
Nach Hackerangriffen: Studierende der Uni Duisburg-Essen demonstrieren
Stand: 02.02.2023, 16:05 Uhr
Studierende der Universität Duisburg-Essen haben am Donnerstag am Campus Essen demonstriert. Sie fordern von der Hochschule mehr Entgegenkommen nach den Hackerangriffen - vor allem im Hinblick auf anstehende Prüfungen.
Gleich zweimal war die Uni Duisburg-Essen in den vergangenen Monaten Zielscheibe von Hackerangriffen. Unter anderem wurden Lernplattformen und Prüfungssysteme lahmgelegt. Für die Studierenden hieß das: Normal lernen war nicht möglich. Deshalb fordern sie mehr Versuche oder spätere Termine für ihre anstehenden Prüfungen.
Uni will Prüfungen nicht verschieben
Die Universität hält dagegen: Klausuren und Prüfungen jetzt nach hinten zu verschieben, sei so kurzfristig nicht möglich. Immerhin handle es sich um rund 4.000 Prüfungen. Die Studierenden kritisieren den Umgang mit den Einschränkungen und mahnen mangelnde Flexibilität an.
Weniger Demonstrierende vor Ort als erwartet
150 bis 300 Studierende waren zur Kundgebung erwartet worden. Es kamen aber wesentlich weniger. Nur rund 50 Studierende haben am Donnerstag (02.02.) ihrem Ärger auf einer Bühne Luft gemacht.

Demonstrierende an der Uni Duisburg-Essen
Eine davon war Master-Studentin Laura. Sie sagt, es haben effektiv sechs Wochen in der Klausurvorbereitung gefehlt. Man habe ihr gesagt "das ist halt Ihr Job, das hätten Sie in den Weihnachtsferien nachholen können." Sie habe sich allein gelassen gefühlt. Aus ihrer Sicht habe es von Seiten der Uni kein Entgegenkommen gegeben.
Erpresser veröffentlichen Daten
Die Universität erholt sich nur langsam von den Cyberattacken. Noch immer läuft die IT nicht wie gewohnt. Wann das System der Uni wieder komplett normal laufen kann, ist noch unklar.
Die unbekannten Täter hatten Lösegeld von der Uni Duisburg-Essen gefordert. Als nicht gezahlt wurde, haben die Erpresser die erbeuteten Daten im Darknet veröffentlicht.
Cyberattacke auch an der Hochschule Ruhr West
Zuletzt wurde auch die Hochschule Ruhr West in Mülheim und Bottrop Ziel eines mutmaßlichen Hackerangriffs. Mitarbeitende und Studierende wurden gebeten, alle Computer auszuschalten. Ein Krisenstab wurde eingerichtet. IT-Experten arbeiten an einer Lösung.