Ticker vom Samstag (08.01.2022) zum Nachlesen

Stand: 08.01.2022, 20:18 Uhr

  • Wüst: Geboosterte und Getestete sollen gleichgesetzt werden
  • Lauterbach: Omikron wird nicht die letzte Variante sein
  • Kinder vertragen Impfung laut US-Studie gut
  • FDP-Abgeordnete erwägen Impfpflicht nur für alle ab 50
  • Bundesweite Inzidenz steigt auf fast 336
  • "Querdenker"-Demo in Düsseldorf darf stattfinden
  • Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker

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Was gibt es Neues in Sachen Coronavirus? Hier im Live-Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

NRW plant, Geboosterte von Testpflicht zu befreien

In Nordrhein-Westfalen sind weitere Erleichterungen für Menschen geplant, die schon ihre Booster-Impfung haben. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sprach sich dafür aus, dass Geboosterte mit negativ Getesteten gleichgesetzt werden. Das sei seine "Überzeugung", so Wüst am Samstag in der Pressekonferenz im Anschluss an das Strategietreffen der nordrhein-westfälischen CDU zur Landtagswahl.

Sollte das in der neuen Corona-Schutzverordnung genau so umgesetzt werden, könnten geboosterte Menschen künftig beispielsweise Sport im Verein oder in Fitnessstudios machen, ohne zusätzlich einen negativen Corona-Test vorzulegen. Das entspricht den Beschlüssen des Bund-Länder-Gipfels zur 2G-plus-Regelung, ist in NRW aber bislang strenger geregelt.

Laut Wüst sollen mit dieser Maßnahme noch mehr Menschen motiviert werden, sich impfen beziehungsweise boostern zu lassen. "Wir wollen Anreize setzen für das Boostern, weil die Impfung und da insbesondere das Boostern ist der Weg aus dieser Krise heraus", so der Ministerpräsident von NRW.

20.11 Uhr: Extremismus-Experte: Keine 50/50-Spaltung, aber Grund zur Sorge

Nach Meinung des Extremismus-Experten Prof. Peter Neumann vom Londoner King's College zeigen die aktuellen Demos gegen die Corona-Maßnahmen, dass es sich um ein bundesweites Phänomen halte, dass sich nicht nur auf den Osten Deutschlands oder große Städte beschränke, wie Neumann in der "Aktuellen Stunde" sagte.

Zwar handele es sich bei den Teilnehmern der Demos nur um einen kleinen Teil der Bevölkerung. "Was uns Grund zur Sorgen geben muss, ist aber, dass es am Rand der Gesellschaft eine ziemlich signifikante Bewegung gibt, die sich von der Mehrheit der Gesellschaft abspaltet", so Neumann. "Und dass es innerhalb dieser Bewegung auch radikale, extreme Tendenzen gibt."

Seiner Meinung nach sei möglich, dass die Zahl der Teilnehmenden solcher Demos in den kommenden Monaten sinke, sich der harte Kern der Gegner der Corona-Maßnahmen aber weiter radikalisiere.

17.23 Uhr: Corona-Impfpflicht für über 50-Jährige in Italien in Kraft getreten

In Italien ist heute die Corona-Impfpflicht für Menschen über 50 Jahre in Kraft getreten. Ungeimpfte haben jedoch noch Zeit, bis ihnen Konsequenzen drohen. Ab dem 1. Februar ist eine Strafe von 100 Euro für diejenigen vorgesehen, die bis dahin noch ungeimpft sind oder ihre zweite Dosis beziehungsweise den Booster nicht erhalten haben, obwohl sie es könnten.

Die Impfpflicht gilt bis zum 15. Juni und für alle Menschen über 50 mit Wohnsitz in Italien, also auch ausländische Staatsbürger. Ab dem 15. Februar greift für die über 50-Jährigen zudem die 2G-Regel auf der Arbeit. Wer ab dann nicht geimpft oder nachweislich genesen ist, kann zum Beispiel nicht mehr ins Büro kommen. Für jüngere Arbeitnehmer reicht ein negativer Test. Wer dennoch erscheint und erwischt wird, muss wie bisher mit einer Strafe zwischen 600 und 1500 Euro rechnen.

16.41 Uhr: Rund 2.500 Menschen demonstrieren gegen Querdenker in Minden

Rund 2.500 Menschen sind heute in Minden (Ostwestfalen) durch die Innenstadt gezogen und haben gegen die selbst ernannten Querdenker demonstriert. Nach Informationen der Polizei verlief "alles friedlich". Die Menschen brachten ihren Unmut über Corona-Leugner, Impf-Skeptiker und Rechtsradikale zum Ausdruck.

