Wie bereiten sich die Hausärzte vor?
Die Terminbücher der Hausärztinnen und -ärzte sind jetzt schon sehr voll. Sie erwarten zur Herbst- und Winterzeit aber noch vollere Wartezimmer mit Menschen, die Erkältungssymptome mitbringen – Corona nicht ausgeschlossen! Sobald jemand mit Problemen der Atemwege in der Praxis erscheint, wird erstmal unter Corona-Infektionsschutzbedingungen vorgegangen.
Hausarzt Dr. Ralph Krolewski in Gummersbach macht seine Corona-Abstriche beispielsweise außerhalb seiner Praxis in Schutzkleidung in einem umgebauten Carport. Bisher kann er dort täglich vier bis fünf Patienten behandeln, in den Wintermonaten erwartet er aber 20 bis 25.
Viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sehen sich und ihre Praxis bereits am Limit. Deshalb fordern sie von der Politik mehr Testzentren und weniger symptomfreie Patienten in ihren Praxen, wie Lehrer, Erzieher oder Reiserückkehrer, die sich regelmäßig testen lassen dürfen und müssen.
Womit müssen die Patienten rechnen?
Dennoch ruft die Kassenärztliche Vereinigung die Risikogruppen (über 60-Jährige, Kinder und Erwachsene mit Vorerkrankungen) zur Grippeschutzimpfung auf. Die Kosten würden demnach die Kassen übernehmen. Andere Patienten sollten sich bei ihrer Kasse über eine mögliche Übernahme erkundigen.
Durch die schwankende Lage, verschiedenen Regelungen in den Bundesländern und die unterschiedlichen Voraussetzungen der Arztpraxen, werden die kommenden Monate auch für die Patienten problematisch. Es kann zu längeren Wartezeiten und Kapazitätsengpässen kommen. Weiterhin gilt innerhalb von Arztpraxen und Wartezimmern die Tragepflicht eines Mund-Nasen-Schutzes.
Wie unterscheiden sich Influenza und Corona?
Ein Arzt misst den Blutdruck
Generell muss man bei Krankheitssymptomen zwischen Corona, Influenza („echte Grippe“) und einer Erkältung (grippaler Infekt) unterscheiden. Sowohl Corona als auch die Grippe können trockenen Husten, Fieber und Müdigkeit mit sich bringen. Doch während eine Influenza eher Glieder- und Halsschmerzen auslöst, ist bei einer Corona-Infektion vor allem häufig ein Geruchs- und Geschmacksverlust zu verzeichnen.
Anzeichen einer Erkältung sind meist Niesen und Schnupfen, häufig in Kombination mit Hals- und Gliederschmerzen.