Ticker vom Dienstag (18.01.2022) zum Nachlesen

Stand: 18.01.2022, 19:26 Uhr

  • 860 Schüler verweigern Teilnahme an Corona-Tests
  • WHO-Chef warnt vor Verharmlosung der Omikron-Variante
  • Lauterbach gegen Erstellung eines Impfregisters
  • Telefonische Krankschreibung vor Verlängerung
  • Pflegerat rechnet mit Kündigungen bei Impfpflicht
  • 74.405 Neuinfektionen, Inzidenz bei 553,2
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

860 Schüler verweigern Teilnahme an Corona-Tests in NRW

An NRWs Schulen verweigern mehrere hundert Schülerinnen und Schüler die Teilnahme an den Coronatests. Laut Schulministerium gab es in der vergangenen Woche rund 860 Fälle. Damit sei die Zahl in den vergangenen Wochen weitgehend gleich geblieben, heißt es weiter. Schon Ende Dezember habe es beispielsweise rund 830 Testverweigerer gegeben. Zur Einordnung: In NRW gehen rund 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche zur Schule.

Die betroffenen Schulen und Schulbehörden würden die Fälle im Blick behalten und nötige Maßnahmen ergreifen. Wenn Kinder und Jugendliche die Testteilnahme verweigern, können sie im Regelfall nicht am Unterricht teilnehmen. Einen Anspruch auf individuellen Distanzunterricht haben sie laut Ministerium meist nicht.

Für die betroffenen Schüler hat das Fernbleiben vom Unterricht unter Umständen schwerwiegende Folgen: Wenn sie wegen der Tests längerfristig nicht zum Unterricht kommen, kann das laut Ministerium zur Nichtbewertbarkeit führen.

Ihre Fragen zu Corona - bei WDR aktuell um 21.45 Uhr

Wir haben Sie gebeten, uns Ihre Fragen und Kommentare zum Coronavirus zu schicken und Alltagssituation zu beschreiben, die Ihnen Schwierigkeiten bereiten. Der Rücklauf zeigt: Die Menschen im Westen haben viele Fragen oder Probleme – mit der Pandemie und der neuen Corona-Schutzverordnung.

Heute Abend möchten wir einige dieser Fragen beanworten. In der Fernsehsendung WDR aktuell um 21.45 Uhr geht es daher nicht nur um die Themen des Tages, sondern auch um Ihre Fragen. Dafür nehmen wir uns Zeit. Mit dabei sind die Immunologin Christina Falk von der Medizinischen Hochschule Hannover sowie Physiker und Modellierer Dirk Brockmann vom Robert Koch-Insititut. 

19.25 Uhr: WHO-Chef warnt vor Verharmlosung der Omikron-Variante

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat eindringlich vor einer Verharmlosung der Omikron-Variante des Coronavirus gewarnt. "Vertun Sie sich nicht, Omikron führt zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen, und selbst die weniger schweren Fälle überschwemmen die Gesundheitseinrichtungen", sagte Tedros. Die Corona-Pandemie "ist noch lange nicht vorbei". "Omikron mag im Durchschnitt weniger schwerwiegend sein, aber die Erzählung, dass es sich um eine harmlose Krankheit handelt, ist irreführend (...) und kostet mehr Leben", sagte der WHO-Chef. Wegen der starken Ausbreitung sei es außerdem wahrscheinlich, dass weitere Varianten entstehen.

18.53 Uhr: EMA: mRNA-Impfstoffe sorgen bei Schwangeren nicht für Komplikationen

Eine Corona-Impfung in der Schwangerschaft mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna stellt nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) kein Risiko für die werdende Mutter oder das Baby dar. Studien an mehr als 65.000 Frauen lieferten "vermehrte Belege" dafür, dass die mRNA-Impfstoffe bei Schwangeren keine Komplikationen verursachten, erklärte die EMA. Die Impfung senke zudem auch bei Schwangeren das Risiko von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen. Die EMA hat nach eigenen Angaben mehrere Studien ausgewertet, an denen rund 65.000 Frauen mit Schwangerschaften in verschiedenen Stadien beteiligt waren. "Die Überprüfung ergab keine Anzeichen für ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen, Fehlgeburten, Frühgeburten oder Nebenwirkungen bei den ungeborenen Babys nach einer mRNA-Corona-Impfung", erklärte die EMA. Eine Impfung biete daher auch für werdende Mütter und ihre Babys mehr Vorteile als Risiken.