"Ja zu Meinungsfreiheit und Miteinander - entschieden nein zu Hass, Drohungen und Gewalt", hieß es auf einem Plakat. Eine Frau trug ein Schild mit der Aufschrift: "Nachdenken anstatt Querdenken". Auf einem weiteren stand geschrieben: "Mit Nazis geht man nicht 'spazieren'". Im Anschluss an eine Kundgebung auf dem Marktplatz bildeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch Kinder, eine Menschenkette.

14.09 Uhr: Mainzer Polizei griff unrechtmäßig auf Luca-App-Daten zu

Bei Ermittlungen zu einem Todesfall hat die Polizei Mainz unrechtmäßig auf Daten von Besuchern einer Gaststätte aus der Luca-App zugegriffen. Dafür habe keine hinreichende rechtliche Grundlage bestanden, erklärte die Staatsanwaltschaft Mainz auf Anfrage der dpa. Die Behörde hatte der Abfrage eigenen Angaben zufolge zugestimmt. Als Folge seien 21 potenzielle Zeugen telefonisch kontaktiert worden. Die Staatsanwaltschaft entschuldigte sich bei den Betroffenen.

Auslöser war der Sturz eines Mannes am 29. November vergangenen Jahres nach dem Verlassen einer Gaststätte. Der Mann starb einige Tage später an den Folgen. Die Polizei wollte daraufhin potrentielle Zeugen finden und nutzte dafür Daten aus der Luca-App. Diese soll Restaurantbesitzern und Event-Veranstaltern helfen, die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung der Kontakte der Besucher ohne Zettelwirtschaft zu erledigen. Die darin erhobenen Daten dürfen aber nicht für die Strafverfolgung verwendet werden.

13.00 Uhr: Wie setzt NRW die neuen Corona-Regeln um?

Bund und Länder haben sich gestern auf neue Zugangsregeln für die Gastronomie und Änderungen bei der Quarantänepflicht geeinigt. Ob NRW alles eins zu eins umsetzt, ist noch offen. Was wir wissen - und was nicht:

12.57 Uhr: Gastwirte halten 2G-plus für "ein Desaster"

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) warnt angesichts der geplanten schärferen Zugangsregeln für die Gastronomie vor weiteren Umsatzeinbußen für die Betriebe. "Die flächendeckende Einführung von 2G-plus-Zugangsregeln ist für viele Betriebe ein Desaster", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem Portal "Watson". "Jeder zweite Unternehmer bangt um seine Existenz."

Hartges wies darauf hin, dass derzeit weniger als die Hälfte der Menschen im Land geboostert seien. Außerdem sei mit langen Warteschlangen vor Testzentren zu rechnen, die nur begrenzte Öffnungszeiten hätten. "Das trifft alle Betriebe besonders hart, die von Spontanbesuchen und vielen jüngeren Gästen leben, die oftmals noch nicht geboostert sind."

12.35 Uhr: Erste Gastwirte rufen neue Überbrückungshilfe ab

Die neue "Überbrückungshilfe IV" zum Ausgleich wirtschaftlicher Belastungen durch die Corona-Krise stößt vor allem im Gastgewerbe auf Nachfrage. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wurde unmittelbar nach der Verkündung gestern ein Fördervolumen von fast 200.000 Euro beantragt - unter anderem aus Bremen und Nordrhein-Westfalen.

12.15 Uhr: Kliniken in Dortmund für Besucher geschlossen

Spätestens ab dem Montag, 10. Januar, sind die Krankenhäuser in Dortmund für Besucher geschlossen. "Grund für diese kurzfristige Entscheidung", so Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamtes, "ist die hochansteckende Virusvariante Omikron. Innerhalb weniger Tage hat sich die Zahl der Neuinfektionen in unserer Stadt massiv gesteigert, so dass wir uns für die Aussetzung der Besuche von zunächst ein bis zwei Wochen entschlossen haben". Ausnahmen von der Besuchsregelung seien die Geburts- und Sterbebegleitung sowie Besuche von Demenzkranken. Hier gilt: Besuche sind grundsätzlich nur noch mit gültigem Testnachweis möglich - Bürgertestung/Schnelltestung gilt für 24 Stunden oder PCR-Test für 48 Stunden.

