Trockenheit in NRW: Wasserentnahme aus Flüssen und Seen verboten

Stand: 09.07.2023, 06:00 Uhr

Wegen der anhaltenden Trockenheit darf aus vielen Flüssen und Seen in Nordrhein-Westfalen kein Wasser mehr gepumpt werden. Das betrifft nun auch die Ruhr, die Sieg und die Lenne.

Von Stefan Weisemann

Niedrige Pegelstände und kaum Regen, der die Flüsse wieder etwas auffüllt: Die Pegelstände von Ruhr, Sieg und Lenne sind auf einem "kritischen Niveau", sagt die Bezirksregierung Arnsberg. Wenn dann noch zusätzlich Wasser abgepumpt wird, gibt es größere Probleme. Ab Sonntag ist es deshalb verboten, große Mengen Wasser aus diesen Flüssen zu nehmen.

Das gilt für fahrbare Behältnisse, zum Beispiel, um Felder zu bewässern. Aber auch für Anwohner, die aus den Flüssen Wasser für die Bewässerung ihrer Gärten pumpen. Es gibt nur zwei Ausnahmen: Schöpfen mit kleinen Handgefäßen ist weiter erlaubt, ebenso das Tränken von Vieh. Wer gegen das Verbot verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen.

Verbot gilt bis Ende November

"Mit sinkenden Wasserständen verschlechtern sich die Lebensraumbedingungen für Gewässerorganismen zunehmend", sagt die Bezirksregierung Arnsberg. Sie geht davon aus, dass sich die Lage auch in den nächsten Wochen nicht verbessern wird. Das Verbot wird deshalb voraussichtlich bis Ende November bestehen bleiben.

Für die Lippe gelten die strengen Regeln bisher noch nicht, weil der Wasserstand dort noch nicht so kritisch ist. Aber auch hier bittet die Bezirksregierung darum, nur wenig Wasser zu entnehmen, um die Tiere und Pflanzen im Fluss zu schützen.

Weitere Verbote in NRW

Auch im Kreis Viersen ist es ab sofort verboten, Wasser aus Flüssen, Bächen und Seen zu pumpen. Der Kreis droht bei einem Verstoß mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Die Probleme resultieren aus der "Trockenheit der letzten Wochen, aber auch langfristig aus den trockenen Vorjahren", sagt der Kreis.

Im Kreis Coesfeld gilt das Verbot der Wasserentnahme aus den Gewässern schon seit Mitte Juni. Auch im Oberbergischen Kreis gibt es eine entsprechende Allgemeinverfügung mit Ausnahme der Agger und der Wupper. "Selbst wenn es kurzfristig Regen gibt, wird sich die Lage nicht so schnell verbessern. Deshalb müssen wir dafür sorgen, dass die Gewässer nicht noch zusätzlich belastet werden", sagt der Umweltdezernent des Oberbergischen Kreises, Frank Herhaus.

Auch im letzten Jahr war es an vielen Flüssen, Bächen und Seen in Nordrhein-Westfalen bereits verboten, Wasser abzupumpen.