Die Maskenpflicht ist Alltag geworden

Stand: 01.12.2020, 15:41 Uhr

Es ist Tag Eins der verschärften Coronaregeln in NRW. Unter anderem gelten strengere Regeln für das Tragen von Masken. Doch für die meisten Menschen machen die Verschärfungen kaum noch einen Unterschied.

Von Maya Graef

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und das vor allem in Krisenzeiten. Die Corona-Pandemie ist so eine Krise - und ab heute (01.12.2020) gelten in NRW und ganz Deutschland noch strengere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Nur, machen diese Regelverschärfungen für die Menschen überhaupt noch einen Unterschied?

Essener Innenstadt voller Masken

Für die meisten Passanten in der Essener Innenstadt ist das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung scheinbar völlig selbstverständlich. In Geschäften sowieso. Aber auch außerhalb der Läden gab es am Dienstag nur wenige Menschen, die keine Maske trugen. Eine ältere Dame auf der engeren Limbecker Straße sagt: "Für mich ist es normal. Hier sind so viele Leute. Ganz nah. Da kann man den Abstand nicht gut halten." Ein Herr im Blaumann und Maske im Gesicht: "Ich bin selbstständiger Handwerker. Für mich ist sie schon Arbeitskleidung."

Ein paar Meter weiter, auf dem Willy-Brandt-Platz am Essener Hauptbahnhof, haben zwei Arbeiter eine ganz andere Meinung. Sie sind gerade dabei, die Stromleitungen für die Weihnachtsmarktbuden wieder abzubauen. Beide sagen, dass sie schwer schleppen müssten. Da werden die Masken binnen Minuten feucht. Und zwei Meter Abstand seien beim Schleppen auch nicht einzuhalten. Im Job sei die Maskenpflicht für sie nicht umsetzbar. Verschärfung hin oder her.

Der Mensch ist anpassungsfähig

Einen wirklichen Unterschied zu gestern, wo noch die alte, etwas lockerere Corona-Schutzverordnung galt, empfinden die Menschen in der Essener Innenstadt nicht. Und das liegt daran, dass der Mensch sich gut anpassen kann, sagt Dr. Eva-Maria Skoda, Psychologin an der LVR-Klinik in Essen. "Es macht dann nicht mehr so einen großen Unterschied, ob im Laden nochmal ein bisschen weniger Menschen sein können. Oder ob man nun auch schon vor dem Laden auf dem Parkplatz die Maske aufzieht. Die Unterschiede werden nicht mehr als so stark empfunden, weil die Einschränkungen bereits ein stückweit Normalität geworden sind."

Aussicht auf Weihnachten und Impfungen hilft

Deshalb falle es den Menschen diesmal leichter, die verschärften Regeln zu akzeptieren, also noch im Frühjahr, wo die Einschränkungen für alle neu und krass waren. Genau wie die Aussicht auf Weihnachten und die damit einhergehenden Lockerungen an den Feiertagen, so die Essener Psychologin. Auch die Aussicht auf Impfungen und die Hoffnungen auf ein Ende der Pandemie lassen die Menschen die Einschränkungen besser aushalten.

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