11.30 Uhr: Jeckes Impfen in Hamm

In Hamm laden das Karnevalskomitee und die Stadtverwaltung zum Impfen ein. Mit dem "Jecke-Pieks" wollen die Karnevalisten zum gesellschaftlichen Miteinander beitragen. Geimpft wird in der Wagenbauhalle des Festkomitees Hammer Karneval – untermalt mit passender Musik. Mit dabei ist auch das Prinzenpaar in voller Montur. Geimpft werden kann jeder ab dem zwölften Lebensjahr, egal ob Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung. Dazu können sich alle Impfwilligen ohne Termin heute bis 17 Uhr einfinden.

10.43 Uhr: Bundestagspräsidentin will Impfpflicht auf die Tagesordnung setzen

Bärbel Bas wird neue Bundestagspräsidentin

Bärbel Bas

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) dringt auf eine Debatte zu einer allgemeinen Impfpflicht noch im Januar. "Das Parlament muss sich gründlich mit dem komplexen und kontroversen Thema Impfpflicht befassen", sagte sie der "Rheinischen Post". "Ich würde es daher sehr begrüßen, wenn sich die Fraktionen im Bundestag auf eine Orientierungsdebatte zur Impfpflicht noch im Januar 2022 verständigen könnten."

Von der Bundesregierung gibt es aktuell zum Thema eher gemischte Signale. Darüber hinaus zweifeln viele Parlamentarier daran, dass eine allgemeine Impfpflicht angesichts der Omikron-Variante noch verhältnismäßig und verfassungsgemäß wäre. Denn auch eine Impfung schützt nicht mehr sicher vor einer Infektion und davor, das Virus an andere weiterzugeben.

10.41 Uhr: Djokovic soll im Dezember infiziert gewesen sein

Eine Coronavirus-Infektion im Dezember soll der Grund für die Ausnahmegenehmigung des Tennisstars Djokovic für die Einreise nach Australien sein. Seine Anwälte legten dafür Unterlagen vor. Kann er doch bei den Australien Open antreten?

Im Streit über die drohende Ausreiseverpflichtung des Tennisspielers Novak Djokovic aus Australien haben seine Anwälte neue Dokumente vorgelegt. Demnach infizierte sich der 34-Jährige kürzlich erneut mit dem Coronavirus. Ein erster positiver PCR-Test datiere vom 16. Dezember, hieß es in den Unterlagen. Die Infektion sei ohne Symptome verlaufen.

10 Uhr: Kinder vertragen Impfung laut US-Studie gut

Die Biontech-Impfung für Kinder zeigt in den USA kaum schwere Nebenwirkungen. Das geht aus einer Veröffentlichung der Gesundheitsbehörde CDC hervor. Demnach haben Fünf- bis Elfjährige in den USA bisher knapp 8,7 Millionen Dosen Biontech erhalten.

Im Anschluss an die Impfung sei nur bei zwölf Kindern eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert worden. Bleibende Schäden hat die Entzündung bei keinem Patienten hinterlassen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach bei Twitter von einer "guten Nachricht".

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9.53 Uhr: Städtetag vermisst Notfallkonzept für Schulen und Kitas

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe (CDU), sieht mit Blick auf Schulen und Kitas Lücken in der Corona-Strategie von Bund und Ländern. Die Städte hätten vorsorgliche Konzepte für den Fall erwartet, dass ein normaler Betrieb dort nicht mehr möglich sein sollte, sagte der Oberbürgermeister von Münster den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Wir haben die Sorge, dass gerade hier die Infektionen bei Kindern und Beschäftigten ansteigen." Für diesen Fall sei die Strategie von Bund und Ländern "unklar". Lewe forderte ein "Sofortprogramm" für Schulen und Kitas, um die Stunden von Teilzeitkräften zu erhöhen und Aushilfskräfte einsetzen zu können.

9.49 Uhr: Intensivmediziner fordern erneute Feststellung der "epidemischen Lage"

Intensivmediziner fordern die erneute Feststellung einer epidemischen Notlage. "Als wichtiges Werkzeug empfinden wir immer noch das Ausrufen der epidemischen Lage nationaler Tragweite", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, der "Rheinischen Post".

Die epidemische Lage war bis Ende November Grundlage für zahlreiche Corona-Maßnahmen und ermöglichte unter anderem Lockdowns und andere schärfere Beschränkungen. Eine erneute Einführung ist derzeit nicht geplant.