18.04 Uhr: Corona-Warn-App kostete bisher rund 130 Millionen Euro

Die offizielle Corona-Warn-App hat den Bund bisher rund 130 Millionen Euro gekostet. Für Entwicklung, Weiterentwicklung und Betrieb durch die Unternehmen SAP und T-Systems fielen 2020 und 2021 insgesamt 116,3 Millionen Euro an, wie die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion antwortete. Zusätzlich enstanden für Werbung für die App beim Bundespresseamt Kosten von 13,7 Millionen Euro und für digitale Werbung beim Gesundheitsministerium 71.000 Euro. Die monatlichen Betriebskosten lagen der Regierungsantwort zufolge im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 3,94 Millionen Euro. Laut einer Prognose sollen es 2022 im Schnitt rund 2,66 Millionen Euro sein.

15.51 Uhr: Gastgewerbe 2021 ohne Aufwind - "Lage dramatisch"

Hotels, Restaurants und Caterer haben 2021 das zweite Jahr in Folge schwer unter der Corona-Krise gelitten. Der Umsatz im Gastgewerbe legte zwar um 2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Real, also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, stagnierte er jedoch. "Damit waren die Jahre 2020 und 2021 die umsatzschwächsten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994." Im Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019 setzte das Gastgewerbe fast 36 und real sogar gut 40 Prozent weniger um.

"Die Zahlen verdeutlichen, wie dramatisch die Lage ist", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Ingrid Hartges. Die existenzielle Krise vieler Unternehmen habe sich nun noch weiter verschärft. "Besonders hart betroffen sind alle Unternehmen, die selbst in den Sommermonaten noch weit von ihren Vorkrisenumsätzen entfernt waren." Dazu zählten insbesondere Stadt- und Tagungshotels, Betriebsrestaurants und Eventcatering, Clubs und Discotheken.

15.16 Uhr: PCR-Testzahlen mit fast zwei Millionen in einer Woche auf Allzeithoch

Angesichts der sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus hat der Laborverband ALM einen Höchstwert an PCR-Testungen pro Woche verzeichnet. In der vergangenen Woche bis zum Sonntag seien in den fachärztlichen Laboren in Deutschland etwa 1,95 Millionen PCR-Tests durchgeführt worden – mehr als je zuvor in der Pandemie, teilte der Verband mit. Etwa jeder vierte Test (24,9 Prozent) sei positiv ausgefallen, insgesamt habe es fast 490.000 positive Testergebnisse gegeben. Auch dies sei ein Rekord. Die Auslastung der Labore lag demnach im bundesweiten Durchschnitt bei 86 Prozent und stieg damit im Vergleich zur Vorwoche deutlich (64 Prozent). "Die Lage ist tatsächlich ernst, die Labore sind an den Kapazitätsgrenzen und darüber hinaus", sagte der ALM-Vorsitzende Michael Müller.

14.29 Uhr: Über 70.000 demonstrieren gegen Corona-Maßnahmen

Wie in den Wochen zuvor haben am Montagabend in ganz Deutschland wieder Zehntausende Menschen gegen Corona-Maßnahmen und eine mögliche Impfpflicht demonstriert. Nach einer Schätzung, die auf Polizeiangaben beruht, waren es diesmal mehr als 70.000. Die Proteste waren von einem großem Polizeiaufgebot und mancherorts auch von Gegendemonstrationen begleitet.

