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Der weltweite Tag des Kinderbuchs (02.04.2020) fällt in diesem Jahr mitten in eine schwierige Zeit für Kinderbuchautoren. Im WDR-Interview erzählt Autorin Britta Sabbag ("Die kleine Hummel Bommel") über ausbleibende Einnahmen, fehlendes Feeback durch Lesungen und ihr persönliches Lieblings-Kinderbuch.
WDR: Frau Sabbag, wie erleben Sie in diesem Jahr den Welt-Kinderbuchtag?

Autorin Britta Sabbag
Britta Sabbag: Für mich ist es derzeit sehr hart. Ich als Kinderbuchatorin kann nicht arbeiten, sondern muss wie wahrscheinlich sehr viele zunächst mal mein Kind betreuen.
Dazu kommt: Meine Lesungen fallen aus und ich verkaufe keine Bücher, weil die Buchhandlungen geschlossen sind und Amazon die Priorität von Büchern herabsgesetzt hat. Das bedeutet, dass die Bestellungen sehr viel länger dauern als sonst.
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WDR: Was wiegt für Sie am schwersten?
Britta Sabbag: Dass die Lesungen ausfallen, ist schon hart. Es sind einerseits Einnahmen, die ausfallen, andererseits ist es Werbung für meine Bücher, aber vor allem - und das fehlt mir am meisten: Der Austausch mit den Kindern!
Lesungen sind gewöhnlich Feedback für mich, denn Kinder sind sehr ehrlich mit ihren Reaktionen. Auf Lesungen kann man immer sehr genau feststellen, was gut ankommt und was nicht. Online-Lesungen sind dafür kein richtiger Ersatz.
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WDR: Was bedeutet diese Situation denn für den Literaturbetrieb?
Britta Sabbag: Das ist noch schwierig zu sagen. Ich selbst und auch viele andere Autoren können derzeit nicht veröffentlichen, weil die Buchläden geschlossen sind. Das werden dann alle im Herbst nachholen, so dass es zu einer Art "Stau" kommen kann. Da geht das eine oder andere Buch dann vielleicht unter.
Für die Buchhandlungen ist es natürlich ganz schlimm. Ich appelliere wirklich an alle, die kleinen Läden zu unterstützen. Da gibt es diese Seite www.geniallokal.de auf der man ganz geziehlt die Buchläden in seiner Näher finden kann.
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WDR: Am heutigen Welt-Kinderbuchtag: Was war ihr liebstes Kinderbuch früher?
Britta Sabbag: Ganz klar, Ronja Räubertochter. Das Buch hat mich in meiner Kindheit ungemein gestärkt, so zu sein wie ich bin. Das will ich seitdem an Kinder weitergeben. Ich liebe einfach Underdogs, also Figuren, die schlechte Voraussetzungen haben und sich trotzdem gegen alle Erwartungen durchsetzt.
Kinderbücher haben einen massiven Einfluss auf Kinder. Fragt man einen 60-jährigen, was sein liebstes Kinderbuch war: Er wird es ihnen erzählen können.
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Stand: 02.04.2020, 06:30