Staatsakt für die Queen: Elizabeth II. beigesetzt

Stand: 19.09.2022, 21:22 Uhr

In Großbritannien ist am Montag Queen Elizabeth II. beigesetzt worden. Das waren der Ablauf, die Gäste und die Sicherheitsvorkehrungen.

Anderthalb Wochen nach ihrem Tod ist Queen Elizabeth II. am Montag beigesetzt worden . An der Trauerfeier in der Westminster Abbey nahmen hunderte Staatschefs, gekrönte Häupter und andere Würdenträger aus aller Welt teil. Am Abend wurde die Queen auf Schloss Windsor im engen Familienkreis beigesetzt.

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Der Abschied von Königin Elizabeth II. in Bildern

Elf Tage nach ihrem Tod wird am Montag Königin Elisabeth II. beigesetzt. Zur Trauerfeier kamen etwa 2.000 Gäste, darunter Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.

Die letzten Zuschauer erweisen dem Sarg von Königin Elizabeth II. die Ehre.

Noch am frühen Montagmorgen erwiesen die letzten Trauernden dem Sarg von Königin Elizabeth II. in der Westminster Hall im Palace of Westminster die letzte Ehre. 

Noch am frühen Montagmorgen erwiesen die letzten Trauernden dem Sarg von Königin Elizabeth II. in der Westminster Hall im Palace of Westminster die letzte Ehre. 

Der geschmückte Sarg wurde von Soldaten zum Gottesdienst in die Westminster Abbey gebracht. Der Kranz auf dem Sarg von Königin Elizabeth II. ist auf Wunsch ihres Sohns König Charles III. zusammengestellt worden. Die Pflanzen stammen aus den Gärten ihrer Residenzen Buckingham-Palast und Schloss Windsor sowie von Charles' Landsitz Highgrove House.

Der Sarg ist aus britischer Eiche, von innen mit Blei ausgekleidet und deshalb extrem schwer. Die Auskleidung mit Blei sei eine royale Tradition, weil dadurch verhindert werde, dass Feuchtigkeit eindringt - und der Leichnam so länger konserviert wird.

Selbstverständlich nahmen auch der Nachfolger der Queen, König Charles III., und seine Schwester Prinzessin Anne an der Trauerfeier teil.

Zusammen mit König Charles III. erreichten Prinzessin Anne auch Prinz William (Prince of Wales) und Prinz Harry (Duke of Sussex) Westminster Abbey. Zuvor hatte die Glocke der Kirche 96 Minuten lang einmal pro Minute geläutet. Damit sollte jedes Lebensjahres der Königin gedacht werden.

In der Westminster Abbey wurde der Sarg der Königin in der Nähe des Altars platziert. Etwa 2.000 Trauergäste hatten sich versammelt, um Abschied von der Queen zu nehmen. Darunter Hunderte Staats- und Regierungschefs, Monarchen und andere Würdenträger aus aller Welt. Geleitet wurde der Gottesdienst vom Dekan von Westminster, David Hoyle.

Die neue britische Premierministerin Liz Truss las aus der Bibel - aus dem Johannes-Evangelium und dem Ersten Korintherbrief.

Nach der Trauerfeier in der Westminster Abbey startete der Trauerzug. Hunderttausende säumten die Straßen der britischen Hauptstadt London, als die Prozession mit dem Sarg der Queen, wichtigen Mitgliedern der Royal Family sowie unzähligen Uniformierten in Richtung Wellington Arch zog. Militärkapellen spielten Trauermärsche.

Von der Westminster Abbey wurde der Sarg mit einem Leichenwagen zum Schlosspark von Windsor gefahren.

Dort ging's über den historischen Long Walk zur St. Georg's Chapel. Auch hier säumten zahlreiche Menschen den Weg.

Prinz Harry, Herzog von Sussex, Prinzessin Charlotte, Kate, Prinzessin von Wales, Prinz George und William, Prinz von Wales (von links), sahen zu, wie die Krone, Reichsapfel und das Zepter während der Beisetzung in der St. Georges Kapelle vom Sarg von Königin Elizabeth II. genommen wurden. In einer Seitenkapelle fand die Queen nach dem Aussegnungsgottesdienst ihre letzte Ruhestätte. 