Mehrfach wurden Versammlungen aufgelöst, etwa in Rostock und Cottbus, weil die Polizei keinen Versammlungsleiter feststellen konnte oder weil kein Mund-Nasen-Schutz getragen wurde. Seit Wochen gehen Gegnerinnen und Gegner der Corona-Politik vielerorts auf die Straße. Nicht immer kündigen oder melden sie die Demonstrationen an.

14.11 Uhr: Sicherheitsbehörden in NRW auf Omikron-Welle vorbereitet

In einem schriftlichen Bericht für die Sitzung des Innenausschusses am Donnerstag versicherte der NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), die Sicherheits- und Rettungsbehörden in NRW seien auf eine mögliche explosionsartige Ausbreitung der Omikron-Variante vorbereitet. "In sämtlichen Bereichen und Sektoren liegen geeignete Pandemieplanungen vor", antwortete er auf Anfrage der SPD-Fraktion. Die Pläne würden fortlaufend nachjustiert. Die Polizeibehörden hätten sich mit Priorisierungen, Schichtmodellen und behördenübergreifendem Personalausgleich gewappnet. Denn Feuerwehr, Katastrophenschutz und Rettungswesen wären bei mehrwöchigen erheblichen Personalausfällen durch Omikron auf Unterstützung angewiesen. Möglich wäre das zum Beispiel durch Beschäftigte des Instituts der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen, erklärte Reul.

13.17 Uhr: Kinderärzte gegen erneute Schulschließungen

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat sich gegen erneute Schulschließungen ausgesprochen. "Es wird sich bei sehr hohen Zahlen nicht vermeiden lassen, das muss aber klar der letzte Schritt sein", sagte Verbandssprecher Jakob Maske dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". Die Konsequenzen geschlossener Schulen seien wesentlich schlimmer als die Folgen einer Infektion, die Kinder und Jugendliche zu erwarten hätten.

"Schule ist nicht nur Lehrraum, sondern auch Sozialraum", sagte Maske. "Daher ist es für die Gesundheit der Kinder wichtig, dass sie offenbleiben." Der Kinderarzt begründete seine Forderung mit dem aktuellen Infektionsgeschehen. Der Verband sehe zwar eine deutliche Zunahme der Infektionen, aber Kinder und Jugendliche erkrankten nur selten. Im Falle einer Erkrankung seien die Symptome eher mild.

Maske warnte zugleich vor einer zunehmenden Belastung der Kinder- und Jugendärzte. "Wir sehen jetzt einen deutlichen Anstieg, sodass viele an ihre Grenzen kommen", sagte er weiter. In Einzelfällen könnten deshalb Corona-positive Patienten abgewiesen werden, beispielsweise um einen PCR-Test zu machen. Schwerkranke Kinder würden hingegen immer behandelt, betonte Maske.

12.57 Uhr: Sozialverbände sehen Probleme bei begrenzter Impfpflicht

Die Warnungen vor negativen Auswirkungen der Impfpflicht für das Pflege- und Gesundheitspersonal werden lauter. Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Maria Welskop-Deffaa, sagte, es sei durchaus denkbar, dass die Impfpflicht ihr Ziel verfehle, die Situation in den Einrichtungen zu stabilisieren.

Der Paritätische Gesamtverband spricht in einem Brandbrief an alle Bundestagsabgeordneten von "großer Sorge" bei seinen Mitgliedseinrichtungen, und die Diakonie Deutschland fordert, die Einrichtungen dürften mit der Verantwortung nicht alleingelassen werden. Der Deutsche Pflegerat geht davon aus, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht ab Mitte März zu Kündigungen in der Branche führt.

12.38 Uhr: Krankenhausgesellschaft gibt vorsichtige Entwarnung

Trotz der raschen Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron entspannt sich dem Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, zufolge die Lage in Deutschlands Kliniken. "Wir haben nach wie vor sinkende Zahlen auf den Intensivstationen. Auch ich bin verhalten zuversichtlich, was die nächsten Tage und Wochen angeht", sagt Gaß bei "Bild live".

