Etwas Seelen-Wellness trotz Corona - was möglich ist

Stand: 19.01.2022, 20:55 Uhr

Bei mehr als 100.000 Neuinfektionen raten Wissenschaftler, möglichst zuhause zu bleiben. Nach zwei Jahren Pandemie ist das hart. Was tun, damit es doch auch noch Schönes im Alltag gibt?

Von Nina Magoley

Seit zwei Jahren herrscht Ausnahmezustand, und mit der Omikron-Variante gibt das Virus jetzt nochmal richtig Gas. Das RKI meldete am Mittwoch eine Rekordzahl an Neuinfektionen. Virologen rufen nach Kontaktbeschränkungen.

Doch viele Menschen sind mürbe geworden, wünschen sich ihr altes Leben zurück. Geschäfte, Fitnessstudios oder Restaurants sind zwar geöffnet, so richtig wohl ist vielen an diesen Orten trotzdem nicht. Um einigermaßen heil durch diese Zeit zu kommen, ist es aber auch wichtig, Dinge zu tun, die einem gut tun.

Kontakte gleich Infektionsrisiko - die Maske hilft

Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist klar: Wer sich unter Leute begibt, geht das Risiko ein, infiziert zu werden. Aber: Es gibt auch Möglichkeiten, dieses Risiko zu reduzieren - um dafür vielleicht etwas Seelen-Wellness zu gewinnen. Abstand, Lüften, Handhygiene gehören bekanntermaßen dazu, ebenso - als wichtigstes Tool für ein bisschen mehr Freiheit - die Maske.

Symbolbild: Eine Person trägt eine weiße FFP2-Schutzmaske

Laut Wissenschaft bester Schutz: FFP2-Maske

Mit einer FFP2- oder KN95-Maske lässt sich das Risiko einer Corona-Infektion deutlich reduzieren. Das hatten Forscher des Max-Planck-Instituts in Göttingen im Dezember mit einer Studie eindrucksvoll belegt. Trägt sowohl die infizierte als auch die nicht-infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, liege das Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz bei kaum mehr als ein Promille.

Checken: Was geht wie?

Wer also beschließt, sich in diesen Zeiten gezielt etwas Gutes zu tun, muss die Vorteile und das Risiko dabei für sich abwägen: Auf wie viele Menschen treffe ich dabei und wie lange? Welche Schutzmaßnahmen sind Pflicht - und wie fühle ich mich damit? Einige Beispiele:

Sportlich sein: Bewegung, körperliches Training und Kurse wie Yoga, Pilates oder "Bauch-Beine-Po" können die Grundstimmung deutlich heben.

Nach der aktuellen Coronaschutzverordnung dürften einem im Fitnessstudio nur Menschen begegnen, die geimpft oder genesen sind und zusätzlich einen negativen Schnelltest haben (2G-plus). Das ist die Grundregel. Keinen Test brauchen die Sportsfreunde, die geboostert sind oder deren zweite Impfung weniger als drei Monate, aber mindestens zwei Wochen zurückliegt, oder die vor weniger als drei Monaten eine Corona-Infektion hatten.

In den Clubs herrscht zudem Maskenpflicht, allerdings kann die Maske an den Geräten und in den Kursen abgelegt werden. Wer sich sicherer fühlen will, lässt sie auf. Übrigens: In vielen Städten werden mittlerweile Fitnesskurse im Freien angeboten - auch bei ungemütlichen Temperaturen.

Tisch mit Speisen und Getränken

Schön essen gehen - kann man das riskieren?

Lecker essen gehen: Auch im Restaurant dürfen nur Mitmenschen sitzen, die 2G-plus erfüllen. Mit derselben Ausnahme für bestimmte Geboosterte und Genesene (siehe oben). Sind die Kontrollen sehr sorgfältig, ist die Infektionsgefahr beim Essen zumindest eingegrenzt. Aber auch hier fällt der Schutz der Maske weg.

Familie und Freunde treffen: Für manchen gibt es nichts Wichtigeres, um gesund und bei Laune zu bleiben, als mit lieben Menschen zusammen zu sein. Hier ist - das muss man klar sehen - die Infektionslage am wenigsten überschaubar. Aber auch dabei kann man das Risiko bewusst verringern.

Die Regeln sind klar: Seit dem 11. Januar dürfen immunisierte Personen (2G) aus einem Haushalt in privaten Räumen unbegrenzt zusammen kommen. Höchstens zwei Personen aus einem weiteren Hausstand dürfen dazu. Bei mehr als zwei Haushalten liegt die Grenze bei zehn. Kinder bis einschließlich 13 Jahren zählen in beiden Fällen nicht.

Generell erhöht es die Sicherheit deutlich, wenn vorher alle Beteiligten einen Schnelltest machen - auch, wenn das nicht vorgeschrieben ist. Sind ältere Menschen dabei oder ist ein Besuch bei den Eltern oder Großeltern geplant, empfiehlt sich diese Vorsichtsmaßnahme ohnehin.

Für und Wider abwägen

In allen Fällen muss man im Hinterkopf behalten: Schnelltests gelten einerseits mittlerweile als ziemlich sensibel auch für Omikron. Eine hunderprozentige Garantie, dass eine negativ getestete Person nicht doch infiziert ist, gibt es andererseits aber nicht.

Und: Auch frisch Geimpfte und Geboosterte können das Virus in sich tragen und andere infizieren. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums hat die Omikron-Variante zudem "nach aktueller Studienlage" eine kürzere Inkubationszeit. Auch gab es bereits Omikron-Fälle bei dreifach Geimpften. Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, sagt: "Der reine Schutz vor Ansteckung mit Omikron wird mit den jetzigen Impfstoffen immer suboptimal sein."

Aber Watzl sagt auch: "Die Impfstoffe tun trotzdem, was sie sollen: Sie schützen vor schweren Verläufen." Und auch der Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité berichtete im Podcast "Coronavirus-Update" von dänische Studien, die zeigten, dass die dritte Impfung das Risiko für eine Omikron-Ansteckung stark senke.

Fazit: Maske und Impfung sind nach derzeitigem Stand der Wissenschaft die wichtigsten Instrumente auf dem Weg durch die Pandemie. Wer sich nicht weitgehend isoliert, geht immer ein Risiko ein. Aber soziale Isolation birgt ebenso Risiken für Körper und Seele. So heißt es also: Alle Fakten checken und sorgfältig abwägen.

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