Der Ablauf

  • Bis Montagmorgen blieb der Sarg mit Elizabeth II. in Westminster Hall aufgebahrt. Um kurz nach 11.35 Uhr (Alle Zeitangaben sind MESZ) brachten Träger den Sarg der Queen von seinem Katafalk in der Westminster Hall zu einer Lafette vor dem Nordtor des Gebäudes. Diese wurde nicht von Pferden gezogen, sondern von 142 jungen Marine-Soldaten mit Tauen.
  • Mitglieder der Königsfamilie schritten hinter dem Sarg bis zur Westminster Abbey, wo der Sarg nach der Ankunft um 11.52 Uhr zu einem Podest im Chor getragen wurde.
  • Um 12 Uhr begann der Trauergottesdienst. Er wurde von Dekan David Hoyle geleitet. Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, als geistliches Oberhaupt der Kirche von England, hielt die Predigt.
  • Kurz vor Ende des Gottesdienstes erklang das militärische Hornsignal "The Last Post", gefolgt von zwei Minuten Stille. Jeweils 15 Minuten vor und nach den Schweigeminuten wurde der Flugverkehr über London ausgesetzt.
  • Der Gottesdienst endete mit der Nationalhymne und einer Trauermusik.
  • Nach der Trauerfeier wurde der Sarg um 13.15 Uhr auf der Lafette von der Westminster Abbey zum Triumphbogen Wellington Arch gezogen. Von dort wurde er mit einem Leichenwagen zum Schlosspark von Windsor und über den historischen Long Walk zur St. Georgskapelle gefahren. Charles III. und weitere Mitglieder der Königsfamilie schlossen sich vom Innenhof des Schlosses aus der letzten Etappe an.
  • In St. George's fand um 17 Uhr die Beisetzungsfeier mit mehr als 800 Gästen statt. Dazu zählten neben Mitgliedern der Königsfamilie und Politikern auch ehemalige Mitarbeiter der Queen.
  • Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg zu Dudelsackklängen und mit einem Segen des Erzbischofs von Canterbury in die königliche Gruft hinuntergelassen, womit der öffentliche Teil der Trauerfeier endete. Zum Abschluss der Zeremonie wurde die Hymne "God Save the King" gesungen.
  • Die Beisetzung der Queen war um 20.30 Uhr in der King George VI Memorial Chapel. Daran nahmen nur enge Familienmitglieder teil. Der Sarg von Prinz Philip wurde ebenfalls von der königlichen Gruft in die Gedächtniskapelle überführt.

Die Gäste

Beim Trauergottesdienst in der Westminster Abbey waren am Mittag rund 2.000 Gäste. Neben Mitgliedern der Königsfamilie nahmen die britische Premierministerin Liz Truss und mehrere Amtsvorgänger teil. Für Deutschland waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender dabei. Auch US-Präsident Joe Biden, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der französische Präsident Emmanuel Macron und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen waren anwesend.

Die Oberhäupter der Königshäuser aus den Niederlanden, Schweden und Dänemark wohnten dem Trauergottesdienst mit freier Sicht auf den Sarg bei. Die dänische Königin Margrethe II. als nunmehr am längsten amtierende Monarchin der Welt saß direkt gegenüber von König Charles III. Neben ihr folgten ihr Sohn Kronprinz Frederik, das schwedische Königspaar Carl XVI. Gustaf und Silvia sowie die Niederländer um König Willem-Alexander, Königin Máxima und die frühere Königin, Prinzessin Beatrix. Weitere führende Royals etwa aus Norwegen und Spanien nahmen in der Reihe dahinter Platz.

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An der Beisetzungsfeier in St. George's (17 Uhr) nahmen mehr als 800 Gäste teil, neben Mitgliedern der Königsfamilie und Politikern auch ehemalige Mitarbeiter der Queen.

"Das finden viele faszinierend"

Bis in den späten Sonntagabend hinein hatten noch immer Tausende Menschen in der Warteschlange vor der Westminster Hall in London ausgeharrt, um Abschied zu nehmen. "Alle Menschen, die jetzt dort sind und sich das angucken, sind Teil der Geschichte. Ich glaube, dass finden viele faszinierend. In unseren kulturell tief verwurzelten Narrativen spielten immer Prinzessinnen, Könige und Königinnen und so weiter eine Rolle", sagte die Schriftstellerin und Grimme-Preis-Jurorin Jenni Zylka dem WDR.

"Sie hat während ihrer Thronzeit viel Respekt und Bewunderung erweckt", sagte der britische Generalkonsul in Deutschland, Rafe Courage, dem WDR. "Sie war für Leute in aller Welt ein Symbol für Stabilität. Auch viele Leute in Deutschland finden, dass sie eine persönliche Verbindung zu ihr hatten."

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Die Beziehungen zwischen der Königin und Deutschland waren immer sehr eng und blieben auch nach dem Tod der Queen so, sagte Courage. "König Charles kennt Deutschland auch sehr gut, ist mehrmals hier gewesen, zum letzten Mal 2019 und auch 2020 hat er im Bundestag eine Rede zum Volkstrauertag auf deutsch gehalten. Da bin ich mir sicher: Die enge Beziehung wird weitergehen."

