Niederlande fast komplett Risikogebiet - was Urlauber wissen müssen

Stand: 02.10.2020, 19:09 Uhr

Schlechte Nachrichten für Urlauber: Die Niederlande haben die Corona-Auflagen verschärft. Mittlerweile gilt laut RKI fast das gesamte Land als Risikogebiet. Wir fassen die Konsequenzen für Urlauber zusammen.

Hinweis: Dieser Text bildet den Stand vom 02. Oktober ab und wird nicht aktualisiert. Mittlerweile wurde die gesamte Niederlande und viele weitere Regionen in deutschen Nachbarländern zu Risikogebieten erklärt (Stand: 15.10 2020). Den aktuellen Überblick zu den Niederlanden und anderen Regionen gibt es hier:

Informationen zum umstrittenen Beherbergungsverbot für Touristen innerhalb Deutschlands gibt es hier:

Wie ist die aktuelle Situation in den Niederlanden?

Die Niederlande verschärfen angesichts schnell steigender Fallzahlen ihre Corona-Regeln für zunächst drei Wochen. "Jeder hat die alarmierenden Berichte gesehen", sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Montagabend in Den Haag. Daraus müssten jetzt Konsequenzen gezogen werden.

Dazu gehört, dass ab Dienstagabend alle Sportveranstaltungen ohne Publikum stattfinden müssen. Cafés und Restaurants müssen um 22 Uhr schließen und dürfen ab 21 Uhr keine neuen Gäste mehr einlassen. Außerdem dürfen insgesamt nur noch 30 Menschen zugleich in einem Lokal sein, im Freien 40. Für alle Kontaktberufe wie Friseur oder Masseur ist eine Registrierung der Kunden verpflichtend. Mund- und Nasenschutz wird für Geschäfte empfohlen, ist aber nicht Pflicht. Die Niederlande sind bei Gesichtsmasken bisher sehr zurückhaltend gewesen.

Am Tag der Deutschen Einheit (03.10.2020) könnten Deutsche auf Shoppingtour zudem vor den verschlossenen Einkaufszentren in Venlo, Enschede, Dinxperlo oder Winterswijk stehen. Die Städte haben bereits vor Tagen appelliert, auf einen Besuch am Samstag zu verzichten - sie fürchten zu viel Gedränge.

Zeeland kein Risikogebiet

Mit Ausnahme der Provinzen Zeeland (mit Domburg, Middelburg und Vlissingen) und Limburg (Maastricht) gelten seit Freitag die gesamten Niederlande als Risikogebiet.

Auch für die autonomen, karibischen Überseegebiete Aruba und St. Maarten besteht eine Reisewarnung. Sie gehören aber wie die Inseln Curaçao, Bonaire, Saba und St. Eustasius weder zur Europäischen Union noch zum Schengen-Gebiet. Das hat u.a. Konsequenzen für die Einreisebestimmungen und den Krankenversicherungsschutz.

Was müssen Urlauber wissen, die in den Niederlanden sind?

Für Reisende, die zum Urlaub in den betroffenen Teilen der Niederlande sind, gelten die gleichen Regeln wie für andere Urlauber in Risikogebieten. Bei der Rückkehr nach Deutschland müssen sie einen Corona-Test machen und sich in häusliche Quarantäne begeben.

Diese darf erst nach 14 Tagen oder wenn ein negatives Testergebnis vorliegt, verlassen werden. Zudem müssen sie sich nach der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes NRW beim Gesundheitsamt in ihrem Wohnort melden. Wer gegen diese Quarantäne-Regeln verstößt, dem drohen empfindliche Bußgelder.

Das gilt nicht, wenn jemand nur durch ein Risikogebiet durchgereist ist und sich dort nicht aufgehalten hat. Der sogenannte "kleine Grenzverkehr" nach Belgien wird ab Samstag keine 14-tägige Quarantäne nach sich ziehen. Das hat die Landesregierung auf WDR-Anfrage erklärt.

Demnach kann man sich 24 Stunden in Belgien aufhalten, ohne in Quarantäne zu müssen. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Nach dem Besuch müsse man sich beim jeweils örtlichen Gesundheitsamt melden, damit dort die Reise hinterlegt ist. Die jetzt präzisierte Regel könnte auch für die Niederlande relevant werden.

Was bedeutet das für Buchungen etwa in den Herbstferien?

Urlauber, die eine Reise in die betroffenen Gebiete der Niederlande gebucht haben, bevor diese als Risikogebiet eingestuft wurden, können ihren Urlaub in den meisten Fällen kostenlos stornieren. Grundlage dafür ist laut Gesetz, dass "außergewöhnliche, unvermeidbare Umstände" vorliegen. Die deutschen Gerichte erkennen diesen an, sobald eine offizielle Reisewarnung gilt.

Das Bild zeigt einen Strand mit kleinen Häuschen in den Niederlanden.

Kurzurlaub in Holland trotz Corona?

Für Individualreisende gestaltet sich die Situation schwieriger, vor allem, wenn sie beispielsweise ihre Unterkunft direkt beim Anbieter in den Niederlanden gebucht haben. Dann greift dort das niederländische Recht, das Übernachtungen in Hotels und Ferienwohnungen bislang nicht verbietet.

Urlaub in NRW: Ausflüge in Zeiten von Corona

Die Herbstferien stehen vor der Tür. Wer sich nicht mit Corona-Beschränkungen auseinandersetzen will, muss nicht in die Ferne schweifen. Wie wäre es mit ein paar Ausflügen in NRW?

Wandern lässt es sich bei trockenem Wetter im Siebengebirge im Südosten Bonns. Zur Auswahl stehen beispielsweise Rundtouren in Königswinter und Bad Honnef. Lauffreudige begeben sich auf dem insgesamt 15 km langen Beethoven-Wanderweg auf die Spuren des berühmten Komponisten.

Am Niederrhein können der Park und die Gärten von Schloss Dyck besucht werden. Es gilt als eines der bedeutendsten Wasserschlösser des Rheinlands.

Oder wie wäre es mit einer Tour zum Baldeneysee in Essen? Hier kann ordentlich gewandert werden -  beispielsweise zum Hügelpark und zur Villa Hügel.

Gleich in der Nachbarschaft lädt der Kemnader See in Bochum zur Tour ein. Bei schlechtem Wetter können Besucher im Freizeitbad Heveney planschen.

Am Möhnesee kann der Bismarckturm nicht besichtigt werden. Naturführungen oder Bootsausflüge sind dagegen möglich.

Während der Ferien gibt es bei den sagenumwobenen Externsteine in Bad Meinberg Sonderführungen. Die rund 40 Meter hohen Felsen gehören zu den bekanntesten Naturdenkmälern in Deutschland.

Das Hermannsdenkmal kann erklommen werden. Allerdings müssen sich Gäste an die 3G-Regel halten.

Der Kölner Dom kann ebenfalls besucht werden - allerdings mit Mundschutz.

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