Rutschen gesperrt - Stadt Witten versäumt Umbau

Stand: 18.05.2022, 17:07 Uhr

Die Stadt Witten hat alle offenen Hangrutschen geschlossen. Der Grund: Sie entsprechen nicht der DIN-Norm.

Sommer und Sonne - eigentlich perfektes Spielplatzwetter. In Witten müssen die Kinder aktuell aber auf 16 Rutschen verzichten: Alle Hangrutschen, die es in Witten gibt. Das sind die großen, die, die am meisten Spaß machen. Auf Spielplätzen, aber auch in Kindergärten und Schulen sind sie gesperrt. Der Stadt ist jetzt aufgefallen, dass sie nicht der DIN-Norm entsprechen.

Das wird an den Rutschen bemängelt: Die Seitenteile am Einstieg müssen höher sein und um die Rutsche herum dürfen keine Steine und kein Pflaster liegen, damit sich die Kinder beim Herausfallen nicht verletzen. Außerdem müssen die Rutschen so gebaut sein, dass Kinder nicht darunter durchkrabbeln können.

Stadt hatte DIN-Norm noch nicht umgesetzt

Aufgefallen waren die Rutschen nach einem kleinen Unfall - ein Kind hatte sich den Kopf gestoßen. Die Versicherung der Stadt hat danach eine Rutsche überprüft. Dabei fiel auf: Sie erfüllt eine 14 Jahre alte DIN-Norm nicht. Andere Städte haben die längst umgesetzt. Die Stadt Witten hat das scheinbar verschlafen.

"Das hat uns kalt erwischt", sagt der Schulleiter der Brenschenschule, Thomas Bartelworth. Er ist seit fast 20 Jahren Rektor an der Schule. Noch nie hat es Unfälle gegeben, die durch die Rutsche verursacht wurden.

Dass die Rutsche jetzt stillgelegt wird, ärgert den Bartelworth - vor allem wegen seiner Schüler: "Als Schulleiter ist man für die Kinder da und für die ist das erstmal schlecht, wenn etwas abgebaut wird, was nicht wieder ersetzt wird, zumindest nicht zeitnah."

Kein Ersatz für viele Rutschen

Nur insgesamt drei Rutschen werden ersetzt. Für den Rest ist aktuell kein Geld da, sagt die Stadt. Denn: Der Neubau ist teuer. Entweder muss eine maßangefertigte Rutsche bestellt, oder der Hang muss an die Rutsche angepasst werden. Die großen Rutschen werden also erstmal aus dem Stadtbild verschwinden.

Über dieses Thema berichten wir auch am 18.05.2022 auf WDR 2: Lokalzeit Rhein und Ruhr.