9.28 Uhr: Wuppertal mit höchster Inzidenz in NRW

Mit einer Inzidenz 548,4 hat Wuppertal aktuell die höchste Inzidenz in Nordrhein-Westfalen. Bisher hatte Düsseldorf diesen negativen Spitzenplatz eingenommen. Die Landeshauptstadt meldete den Wert 544,7. Am besten war die Corona-Lage im Landkreis Höxter (174,6).

Laut NRW-Landeszentrum für Gesundheit (LZG) stieg die Hospitalisierungsrate von 2,67 am Vortag recht deutlich auf 3,06. Dieser Wert gibt die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Anteil der Covid-Patient:innen an den Intensivbetten sank dagegen weiter und betrug heute etwas über neun Prozent.

9.19 Uhr: Ärztevertreterin vermisst FFP2-Maskenpflicht in den neuen Beschlüssen

Susanne Johna

Susanne Johna

Die Vorsitzende des Ärzteverbands Marburger Bund, Susanne Johna, hat sich im WDR5-Morgenecho vorsichtig positiv über die Ergebnisse der Bund-Länder-Konferenz geäußert. Auch dass Geboosterte künftig als Kontaktpersonen nicht mehr in Quarantäne müssen, sei aus wissenschaftlicher Sicht vertretbar, meinte Johna. Sie infizierten sich deutlich seltener mit der Omikron-Variante als zweifach Geimpfte. Wenn sie sich doch anstecken, hätten sie außerdem eine deutlich niedrigere Viruslast und stellten für ihre Mitmenschen keine größere Gefahr dar.

Allerdings habe die Politik auf andere Regelungen verzichtet, die einen echten Unterschied in der Pandemie bedeutet hätten, sagt Johna. So wäre eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr wünschenswert gewesen. Auch verstehe sie nicht, warum Genesene, die eine Infektion mit der Delta-Variante überstanden haben, mit Geboosterten gleichgesetzt werden. "Das ist nicht nachvollziehbar."

8.44 Uhr: Lauterbach: Omikron wird nicht die letzte Variante sein

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält eine allgemeine Impfpflicht auch deshalb für nötig, weil sich nach Omikron eine viel gefährlichere Corona-Variante entwickeln könnte: "Wenn wir eine Variante bekommen, die so ansteckend ist wie Omikron, aber deutlich tödlicher, müssten wir in allerkürzester Zeit in der Lage sein, einen neuen Impfstoff zu entwickeln und zu produzieren", sagte er der "Welt am Sonntag".

Die Bundesregierung bereite sich mit Hochdruck darauf vor. "Wir sind gerade dabei, eine Struktur dafür zu schaffen. Wir brauchen eine stehende Infrastruktur." Die Bevölkerung müsse zu jedem Zeitpunkt möglichst umgehend geimpft werden können.

8.25 Uhr: Wie kommen wir gut durchs dritte Corona-Jahr?

Maskenpflicht, Quarantäne, 2G plus - gute Laune kommt bei diesen Begriffen und ständig wechselnden Vorschriften nicht auf. Unser Kolumnist Vassili Golod hat sich Gedanken gemacht, wie wir trotzdem unaufgeregt durchs dritte Corona-Jahr kommen.

7.39 Uhr: Herdenimmunität erst ab Impfquote von 95 Prozent?

Die Bundesregierung hat die Messlatte für das Erreichen der sogenannten Herdenimmunität deutlich nach oben gelegt. "Unser Ziel muss es sein, zu einer (Impf-)Quote von 95 Prozent vor allem bei den gefährdeten Gruppen zu kommen", sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar, der "Augsburger Allgemeinen".

Man habe am Anfang gedacht, dass eine Quote von 70 Prozent für die Herdenimmunität ausreiche. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Mutationen wisse man nun das dies nicht der Fall sei.

7.36 Uhr: FDP-Abgeordnete erwägen Impfpflicht nur für alle ab 50

Teile der FDP sind für eine gestaffelte und selektive Impfpflicht. "Der Maßstab für unser Handeln müssen nicht die Infektionszahlen, sondern die Krankheitszahlen sein", sagt der FDP-Abgeordnete Andrew Ullmann der "Augsburger Allgemeinen". "Wenn diese sich trotz aller anderen Maßnahmen erhöhen, könnte eine selektive, altersbezogene Impfpflicht greifen, zum Beispiel für Menschen ab 50 Jahren."

Der Professor für Infektiologie an der Uni Würzburg arbeitet mit anderen Liberalen an einem entsprechenden Gruppenantrag, hieß es.