Offensichtlich hätten die schweren Verläufe mit dieser Virus-Variante abgenommen. Für Ärzte und Pfleger bedeute dies aber noch keine Rückkehr zur Normalität. Es gebe lange Wartelisten aufgeschobener Behandlungen und Operationen.

12.03 Uhr: Neue Version der Corona-Warn-App

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist in einer neuen Version in der Lage, gültige Impf- oder Genesenenzertifikate sowie einen digitalen Testnachweis in einen Gesamtstatus zusammenzufassen. Das teilten die Betreiber der App, die SAP und Deutsche Telekom, in einem Blogeintrag mit. Die Version 2.16.1 war am Dienstagvormittag bereits im App-Store von Apple für das iPhone verfügbar. Für Android-Smartphones soll die Version bis zum Mittwochabend zur Verfügung stehen.

Damit die unterschiedlichen Zertifikate richtig zu einem Gesamtstatus zusammengefasst werden können, müssen die Details der Nachweise übereinstimmen. Das betrifft Daten wie das Geburtsdatum, sämtliche Vornamen und die Schreibweise des Namens. In der App werden dann vier verschiedene Kombi-Anzeigen dargestellt: 2G, 2G+, 3G und 3G+.

11.52 Uhr: Ministerium: Eltern lassen Kinder bei Demos Plakate zu Corona tragen

Nach Erkenntnissen des NRW-Innenministeriums kommt es bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen vereinzelt vor, dass Eltern ihre Kinder Plakate tragen lassen. Es lägen aber keine Hinweise dafür vor, "wonach Kinder als 'Schutzschilde' missbraucht werden", schreibt das Ministerium in einem Bericht an den Innenausschuss des Landtags. Unterdessen warnte das Ressort vor einer weiteren Instrumentalisierung der Proteste durch Rechtsextreme.

"In der Gesamtschau versuchen in den vergangenen Monaten sämtliche rechtsextremistische Organisationen verstärkt, Inhalte und Organisation zu beeinflussen. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Veranstaltungen immer stärker radikalisieren", führt das Ministerium in seinem Bericht an den Landtag aus. Zurzeit bewege sich der Anteil von Rechtsextremisten und Reichsbürgern unter den Teilnehmern "in Teilen bei bis zu zehn Prozent". Insgesamt sei die Teilnehmerschaft aber völlig verschieden: Corona-Leugner, Verschwörungsmythiker, Esoteriker und Rechte seien bei den Protesten ebenso dabei wie Menschen "aus der bürgerlichen Mitte".

11.16 Uhr: 2.000 Hamster sollen nach positiven Coronatests in Hongkong sterben

Die Hongkonger Behörden haben nach Corona-Nachweisen bei Hamstern in einer Tierhandlung die Tötung von etlichen der Tiere angeordnet. Ein Mitarbeiter der Tierhandlung war am Montag positiv auf die Delta-Variante des Virus getestet worden. Behördenvertreter sagten, auch der Verkauf und Import von Hamstern in Hongkong werde gestoppt. Alle Geschäfte, die Hamster in Hongkong verkauften, müssten vorläufig den Betrieb einstellen. Etwa 2.000 der Nagetiere würden auf humane Weise getötet.

Die Behörden erkannten an, dass es "keinen Beweis" dafür gebe, dass Haustiere das Virus auf Menschen übertragen könnten, ordneten aber dennoch als Vorsichtsmaßnahme an, Kundinnen und Kunden ausfindig zu machen, die nach dem 7. Januar in dem betroffenen Geschäft Hamster kauften. Sie sollten sich in eine Pflichtquarantäne begeben und müssen zudem ihre Hamster zur Tötung an die Behörden übergeben.

