Ein vierblättriges Kleeblatt

Tag des Glücks: Die glücklichsten Menschen leben in Finnland

Stand: 20.03.2023, 18:14 Uhr

Heute ist Internationaler Tag des Glücks und der neue Weltglücksbericht der Vereinten Nationen sieht Finnland einmal mehr ganz vorne. Deutschland rutscht im Ranking ab.

Das globale Glücksempfinden ist trotz gleich mehrerer Krisen auf der Welt bemerkenswert konstant geblieben. Zu diesem Schluss kommt eine unabhängige Expertengruppe im neuen Weltglücksbericht, der am Montag anlässlich des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Tags des Glücks veröffentlicht wurde. 

Finnland, Dänmark und Island am glücklichsten

Klarer Spitzenreiter unter den Ländern mit der glücklichsten Bevölkerung der Erde bleibt auch im sechsten Jahr in Folge einmal mehr Finnland - trotz der stark verschlechterten Sicherheitslage in Europa in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und des noch nicht abgeschlossenen finnischen Nato-Beitritts.

Hinter dem nördlichsten Land der EU folgen in dem Ranking mit einigem Abstand Dänemark, Island, Israel und die Niederlande, ehe Mit-Nato-Anwärter Schweden sowie Norwegen, die Schweiz, Luxemburg und Neuseeland die Top 10 komplettieren. Im Jahresvergleich macht Israel einen Satz von Rang neun auf vier.

Deutschland rutscht im Ranking ab - Und doch sind viele hierzulande glücklich

Deutschland kommt diesmal auf Rang 16 - zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Was aber nicht heißt, dass die Menschen hierzulande unbedingt unglücklich sind. Das zeigt eine kleine - natürlich nicht repräsentative - Straßenumfrage des WDR in Dortmund: Was bedeutet Glück für Sie?

Ein junger Mann sagte: "Glück bedeutet für mich, morgens wach zu werden, den Tag zu genießen und das Beste daraus zu machen." Ein anderer meinte: "Rotwein und Schokolade, das macht mich richtig glücklich."

Eine Frau gab diese Antwort auf die Frage, was Glück für sie heißt: "Zufriedenheit. Einen schönen Tag gehabt zu haben, keine Sorgen zu haben." Eine andere erklärte: "Pferd, Familie - wenn alle gesund sind, das macht mich glücklich."

Klar am unglücklichsten unter den 137 untersuchten Staaten sind übrigens Afghanistan und der Libanon.

Sechs Schlüsselfaktoren für Glück

Die beteiligten Wissenschaftler berechnen das Ranking jeweils auf Basis von Daten der vergangenen drei Jahre. Für das Glücksempfinden haben sie sechs Schlüsselfaktoren ausgemacht: soziale Unterstützung, Einkommen, Gesundheit, Freiheit, Großzügigkeit und die Abwesenheit von Korruption.

Trotz gleich mehrerer sich überschneidender Krisen seien die Lebensbewertungen in den meisten Bevölkerungen der Erde weiterhin bemerkenswert stabil geblieben, schreiben die Forscher. In den Jahren 2020 bis 2022, die stark von der Corona-Pandemie geprägt wurden, seien die Werte im globalen Durchschnitt genauso hoch gewesen wie in den drei Jahren vor der Pandemie.

Glücklicher sind die Menschen dem Bericht zufolge generell in Ländern, in denen Glück und Wohlbefinden möglichst gleichmäßig in der Bevölkerung verteilt sind.

Glück trotz Pandemie stabil

"Das durchschnittliche Glück und unser Länder-Ranking sind während der drei Covid-19-Jahre bemerkenswert stabil geblieben", erklärt der am Bericht beteiligte Wissenschaftler John Helliwell. Veränderungen in der Rangliste stellten fortgesetzte, langfristige Trends dar, etwa die verbesserten Platzierungen der baltischen Staaten Litauen (Platz 20), Estland (31) und Lettland (41). Selbst in diesen schwierigen Jahren seien positive Emotionen doppelt so weit verbreitet wie negative.

Trotz Krieg: Ukraine und Russland steigen im Ranking auf

Die Ukraine (Rang 92) und Russland (70) liegen im Bericht etwas weiter oben als vor einem Jahr, auch wenn der ukrainische Gesamtwert - im Gegensatz zum russischen - minimal zurückgegangen ist. "Trotz des Ausmaßes des Leids und der Schäden in der Ukraine sind die Lebensbewertungen im September 2022 höher geblieben als nach der Annexion von 2014", schreiben die Wissenschaftler mit Verweis auf das Jahr der russischen Annexion der Krim.

Nach Erkenntnissen der Experten liegt das unter anderem an einem nun viel stärkeren Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen in die Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj. Das Vertrauen in die Regierungen sei 2022 in beiden Ländern gewachsen, dabei aber viel stärker in der Ukraine als in Russland. "Der russische Einmarsch hat die Ukraine zu einer Nation geschmiedet", erklärt einer der Autoren des Berichts, der Oxford-Professor Jan-Emmanuel De Neve.