Die Sicherheitsvorkehrungen

Für die Londoner Polizei war es ein historischer Einsatz. Der Aufwand sei größer als zu den Olympischen Spielen 2012 gewesen, als täglich 10.000 Beamte im Dienst waren, hieß es. Die Absperrungen in der Innenstadt, um die Menschenmassen zu lenken, seien aneinandergereiht 36 Kilometer lang gewesen. Das Fliegen von Drohnen war verboten. Auch in Windsor gab es einen großen Polizeieinsatz mit 2.000 Beamten, Sicherheitschecks wie am Flughafen und Straßensperren.

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Einem BBC-Bericht zufolge waren in den zurückliegenden Tagen der Geheimdienst zusammen mit der Polizei und Spezialkräften für Terror-Bekämpfung im Einsatz, um die Sicherheit der Bevölkerung und der Spitzenpolitiker aus aller Welt zu gewährleisten.

So nimmt Großbritannien Abschied von der Queen

Ende einer Ikone: Hunderttausende stehen Schlange, um Queen Elizabeth II. die letzte Ehre zu erweisen. Bewegende Bilder von Mittwoch bis Samstag.

Joe Biden unterzeichnet in einem Kondolenzbuch für die verstorbene Queen im Lancaster House.

Bei dem Staatsakt für die Queen, der am Montag stattfindet, werden viele Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt zugegen sein. So auch US-Präsident Joe Biden, der sich am Sonntag in das Kondolenzbuch eingetragen hat.

Bei dem Staatsakt für die Queen, der am Montag stattfindet, werden viele Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt zugegen sein. So auch US-Präsident Joe Biden, der sich am Sonntag in das Kondolenzbuch eingetragen hat.

Draußen standen die Menschen weiterhin geduldig Schlange, um ihrer Majestät die letzte Ehre zu erweisen.

Am Samstagabend reiste US-Präsident Joe Biden mit seiner Frau Jill an. Er wird - wie viele andere Staatsgäste - beim Begräbnis am Montag teilnehmen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Sonntag erwartet.

Die Trauerfeierlichkeiten für die Königin finden unter massiven Sicherheitsvorkehrungen statt - für die Londoner Polizei ist es der größte Einsatz ihrer Geschichte.

Auch Fußball-Legende David Beckham hat am Freitag Abschied von der Queen genommen ...

... nachdem er zwölf Stunden anstand.

Überraschungsbesuch bei den Wartenden am Samstag: Der neue König Charles III. und sein Sohn Prinz William haben Menschen in der kilometerlangen Schlange vor Westminster Hall begrüßt.

Im Green Park nahe des Buckingham Palasts haben Trauernde hunderte Blumensträuße niedergelegt.

Vor dem Premier League-Spiel am Samstag (17.9.) zwischen den Wolverhampton Wanderers und Manchester City gab es eine Schweigeminute für die Queen, der vorherige Spieltag war aufgrund der Todesnachricht komplett abgesagt worden.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau ist bereits am Samstag angereist, um an der Beisetzung am Montag teilzunehmen. Hier trägt er sich in das Kondolenzbuch im Lancaster House ein.

Am Freitagabend kamen die Kinder der Queen zu einer Totenwache am Sarg.

Die vier Kinder Queen Prinzessin Anne, Prinz Edward, Prinz Andrew und König Charles III. stehen am Freitag bei der Totenwache an den vier Seiten des Sargs.

In Belfast liegen am Donnerstag tausende Blumen an einem Wandgemälde zum 70. Thronjubiläum der Queen.

Auch bei der UN-Generalversammlung wird getrauert: Die Mitglieder stehen in einem schweigenden Gedenken im UN-Gebäude in New York.

Schon am Donnerstag bilden sich vor Westminster Hall lange Schlangen von Menschen, die sich von der Queen verabschieden wollen - seitdem gab es zwischenzeitlich Wartezeiten von bis zu 24 Stunden.

Der neue britische König Charles III. führte am Mittwoch denTrauerzug für die Queen und seine Mutter in London an.

Tausende Menschen in London säumten die Straßen, um sich von "ihrer" Queen zu verabschieden.

Großes Aufgebot: Die Prozession um den Sarg der Queen wird flankiert von hunderten Flaggen des "Union Jack".

Bei allen Differenzen vereint: Harry, Meghan und Kate beim Trauerzug am Mittwoch (14.9.).

Die Staatskrone auf dem Sarg von Queen Elizabeth II.

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Der Sarg der Queen. Erst am kommenden Montag findet die Beisetzung statt.

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