10.50: Handball-Nationalteam verschärft nach Ausbruch Maßnahmen

Nach dem Corona-Ausbruch mit sieben Fällen haben die deutschen Handballer ihre Sicherheitsvorkehrungen bei der EM erneut verschärft. Als Sofortmaßnahme beschloss die Teamleitung noch strengere Kontaktbeschränkungen im DHB-Mannschaftsquartier in Bratislava. "Wir müssen uns alle hier vor Ort jetzt noch mehr gängeln und die Kontakte untereinander auf ein Minimum reduzieren. Bis auf Weiteres bleiben alle Mitglieder der Delegation in ihren Einzelzimmern", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer dem Sportinformationsdienst (SID): "Es gibt einen festen Zeitplan, wann jemand sich etwas zu Essen an unserem teameigenen Büffet holen darf. Das ist alles nicht schön, aber notwendig."

Am Montag waren sechs weitere Nationalspieler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle infizierten Spieler befinden sich in Isolation. Die übrigen Spieler bereiten sich auf das abschließende Vorrundenspiel gegen Polen am Dienstagabend (18 Uhr) vor.

10.28 Uhr: Umfrage: Corona lässt Wir-Gefühl schwinden

Die Corona-Krise lässt das Zusammenhaltsgefühl in der Gesellschaft schwinden. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Caritasverbandes hervor. Danach ist eine große Mehrheit von 72 Prozent der Befragten der Meinung, der gesellschaftliche Zusammenhalt habe unter der Pandemie abgenommen oder sogar "deutlich" (37 Prozent) gelitten. 25 Prozent meinem demgegenüber, der Zusammenhalt habe etwas oder "deutlich" (fünf Prozent) zugenommen.

Der Politik trauen die meisten Menschen nicht zu, den Trend umzukehren. Nur knapp ein Drittel der Bevölkerung glaubt, dass Parteien und Regierungen das Wir-Gefühl fördern können. Unter 14- bis 29-Jährigen ist der Anteil mit 17 Prozent besonders niedrig. Offenbar wirke sich bei den Jüngeren aus, dass viele der Corona-Maßnahmen vor allem im ersten Jahr der Pandemie sie besonders belastet hätten, hieß es.

10.13 Uhr: Verband: 2G im Handel könnte Konjunkturbremse werden

Wegen der 2G-Regelung im Einzelhandel sind aus Sicht des Mittelstandsverbundes die Umsätze von Unternehmen unter Druck geraten. Hauptgeschäftsführer Ludwig Veltmann sagte, die anhaltenden pandemiebedingten Restriktionen und das damit verbundene Kundenverhalten könnten sich zu einer Konjunkturbremse auswachsen. Gerade kleine und mittlere Handels- und Dienstleistungsunternehmen könnten krisenbedingt erheblichen Schaden nehmen.

Nach einer Konjunkturumfrage des Verbandes schätzen mehr als ein Drittel der befragten Kooperationen ihre Umsatzeinbußen aufgrund der 2G-Regelung auf zehn bis 30 Prozent. Mehr als sechs Prozent gehen von einem Umsatzminus von 30 bis 40 Prozent aus. Viele Unternehmen berichten von einem deutlichen Rückgang der Kundenfrequenz.

9.46 Uhr: Impfpass-Fälscherin vergisst Personalausweis in Apotheke

In einer Apotheke in Schwerte hat eine Frau bei einem gescheiterten Betrugsversuch mit einem gefälschten Impfausweis ihren Personalausweis vergessen. Die 30-Jährige suchte am Montagnachmittag die Apotheke auf, um sich ihren Impfausweis digitalisieren zu lassen, wie die Polizei mitteilte. Wie sich herausstellte, war der Pass aber gefälscht.

Als die Apothekerin die Frau deswegen zur Rede stellte, ergriff diese die Flucht - allerdings ohne ihren Personalausweis. Die Polizei stattete der 30-Jährigen kurz darauf einen Besuch ab und leitete Ermittlungen gegen sie ein.

9.01 Uhr: Pflegerat rechnet mit Kündigungen bei Impfpflicht

Der Deutsche Pflegerat geht davon aus, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht ab Mitte März zu Kündigungen in der Branche führt. Dies betreffe weniger das Pflegefachpersonal, sondern unterstützende Tätigkeiten wie Betreuungsassistenten, sagte Pflegerats-Präsidentin Christine Vogler den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).

