Das Oststadtbad in Essen

30.000 Liter: Essener Schwimmbad läuft aus

Stand: 07.07.2022, 14:20 Uhr

30.000 Liter Wasser laufen täglich aus dem Oststadtbad in Essen-Steele aus. Das Bad leckt - und das wird auch so bleiben.

Wasser quillt aus allen Ecken des Oststadtbades. Die Übeltäter sind undichte Muffen – das sagt Badleiter Michael Bach. Festziehen könne man die aber nicht, denn sie liegen unterirdisch. Es gibt also nicht das eine Loch, sondern das ganze System ist undicht.

Pumpen ist günstiger als Flicken

Die Stadt pumpt deswegen jeden Tag 30.000 Liter Wasser ins Becken nach. 250 Euro kostet das am Tag. Angeblich würde das aber sowieso jeden Tag gemacht: "Keine Filteranlage ist so gut, dass sie den gesamten Tag das Wasser filtern kann. Man muss frisches, klares Wasser hinzufügen", sagt Kurt Uhlendahl von den Sport- und Bäderbetrieben Essen. Wasser nachkippen ist auch günstiger als eine Reparatur. Die würde für das gesamte Bad bei 13 Millionen Euro liegen und dafür ist kein Geld da.

Keine Gefahr für Menschen

Das Oststadtbad in Essen

Das Oststadtbad in Essen

Laufen denn jetzt tausende Liter gechlortes Wasser ins Erdreich? Auf WDR-Anfrage antwortet die Stadt Essen: "Ein Test mit Färbemitteln hat gezeigt, dass ein Teil der Verluste über die Kanalisation abgeführt wird. Deshalb gehen die Sport- und Bäderbetriebe Essen davon aus, dass neben dem finanziellen Verlust keine konkrete Gefahr für Badegäste oder die Umwelt vorliegt." Außerdem würde ein Rest der Chemikalien abgebadet werden.

Eine Unterspülung des Bades schließt die Stadt auch aus. Das Becken kann also auch nicht brechen. Das auslaufende Freibad bleibt also wie es ist. Denn bis tatsächlich Geld für eine Sanierung da ist, kann es noch lange dauern.

Über dieses Thema berichten wir am 08. Juli 2022 im WDR Fernsehen: Lokalzeit Ruhr 19:30 Uhr