Das am Donnerstag veröffentlichte Bild ist zwar unscharf, aber die Astrophysikerin von der Universität von Arizona, Feryal Özel, wurde bei der Vorstellung doch emotional: Man präsentiere einen "freundlichen Riesen im Zentrum unserer Galaxie". Astronomin Katherine Bouman fragte auf der Pressekonferenz: "Was ist cooler, als das Schwarze Loch in der Mitte unserer eigenen Milchstraße zu sehen?"
Wie fotografiert man unsichtbare Objekte?
Aber wie fotografiert man ein Objekt, das von Natur aus unsichtbar ist? Die Antwort: Man nimmt nicht das unsichtbare Objekt selbst auf, sondern seine unmittelbare Umgebung - und macht es so als dunkle Mitte in einem leuchtenden Ring sichtbar. Das ist dem internationalen Forscherteam nun zum zweiten Mal gelungen - beim ersten Mal hatten die Forscher noch ein Schwarzes Loch in einer weit entfernten Galaxie im Fokus gehabt.
"Wir haben das nächste Level erreicht", sagte Anton Zensus vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn, einer der Haupt-Initiatoren des Projekts. Für die Aufnahme seien die größten Radioteleskope der Welt zu einer einzigen Kamera vereint worden.
Das gigantische Teleskop besitzt eine Detailschärfe, mit der sich vom Mond aus eine Apfelsine auf der Erde identifizieren ließe, wie beteiligte Forscher erläutern. Oder aber von Berlin aus eine Zeitung in New York lesen.
Wie macht man schwarze Löcher sichtbar?
Quarks . 09.02.2021. 04:08 Min.. UT. Verfügbar bis 09.02.2026. WDR. Von Claudius Auer.
Forscher wollen noch mehr Teleskope einbinden
Für die Zukunft hofft der Forscher auf die Erweiterung des Teleskop-Netzes - möglichst auch durch Antennen im Weltall. Damit ließen sich dann Bilder mit noch einmal erheblich größerer Auflösung erzielen - und, so die Hoffnung, ganz neue Erkenntnisse über die physikalischen Vorgänge in der unmittelbaren Umgebung Schwarzer Löcher gewinnen.