Das Gleiche gelte "für Küchen- oder Reinigungskräfte in den Einrichtungen". In diesen Berufsgruppen herrsche "eine etwas geringe Impfquote". Einige dieser Beschäftigten überlegten, "den Job zu wechseln, wenn die Impfpflicht an ihrem Arbeitsplatz greift". Beim Pflegefachpersonal in den Kliniken sowie im ambulanten Bereich rechne der Pflegerat dagegen mit weniger Kündigungen infolge der Impfpflicht. "Dort ist die Impfquote hoch."

8.51 Uhr: Corona und Brexit belasten NRW-Handel mit UK

Die Corona-Krise und der Brexit lasten auf den Handelsbeziehungen zwischen NRW und dem Vereinigten Königreich. Die Importe aus Großbritannien und Irland nach NRW seien von Januar bis Oktober 2021 im Vergleich zum selben Zeitraum 2019 um etwa ein Fünftel (20,1 Prozent) niedriger gewesen, teilte das Statistische Landesamt mit. Eingeführt nach NRW wurden Waren im Wert von 6,4 Milliarden Euro.

Auch der Wert der Exporte aus NRW in das Vereinigte Königreich brach im Vergleich zur Zeit vor Corona und Brexit ein. Von Januar bis Oktober 2021 summierten sich die Exporte auf 7,1 Milliarden Euro und waren damit um 22,9 Prozent niedriger als im selben Zeitraum 2019. Die höchsten Rückgänge wurden bei pharmazeutischen Erzeugnissen mit minus 78,4 Prozent verzeichnet.

8.23 Uhr: Gastgewerbe-Umsatz unverändert niedrig

Das Gastgewerbe in Deutschland hat im zweiten Corona-Jahr seinen Umsatz nicht wesentlich steigern können. Nach einer heute veröffentlichten Schätzung des Statistischen Bundesamtes hatten die Wirte und Hoteliers 2021 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 2,0 Prozent gestiegene Erlöse in den Kassen. Real, also zu gleichbleibenden Preisen, konnten sie ihr Geschäft aber nicht ausbauen. Es lag nach wie vor rund 40 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.

8.05 Uhr: Lauterbach warnt vor Erstellung eines Impfregisters

In der Diskussion über die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht spricht sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach gegen ein Impfregister aus. "Wir können die Impfpflicht monitorieren auch ohne Impfregister", sagt der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. "Ich warne davor, ein Impfregister zu nutzen. Der Aufbau eines Impfregisters dauert lange und ist auch datenschutzrechtlich nicht unumstritten."

Lauterbach kündigt zudem an, PCR-Tests für Menschen aus kritischen Infrastrukturen vorzuhalten, vor allem für die, die in der Pflege arbeiten. Die PCR-Test-Kapazität sei begrenzt. "Wir müssen dazu übergehen, die PCR-Tests zu priorisieren."

7.30 Uhr: Gesundheitsminister wollen Arztpraxen entlasten

Die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister der Länder setzen sich angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante dafür ein, die ambulante ärztliche Versorgung zu unterstützen und zu entlasten. Durch die Omikron-Welle sei damit zu rechnen, dass viel mehr Patientinnen und Patienten mit überwiegend milderen Krankheitsverläufen in den Arztpraxen versorgt werden müssten, erklärte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchefin Petra Grimm-Benne (SPD), nach der Videoschalte am Montagabend.

Die Gesundheitsministerkonferenz will daher das Bundesgesundheitsministerium bitten, unter anderem die Regelungen zu telefonischen Krankmeldungen bei Atemwegserkrankungen und zu Videosprechstunden zu prüfen. Zudem setzt sich das Gremium den Angaben zufolge für die Wiedereinführung des Rettungsschirms für Praxen aus dem Jahr 2020 zum Schutz der vertragsärztlichen Infrastruktur, insbesondere bei hohem Personalausfall oder bei notwendiger Verschiebung von nicht akuten Behandlungen ein.

