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Mal wieder in vollen Zügen das Leben genießen und es feiern - davon träumt in Pandemie-Zeiten wohl fast jeder und jede. Doch derzeit macht Corona bei vielem, was so richtig Spaß macht, einen Strich durch die Rechnung.
Das drückt nicht nur die Stimmung, das erzeugt bei einigen Menschen eine tiefe innere Wut - und die muss irgendwie raus. Die niederländische Sängerin und Sprecherin Juli Scott weiß, was helfen kann: SCHREIEN. Wie man es am besten macht, bringt sie Menschen in einem Kurs am Strand von Scheveningen bei. Brust raus, die Arme ausbreiten und den Oberkörper nach vorne beugen - und dann einfach das Meer anbrüllen, was das Zeug hält.
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Emotionen "in aller Freiheit" am Strand rauslassen
"Wenn du mit deiner Stimme arbeitest, erst recht beim Kreischen, dann löst das schnell tiefe Emotionen aus", erklärt Scott gegenüber dem WDR. Und: Wer die Emotionen "in aller Freiheit" am Strand rauslassen kann, der räumt eine Menge Wut weg, zeigt sich Scott überzeugt.
"Weg mit dem Corona-Frust" lautet daher das Motto der Kurse der Sängerin. Die Idee kam ihr, nachdem der niederländische Premier Mark Rutte in seiner letzten Pressekonferenz einen harten Teil-Lockdown verkündete. Da verspürte Scott selbst plötzlich intensiv den Drang, einfach mal Dampf abzulassen.
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Mit dem Vorschlaghammer wüten

Ob per Schrei oder Hammer - die Wut muss raus.
Das geht übrigens nicht nur schreiend am Strand, sondern auch mit dem Vorschlaghammer bewaffnet im Rage-Room (Wutraum) von Brian Savelkouls. In einem ehemaligen Bürogebäude in Den Haag hat der Unternehmensberater Räume eingerichtet, in denen alles kurz und klein geschlagen werden kann: Tische, Stühle, Fernseher, Vasen, Kaffeemaschinen und Essgeschirr.
Aber keine Sorge: Die Gegenstände, die die Kundschaft von Savelkouls zertrümmern darf, sind vorher vor dem Wertstoffhof gerettet worden. "Wir haben es also hierher gebracht, bevor es in den Müll kommt", so Savelkouls. "Das ist also natürliches Recycling und bringt dir noch reichlich Energie."
Wuträume sind gefragt
Savelkouls ist mit seinem Start-Up schon seit fünf Jahren auf dem Markt, aber noch nie waren seine Wuträume so gefragt wie jetzt. Die Idee sei aus Amerika und Japan nach Europa herübergeschwappt und habe ihn vollends überzeugt, als er selbst mal Frust abbauen musste, erzählt er.
Wuträume gibt es übrigens auch in Deutschland. Und nicht nur das: Etwa in Bonn, Bielefeld, Dortmund, Siegen und Lüdenscheid gibt es Angebote, bei denen Interessierte ihrer Wut freien Lauf lassen und Autos zertrümmern können.
Und wem das zu heftig ist, der kann ja auch in NRW das Wasser anschreien - etwa an den Ufern von Rhein und Ruhr.