Nach drei Jahren Pause: Zeltfestival Ruhr startet

Stand: 19.08.2022, 14:26 Uhr

Endlich wieder Musik, Lachen, Applaus und buntes Treiben am Kemnader See. Das Zeltfestival Ruhr in Witten startet wieder nach zweijähriger Coronapause.

Als 2019 am letzten Abend der letzte Applaus für den Bochumer Kabarettisten Frank Goosen in den großen Zelten am Kemnader See verstummte - da ahnte keiner, dass erst drei Jahre später wieder beim Zeltfestival Ruhr gejubelt, geklatscht und applaudiert werden würde. Corona brachte auch hier die Zwangspause, die so viele Veranstaltungen während der Pandemie machen mussten.

Viele Künstler hatten schon für 2020 zugesagt

Umso mehr freuen sie sich: Die Fantastischen Vier, am Freitag der Auftakt, Silbermond, Johannes Oerding, Gerburg Jahnke, Torsten Sträter oder auch DJ Bobo. Sie alle und viele weitere Künstler sind beim Comeback des großen Festivals an der Grenze von Bochum nach Witten am Stausee dabei. Auch Frank Goosen tritt wieder auf.

Viele von ihnen hatten schon für das Festival 2020 zugesagt, das es nie geben sollte. Die Verträge blieben bestehen. "Mit Sicherheit wird es das teuerste Zeltfestival aller Zeiten", sagte deshalb Veranstalter Heri Reipöler kürzlich in einem Interview. Viele der Kalkulationen stammten noch aus dem Jahr 2019. Dabei blieben die Eintrittspreise trotz hoher Inflation stabil.

500 Nägel, 40 Kilometer Kabel

Doch die Tradion Zeltfestival soll Inflation und Corona-Pause zum Trotz weiterleben. Darum haben in den letzten vier Wochen viele Menschen hart gearbeitet, um das Areal der Veranstaltung entstehen zu lassen. 150 Helfer waren beim Aufbau dabei, mit 500 großen Erdnägel wurden die Zelte befestigt, satte 40 Kilometer Stromkabel sind verlegt worden.

Dafür, dass bis zum Start alles steht, hat vor allem Jens Schilling gesorgt. Der Veranstaltungsmeister hatte in den letzten Wochen die Aufsicht bei den Aufbauarbeiten. "Die Palette ein Stück da rüber, und die andere davor", Anweisungen wie diese hört man von ihm immer wieder, während die allerletzten Vorbereitungen laufen.

Grund zur Sorgen hatte er in den letzten Wochen nicht. Man habe gut im Zeitplan gelegen, alles sei rechtzeitig fertig. Für ihn ist sogar noch Zeit, einige Kleinigkeiten höchstpersönlich zu kontrollieren, wie zum Beispiel eine große Giraffenfigur, die als Deko auf dem Gelände steht: "Es ist immer ganz schlau, mal nachzuprüfen, ob das umfällt", so Jens Schilling, "denn vielleicht versucht ja ein Kind mal, draufzuklettern. Das kann gefährlich werden."

Gut zwei Wochen lang Programm

Sie machen den Auftakt: Die Fantastischen Vier | Bildquelle: WDR

Auch während des Festivals ist er für Abläufe und Sicherheit zuständig. Bei einer Veranstaltung mit mehreren großen Zelten spielt da das Wetter eine besonders wichtige Rolle "Wir haben hier einen Wetterfrosch, also einen eigenen Meterologen, der uns im Zweifelsfall mit einem sehr kurzen Zeitfenster vorwarnt - also teilweise in Zehnminuten-Abständen - und der bisher sehr verlässlich war", so Schilling.

Aktuell ist weit und breit kein Regen in Sicht. Ob das bis zum 4. September so bleiben wird, bleibt abzuwarten. Die Freude über das Comeback des Zeltfestivals dürfte so oder so im Vordergrund stehen. Und das nicht nur bei denen, die zu Konzerten oder Comedy-Shows gehen. Auf dem Gelände gibt es wie immer auch ein Kinderprogramm sowie Gastronomie oder einen Kunsthandwerkermarkt. Alles wie schon vor Corona.