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Der Eifeler Hotelier Robert Hoevenaars freut sich, dass wieder Buchungsanfragen in seinem Hotel in Rohren ankommen. Vor allem der September sei schon jetzt sehr gefragt. Kurz nach dem Corona-Shutdown hat der gebürtige Niederländer damit begonnen, eine Marketingstrategie für sein Hotel zu entwickeln.
Etwa zwanzig Buttons mit dem Slogan "I'm cool" liegen nun neben einem Fieberthermometer im Gastrobereich. Wer sich als Gast freiwillig Fieber messen lassen möchte, erhält den Button geschenkt.

Ein Hotelier hat Buttons für seine Gäste bereitgelegt.
Desinfektionsspray und kostenlose Masken liegen ebenso bereit. Der Tischabstand im Restaurant wurde auf fast zwei Meter ausgeweitet, ein Laufweg im Gastrobereich weist den Weg wie in einer Einbahnstraße.
Letzte Alternative: Urlaub im eigenen Land
Ob die Maßnahmen ausreichen und wann der Übernachtungstourismus wieder hochgefahren werden kann - alles noch ungewiss. Wahrscheinlich immerhin ist, dass Urlaub im eigenen Land - im Gegensatz zu Auslandreisen - in diesem Sommer möglich sein wird. NRW und andere Bundesländern haben ein Drei-Stufen-Konzept für Lockerungen in der Tourismusbranche vorgelegt.
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Engpässe bei Hotelbuchungen erwartet
Die Betriebe in NRW bereiten sich auf den erhofften Gästeansturm vor. Hoteliers und Gastronomiebetriebe rechnen vor allem mit einem Boom im ländlichen Raum.
Im Sauerland hofft man wie in der Eifel zunächst auf den Tagestourismus. Wanderwege sollen Familien und Naturliebhaber anlocken. Im Münsterland setzt die Branche auf den Radtourismus und spezielle Picknickangebote der Hotels in der Parklandschaft.
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Tipps, Hinweise und Denkanstöße
Viele Betriebe in NRW haben die gästefreie Zeit genutzt, eine Checkliste des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DeHoGa) abzuarbeiten. Diese bietet Tipps, Hinweise und Denkanstöße für Betriebe zu Corona-Schutzauflagen.
So wird beispielsweise empfohlen, Tabletts und Servierwagen zum Abstandhalten einzusetzen oder sichtbare Hygiene-Hinweise für Gäste aufzustellen. Die Campingplatzbetreiber in NRW rüsten sich mit Trennwänden und Desinfektionsmitteln, vor allem im Sanitärbereich.
"Es wird sicherlich eine Woche Vorlauf benötigen, dass die Betriebe wieder hochfahren können", schätzt DeHoGA-Pressesprecher Thorsten Hellwig.
Preissteigerungen möglich

Markierte Wege im Gastro-Bereich
Noch fehlen Hotels und Gaststätten konkrete Vorgaben zu Abstandsregelungen oder Hygienevorgaben. Die Hygieneprodukte und Baumaßnahmen kosten zudem viel Geld. Das Vier-Sterne-Landhotel Kallbach in Simonskall beispielsweise hat für seine Maßnahmen schon 2.000 Euro ausgegeben.
Die Mehrkosten werden sich in höheren Zimmerpreisen oder Rabattangeboten widerspiegeln müssen, sagt Hotel-Chefin Manuela Baier im WDR am Sonntag (03.05.2020): "Wir hatten drei Monate komplett zu. Diesen Verlust können wir nicht mehr aufholen."
Und noch etwas bereitet der Hotelchefin Sorgen. "Für Juli habe ich mehr Buchungen, als ich durch die nun reduzierte Zimmerzahl annehmen kann. Da werde ich einigen Gästen noch absagen müssen."
Stand: 03.05.2020, 06:00