Billig tanken dank Tankrabatt: Das müssen Sie wissen

Stand: 02.06.2022, 08:36 Uhr

Seit Mittwoch gilt der Tankrabatt auf Spritpreise. Manche Tankstellen haben die Preise deutlich gesenkt, andere warten noch. Was sollten Autofahrer jetzt am besten tun?

Seit Mittwoch gilt der Tankrabatt an den Tankstellen, doch die Lage ist noch unübersichtlich: Manche Tankstellen haben die Preise stark gesenkt und verlangen bis zu 40 Cent weniger pro Liter im Vergleich zu gestern. Andere haben die Preise zwar gesenkt, aber nicht in der Höhe des Steuernachlasses von 35 Cent (Benzin) bzw. 17 Cent (Diesel). Und dann gibt es auch noch Tankstellen, die die Preise noch gar nicht gesenkt haben. Autofahrerinnen und Autofahrer stehen vor vielen Fragen.

Soll ich direkt tanken oder noch warten?

Wer kann, sollte noch warten. Zwar sei die Steuersenkung "auf den ersten Blick weitestgehend weitergegeben worden", sagte Stephan Zieger, Geschäftsführer des Bundesverbandes freier Tankstellen. Manche Tankstellen müssen laut dem Verband aber erst den Sprit verkaufen, den sie selbst noch zu den alten Konditionen erworben haben. Der Effekt des Tankrabatts dürfte sich flächendeckend erst in den nächsten Tagen einstellen.

Welche Tageszeit ist am besten, um zu tanken?

Der ADAC rät davon ab, morgens zu tanken. Die günstigste Tageszeit sei am Abend, sagte ein Verbandsprecher. Er empfahl die Zeit zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr. Auch das Verbraucherportal "Finanztip" empfiehlt diese Uhrzeiten. Am höchsten sind die Preise laut "Finanztip" morgens zum Berufsverkehr um 8 Uhr. Danach sinken sie in Wellenbewegungen.

Wie finde ich die günstigste Tankstelle in meiner Nähe?

Sie können Apps wie clever-tanken oder Bertha nutzen, die in Echtzeit Spritpreise in einer bestimmten Gegend anzeigen. Auch der ADAC hat auf seiner Homepage eine Suchfunktion, über die man sich aktuell günstige Spritpreise anzeigen lassen kann. Achten Sie besonders auf freie Tankstellen in Ihrer Gegend. Diese sind gewöhnlich ein wenig günstiger als die großen Marken.

Wie hoch ist derzeit der Andrang an den Tankstellen?

Zumindest am Mittwochmorgen war die Lage in NRW an den meisten Tankstellen relativ entspannt. Der ADAC warnt aber insbesondere in grenznahen Gebieten vor langen Wartezeiten an der Zapfsäule. Mit dem Tankrabatt sei Sprit in Deutschland nun deutlich billiger als beispielsweise in den Niederlanden oder Belgien, daher könnten auch Autofahrer aus den Nachbarländern zum Tanken nach Deutschland kommen.

Steigen die Spritpreise vor Pfingsten?

Dass die Spritpreise vor Feiertagen stark steigen, sei ein Gerücht, das sich seit Jahren halte, sagt "Finanztip". Erhebungen des Bundeskartellamtes hätten gezeigt, dass es vor Ostern und Pfingsten 2020 keine Auffälligkeiten gegeben habe. Dennoch gilt: Wenn viel gefahren wird, steigen in der Regel auch die Preise. Da der Dienstag nach Pfingsten in diesem Jahr in NRW im Gegensatz zu den Vorjahren nicht schulfrei ist, ist derzeit nicht absehbar, wie groß der Reiseverkehr am Wochenende sein wird.

Drohen Nachschubprobleme an den Tankstellen?

Viele Tankstellen haben in den vergangenen Tagen keinen Sprit-Nachschub geordert, da bei den Tanklagern noch die alten Konditionen gültig waren. Laut Bundesverband freier Tankstellen besteht die Herausforderung jetzt darin, den niedriger besteuerten Sprit rasch an die Tankstellen zu bekommen. Der Füllstand bei den Tankstellen läge zum Teil nur bei 20 bis 30 Prozent.

Günter Friedl vom Verband des Kraftfahrzeuggewerbes in Bayern warnte bereits vor einem möglichen Benzinmangel, wenn es zu großem Andrang bei preiswerten Tankstellen käme. Die Logistik in NRW stellt sich offenbar auf die Situation ein. So hat nach WDR-Informationen das Tanklager in Minden seit heute Nacht 24 Stunden geöffnet. Alle Fahrer seien dort im Einsatz.

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