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Zum heutigen Herbstbeginn (22.09.2020) gibt die Sonne noch mal alles. Ende der Woche soll es im Westen aber nasser und regnerischer werden. Das ist nicht nur für die Natur eine gute Nachricht, denn auch der Sommer 2020 war sehr trocken.
Laut Klimaforschern der US-Meeres- und Atmosphärenforschungsbehörde NOAA war es der wärmste Sommer auf der Nordhalbkugel seit Aufzeichnung der Wetterdaten im Jahr 1880.
Bilanz des Sommers 2020: Warm, sonnig und trocken
"Der Sommer 2020 war im Schnitt 1,5 bis 2 Grad wärmer als ein Durchschnittssommer. Dabei haben die beiden Hitzewellen Mitte August und Mitte September eine große Rolle gespielt", sagt WDR-Wetterexperte Jürgen Vogt. "Diese Hitzewellen werden zwar viel stärker wahrgenommen als die schleichende Veränderung der Temperaturen, aber die hat eine viel größere Wirkung für unsere Natur."
Noch nicht mal halb so viel Regen wie im Durchschnitt
Die Sonne hat in diesem Sommer in Nordrhein-Westfalen knapp 20 Prozent mehr geschienen als im Durchschnitt. In der Eifel gab es durchschnittlich mehr als neun Stunden Sonne täglich, in einigen Orten im Sauerland und im Bergischen Land waren es knapp sieben Stunden.
Die Trockenheit ist laut WDR-Wetterexperte Jürgen Vogt aber das aktuell größte Problem für NRW: In einem durchschnittlichen Sommer zwischen 1961 und 1990 regnete es mehr als doppelt so viel wie in diesem Sommer 2020, trotz der großen Unwetter Mitte Juni und Mitte August.
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Bei Roland Funke vom Landesamt für Natur-, Umwelt und Verbraucherschutz laufen all diese Daten zur Trockenheit zusammen. Er sagt: „Wenn ich mir die trockenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen anschaue, dann ist es vor allem der westliche Teil Nordrhein-Westfalens, das Rheinland, der gesamte Niederrhein und auch große Teile des Münsterlandes, wo es sehr, sehr viel trockener ist als üblich.“
Gefahr durch morsche Bäume
Die ersten Herbststürme könnten deshalb zu einem Sicherheitsrisiko werden, denn durch die Trockenheit sind viele Bäume morsch. "Wir haben ein riesiges Wasserdefizit im Boden. Das ist im Sommer 2018 entstanden und 2019 und 2020 hat sich die Situation weiter verschlimmert," sagt Oliver Belke von Wald und Holz NRW. Deshalb werde überall fieberhaft versucht, gefährdete Waldwege, Land- und Bundesstraßen zu sichern. Viele Förster hätten wegen der hohen Nachfrage aber Probleme, Waldarbeiter dafür zu finden.
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Regen sorgt für mehr Sicherheit im Wald
Der Regen, der für Ende der Woche vorhergesagt ist, ist deshalb auch für Waldspaziergänger und Auto- und Bahnfahrer eine gute Nachricht: Er könnte vielleicht noch den einen oder anderen Baum vor dem drohenden Tod bewahren und uns vor versperrten Straßen, Schienen und Waldwegen.
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Stand: 22.09.2020, 21:25