Wohnhaus mit unterschiedlich hohen Dächern

Das gibt es am Tag der Architektur in NRW zu entdecken

Stand: 18.06.2022, 14:29 Uhr

Leben im Tiny-Trafohäuschen, ein Kulturtreff im Kirchenschiff, ein Studentenwohnheim hinter preisgekrönter Fassade - so vielfältig sind die begehbaren Gebäude am Tag der Architektur in NRW an diesem Wochenende.

Wie bauen wir Zukunft? Antworten darauf hat der Tag der Architektur und zeigt an diesem Wochenende interessierten Besuchern 139 außergewöhnliche Gebäude in 76 NRW-Städten und Gemeinden. Bauwerke, die durchaus zum Nachahmen inspirieren sollen.

Nachhaltige Häuser, neue Quartiere

Der Tag der Architektur soll Fachleute und Laien ins Gespräch bringen und Architektur ein Wochenende lang in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit rücken. Zu besichtigen sind zum Beispiel Hightech-Büros, nachhaltige Wohnhäuser, ungewöhnliche Schulgebäude oder umgestaltete Kirchenräume. Eine Übersicht aller Objekte und Führungen findet sich auf den Seiten der Architektenkammer NRW.

Gezeigt wird aber auch, wie aus einer Vision Wirklichkeit werden kann - zum Beispiel, wenn sich ein ehemaliges Trafohäuschen, dem schon die Abrissbirne drohte, zum hübschen Tiny House mausert. Hier kommen ein paar der schönsten Architektur-Geschichten:

Tag der Architektur: Schöner wohnen, spielen und arbeiten

Von Katja Goebel

139 Architektur-Hightlights in zwei Tagen - das ist das pralle Programm am Tag der Architektur in NRW. Bei Führungen vor Ort können sich Interessierte ein Wochenende lang vor allem viele Inspirationen holen. Einige Objekte stellen wir hier schon einmal vor.

Schöner arbeiten: Hinter dieser expressiven Fassade in Düsseldorf befinden sich Büros in lichtdurchfluteten Räumen. Das "Infinity Office" öffnet wie 139 andere Gebäude am Tag der Architektur in NRW seine Türen, damit interessierte Besucher das Ganze mal in Ruhe und vor allem aus der Nähe betrachten können.

Sozialer Wohnungsbau mal anders: Diese hübschen Häuser mit Holzfassade stehen in Düren und bieten derzeit Wohnraum für Flüchtlinge. Zu dem Integrationskonzept gehören ein Stadtteilbüro, eine integrative Kita sowie ein Jugendzentrum. 

Leben im Industriedenkmal: In diesem ehemaligen Trafohäuschen in Bonn ist ein echtes Kleinod entstanden. Nur 53 Quadratmeter hat das Tiny House mit dem schönen Namen "Turmstation Kunigunde" - aber dafür ganz viel Charme. Was für ein Jammer, wenn es tatsächlich 2012 abgerissen worden wäre - denn so wäre es für das Gebäude aus dem Jahr 1913 eigentlich geplant gewesen.

Schöner spielen: Wie ein großer Bumerang bettet sich der Neubau dieser Kita in Paderborn weich in die Umgebung ein. Das Materialkonzept der Bauherren: "Harte Schale, weicher Kern". Große Freiflächen und viel Grün drumherum laden zum Toben und Rennen ein.

Ausgezeichnetes Wohnen: Hier leben über 250 Studenten in einem nachhaltigen Zuhause in Bochum. Die Gebäude im Passivhaus-Standard wurden mit dem Architekturpreis 2021 ausgezeichnet.

Von der Kirche zur Event-Location: Die Heilig Kreuz Kirche in Gelsenkirchen hat eine neue Mission. Aus dem ehemaligen Kirchenraum wurde ein multifunktionales Stadtteilzentrum. Es bietet Platz für mehrere Hundert Besucher und soll den Stadtteil aufwerten.

Begehbares Museumslager: Vor spektakulärer Industriekulisse entstand in der ehemaligen Salzfabrik des UNESCO Welterbes Zollverein in Essen das neue Schaudepot des Ruhr Museums. Hier sind nicht nur die Ausstellungsgegenstände zum Staunen, sondern auch das Gebäude.

Ein Haus aus Häusern: Da muss man mindestens zweimal hingucken, denn dieses Haus aus mehreren Häusern hat unterschiedlich hohe Deckenhöhen, die leicht vor- und zurückspringen.

Alte Halle in neuem Glanz: Saniert und erweitert wurde die Stadthalle in Dinslaken. Die Aufgabe an die Architekten hieß "Revitalisierung". Ob das gelungen ist, können sich Besucher nicht nur am heutigen Tag der Architektur in NRW ansehen. Bis zu drei Veranstaltungen können in der neu gestalteten Halle stattfinden.