7.16 Uhr: Ex-Verfassungsrichter sieht Umsetzung der Impfpflicht skeptisch

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hat erhebliche Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit einer allgemeinen Impfpflicht. "Auf der Basis des jetzigen Wissens- und Erkenntnisstands kann man meines Erachtens nicht überzeugend begründen, dass eine allgemeine gesetzliche Impfpflicht den Grundsätzen der Verhältnismäßigkeit entsprechen wird", schreibt Papier in einer Beurteilung, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe zitieren. Derzeit sei die Sache nicht entscheidungsreif.

Mit Blick auf die Erforderlichkeit einer Impfpflicht müsse geklärt werden, "ob infolge der Omikron-Mutante oder möglicherweise neuer in der Zukunft auftretender Mutanten ohne allgemeine Impfung immer noch schwerwiegende Erkrankungen in nennenswertem Umfang zu befürchten wären", schrieb der ehemalige Verfassungsrichter. Eine Begrenzung der Impfpflicht auf die älteren Personengruppen sei auf jeden Fall ein milderes Mittel.

6.35 Uhr: VdK-Präsidentin: Masken für viele zu teuer

Angesichts der erhöhten Ansteckungsgefahr durch die Omikron-Variante fordert VdK-Präsidentin Verena Bentele Unterstützung für Pflegebedürftige und Menschen mit wenig Geld, damit sie sich FFP2-Masken leisten können. "Omikron ist hochansteckend und Masken sind hocheffizient. Aber für diejenigen, die kaum über die Runden kommen, wie Pflegebedürftige, Menschen mit kleinen Renten und Grundsicherungsbezieher, sind regelmäßig frische FFP2-Masken zu teuer", sagte die Präsidentin des Soziaverbands.

Bentele forderte die Bundesregierung auf, die Pflegehilfsmittelpauschale für Pflegebedürftige wieder auf 60 Euro hochsetzen. Es sei völlig unverständlich, dass sie zum Jahresende 2021 nicht verlängert worden sei. Darüber hinaus müssten für Hartz IV- und Grundsicherungsempfänger die Kosten für die Masken übernommen werden. "Im Moment sind gerade mal 17 Euro im Monat im Regelsatz für Gesundheitskosten vorgesehen. Das ist viel zu wenig", so Bentele. Dies müsse auch für alle Menschen mit kleinen Einkommen wie Empfänger von Wohngeld oder Kinderzuschlag und für kinderreiche Familien gelten.

6.12 Uhr: Umfrage: 43 Prozent der Deutschen von Pandemie finanziell getroffen

Die Corona-Pandemie hat viele Deutsche einer Umfrage zufolge offenbar finanziell getroffen. Die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstagsausgabe) berichtet, dass 43 Prozent aller Haushalte während der Pandemie laut eigenen Angaben Einkommen oder Ersparnisse verloren haben. Der repräsentativen Befragung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge hat jeder sechste Haushalt keine staatliche Hilfe erhalten, obwohl er Bedarf gehabt hätte. 

Die Bundesregierung hatte in der Pandemie umfangreiche soziale Leistungen von erhöhtem Kurzarbeitergeld bis zum Kinderbonus bereitgestellt. Doch viele Haushalte beantragten diese laut dem Bericht nicht, weil sie sich nicht für berechtigt hielten. Generell erlitten der Befragung zufolge überdurchschnittlich oft jüngere Erwerbstätige zwischen 30 und 39 Jahren und Alleinerziehende finanzielle Einbußen.

6.00 Uhr: 74.405 Neuinfektionen, Inzidenz bei 553,2

In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 74.405 auf knapp 8,075 Millionen, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um 193 auf 115.842 zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 553,2.

In NRW wurden 18.411 Neuinfektionen und 31 Todesfälle registriert. Die Inzidenz liegt hier bei 543,7.

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