Partynacht mit 3G-Kontrollen - Reportage aus der Düsseldorfer Altstadt

Stand: 12.09.2021, 08:26 Uhr

In Bars oder Diskotheken dürfen nur noch Gäste, die geimpft oder genesen sind. Wer das nicht ist, muss einen negativen PCR-Test vorweisen. Aber wird das ernsthaft kontrolliert? Ein Eindruck aus der Düsseldorfer Altstadt.

Von Murat Koyuncu

Sicherheitsmann Justin hat am Samstagabend viel zu tun. Mit zwei weiteren Kollegen steht er vor der Tür einer Bar und kontrolliert die Gäste. Dabei hat Justin einen konzentrierten Blick: Er schaut sich die Impfpässe und Smartphone-Displays genau an und gleicht die Daten mit den entsprechenden Personalausweisen ab. "Die Sicherheit unserer Gäste, aber auch unseres Personals, ist wichtig, deshalb sind wir streng und konsequent", so der Türsteher.

Wer nicht komplett geimpft oder genesen ist oder alternativ kein aktuelles negatives PCR-Testergebnis vorweisen kann, kommt nicht rein. "Da sind wir auch knallhart" – Ausnahmen gebe es keine.

"Werden alles tun, damit die Türen offen bleiben"

Schräg gegenüber vor einer Diskothek steht dessen Betriebsleiter Mario und beobachtet das Sicherheitspersonal und die ankommenden Gäste. Ihm seien die Kontrollen sehr wichtig, sagt er.

16 Monate hatten er und sein Team keine Arbeit. "Deshalb werden wir alles tun, damit die Türen offen bleiben. Denn wir haben dafür gekämpft, dass die Türen aufgehen und wir werden alle Regeln, die man beachten muss, einhalten."

Gäste fühlen sich durch Kontrollen coronasicher

Die Düsseldorfer Altstadt ist brechend voll – dass wir noch mitten in einer Pandemie stecken, ist im Grunde nur durch die "3G-Kontrollen" spürbar. Geimpft, genesen oder PCR-getestet? Alina, die mit ihren Freundinnen unterwegs ist und wegen der zusätzlichen Kontrolle etwas länger als üblich in der Schlange steht, hat keine Probleme damit.

Im Gegenteil. Durch den selektierten Einlass fühle sie sich sicher und gut aufgehoben. Woanders habe sie in den vergangenen Tagen erlebt, dass sie und ihre Freunde sogar ohne Kontrolle in eine Bar gelassen wurden. Da habe sie sich schnell unwohl gefühlt, so die 32-Jährige.

Auch Jason, der mit seiner Freundin in der Altstadt unterwegs ist, hat hier an diesem Samstag nur konsequente Kontrollen erlebt: "Ich finde das sehr gut. So ist es auf jeden Fall besser, als wenn jetzt alles zu hätte und wir zu Hause bleiben müssten." Der 27-Jährige ist bisher nur einmal geimpft und hat deshalb für diesen Abend einen kostenpflichtigen PCR-Test gemacht. "Aber das ist es mir wert", sagt Jason. Er zeigt das negative Ergebnis mit seinem Personalausweis dem Türsteher und verschwindet mit seiner Freundin durch die Tür eines Clubs.

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