7.33 Uhr: Lauterbach sieht in Impfpflicht einzigen Weg aus der Pandemie

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet spürbare Effekte durch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. "Man muss akzeptieren, dass man selbst mit der Pflicht niemals alle Menschen erreichen wird", sagte er der "Welt am Sonntag". "Aber ich bin davon überzeugt, dass es eine große Gruppe von Ungeimpften gibt, die wir durch die Impfpflicht zu einer Impfung bewegen können."

Lauterbach warnte: "Wir dürfen nicht mehr in eine Situation geraten, in der ein Sommer trügerisch gut ist, uns aber im Herbst neue Varianten überraschen - und das, ohne dass die breite Bevölkerungsmehrheit geimpft ist. Denn dann ginge alles wieder von vorne los."

7 Uhr: Bundesweite Inzidenz steigt auf fast 336

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet heute Morgen 55.889 Corona-Neuinfektionen. Es ist bereits der vierte Tag in Folge mit mehr als 50.000 Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es noch 26.392. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 335,9 von 303,4 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen angesteckt haben. 268 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.

Auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau bleibt hingegen die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen Covid-19 innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern: Sie liegt bei 3,15. In Nordrhein-Westfalen ist die Inzidenz ebenfalls stark gestiegen: Die Gesundheitsämter meldeten 11.509 neue Fälle, die Inzidenz steigt auf 320,5 (gestern: 291,5 ).

0.15 Uhr: Bayern und Sachsen-Anhalt wollen Sonderweg prüfen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist "skeptisch", ob die von Bund und Ländern beschlossene 2G-plus-Regel für die Gastronomie sinnvoll ist. In Bayern seien - anders als in anderen Bundesländern - bereits seit längerem Bars, Kneipen und Diskotheken geschlossen, sagte Söder gestern nach der Ministerpräsidentenkonferenz. Er habe bei den Beratungen erfolglos auf eine solche konsequentere Regelung gedrungen. Er frage sich, ob 2G-plus in der normalen Gastronomie jenseits von Diskotheken und Bars sinnvoll sei.

Der bayerische Gesundheitsminister werde prüfen, ob diese Regelung im Freistaat notwendig sei. Abschließend wolle er das am kommenden Dienstag entscheiden. Sachsen-Anhalt erklärte im Anschluss an die MPK sogar direkt, die schärferen Zugangsregeln für Restaurants und Cafés nicht mitzumachen.

0.10 Uhr: "Querdenker"-Demo in Düsseldorf darf stattfinden

Die "Querdenker"-Demo in Düsseldorf morgen darf stattfinden. Ein Eilantrag hat der Anfrage der Demo-Teilnehmer jetzt stattgegeben. Zuvor hatte die Stadt die Demo abgelehnt. Begründung: Es seien zwar nur 2.000 Personen angemeldet, es sei jedoch aus Erfahrung der vergangenen Wochen mit weitaus mehr Teilnehmern zu rechnen.

Die Stadt sei für ein solches Verbot nicht mehr zuständig, befand das Gericht nach Angaben eines Sprechers. Mit dem Ende der sogenannten "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" sei die Zuständigkeit von den Ordnungsbehörden der Kommunen wieder auf die Versammlungsbehörden zurückgegangen, also in diesem Fall die Polizei. Die Stadt kann gegen die Entscheidung jetzt noch Beschwerde vor dem OVG einlegen.

0.05 Uhr: 2.000 abgelaufene Impf-Dosen in Köln verabreicht

In Köln sind bis zu 2.000 Dosen eines abgelaufenen Corona-Impfstoffes an Bürger verabreicht worden. Das teilte die Stadt mit. Die Panne sei bei einer routinemäßigen Überprüfung der mobilen Impfangebote aufgefallen. Zwei Dienstleister hätten zwischen dem 26. Dezember 2021 und dem 5. Januar 2022 mit einem abgelaufenen Impfstoff geimpft.

"Wir schließen eine gesundheitsschädliche Wirkung durch den verabreichten Impfstoff aus", sagte der Leiter des Kölner Gesundheitsamts, Johannes Nießen. Was die Wirksamkeit angehe, ließen Erfahrungen aus vergleichbaren Fällen den Schluss zu, dass dennoch ein Impfschutz bestehe. Dazu sei die Stadt im Gespräch mit dem Paul-Ehrlich-Institut. Sollte dieses die Auffassung nicht bestätigen, würden alle Betroffenen kontaktiert, um ihnen eine Untersuchung der Antikörper anzubieten. Falls notwendig, könne noch mal geimpft werden.

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