt, sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. Man kooperiere dabei vor allem mit Südafrika, Ruanda, Ghana und Senegal. "Ich will diese Unterstützung weiter ausbauen", sagte die Entwicklungsministerin.

Die Bundesministerin kündigte zudem an, dass die globale Gesundheit ein zentraler Schwerpunkt der diesjährigen deutschen G7-Präsidentschaft sein werde. Für die Versorgung ärmerer Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie seien in diesem Jahr rund 23 Milliarden US-Dollar nötig, etwa für die Finanzierung von Impfstoffen, Tests und Medikamenten. Die G7 und die großen Volkswirtschaften spielten dabei eine wichtige Rolle, sagte sie in Anspielung unter anderem auf das deutsche Engagement bei der Finanzierung der internationalen Impfstoff-Initiative Covax. "Auch Deutschland wird 2022 seinen fairen Anteil leisten", kündigte sie an.

9.32 Uhr: Kitas und Schulen bei Priorisierung einbeziehen

Mit Blick auf eine mögliche Priorisierung von PCR-Tests auf das Coronavirus hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) angemahnt, auch Kindergärten und Schulen bevorzugt zu behandeln. Im RBB-Inforadio sagte sie, sie halte es für richtig, bei knappen Verfügbarkeiten zu priorisieren: „Zur kritischen Infrastruktur gehören die Krankenhäuser, aber eben in einem nächsten Schritt auch Kitas und Schulen“. Diese seien Teil eines wichtigen Systems, „das jetzt nicht in die Knie gehen darf“.

Neben der Impfkampagne müsse auch das Testen in der Pandemie-Bekämpfung ein wichtiger Baustein bleiben. Auf die Frage, ob die berufsbezogene Impfpflicht, die im März in Kraft treten soll, auch für Beschäftigte in Schulen und Kitas gelten sollte, sprach sich Spiegel für eine allgemeine Impfpflicht aus.

8.45 Uhr: Nach Ifo-Berechnungen weniger Corona-Tote als bislang geschätzt

Die Zahl der Corona-Toten ist nach Angaben des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) geringer als bislang angenommen. "Bis Jahresende 2021 sind seit Ausbruch der Pandemie 96.200 Personen mehr gestorben, als unter normalen Umständen zu erwarten gewesen wäre", sagte Joachim Ragnitz von der Niederlassung Dresden des Ifo-Instituts heute. "Die Zahl der auf die Pandemie zurückzuführenden zusätzlichen Todesfälle liegt damit niedriger, als es bisherige Schätzungen nahelegen."

Sie ist den Angaben zufolge um rund 15 Prozent kleiner als die vom Robert-Koch-Institut (RKI) erfasste Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion. Die Zahl zur sogenannten Übersterblichkeit berücksichtigt den Ifo-Angaben nach auch den normalen Alterungsprozess in der Gesellschaft, der in jedem Jahr zu einer höheren Zahl an Verstorbenen führt.

Eine Corona-Erkrankung ist den Berechnungen zufolge vor allem für die über 80-Jährigen eine tödliche Gefahr: Knapp zwei Drittel der Übersterblichkeit 2020 und 2021 entfällt auf diese Altersgruppe, wie die Forscher zu ihren Berechnungen mitteilten. Weitere 30 Prozent erstrecken sich demnach auf die Gruppe der 60- bis 79-Jährigen. Jüngere Altersgruppen sind dagegen nur zu sieben Prozent betroffen.

6.45 Uhr: Städte fürchten Impfpflicht-Bürokratie

Sieben Wochen vor Einführung der einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht in medizinisch-pflegerischen Betrieben gibt es in den nordrhein-westfälischen Kommunen offenbar erhebliche Zweifel an Umsetzung und Kontrollierbarkeit. "Die Bundesregierung muss schnell alle offenen Fragen klären. Es kann nicht sein, dass uns in den Städten wieder ein irrer Verwaltungsaufwand auf die Füße fällt", warnte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU), der zugleich Vize des NRW-Städtetages ist, gegenüber der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Bislang sei völlig ungeklärt, wie sich der Bund das Zusammenspiel von Arbeitgebern und Gesundheitsämtern im Umgang mit personenbezogenen Daten vorstelle und wie Beschäftigungsverbote durchgesetzt werden sollen, so Kufen.

6.30 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter rasant

In Deutschland ist die Zahl der bekannten Coronainfektionen um 63.393 auf 8,74 Millionen gestiegen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach wurden dem RKI in den vergangenen 24 Stunden weitere 28 Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 840,3. Gestern lag sie noch bei 806,8 , am Montag vor einer Woche bei 528,2.

Auch in NRW steigt die Zahl der SARS-CoV-2-Infektionen. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI gestern 16.051 Neuinfektionen sowie fünf Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Die Inzidenz steigt von 748 auf 789,5. Vor einer Woche betrug sie 504,8.

Aktuelle TV-Sendungen