Demo in Gelsenkirchen: Tausende Erzieher und Sozialarbeiter streiken
Stand: 11.05.2022, 13:59 Uhr
In NRW blieben am Mittwoch viele Kitas zu - die Gewerkschaft Verdi hatte ihre Mitglieder in den kommunalen Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes zum Streik aufgerufen. Tausende demonstrierten in Gelsenkirchen.
Mit zahlreichen Warnstreiks und einer Großkundgebung machen die Beschäftigten in den kommunalen Sozial- und Erziehungsdiensten Druck. Auf einer Großdemonstration in Gelsenkirchen kamen nach Verdi-Angaben rund 10.000 Teilnehmende am Mittwoch zusammen. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, rief die Arbeitgeber dazu auf, in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot vorzulegen.
Dritte Verhandlungsrunde nächste Woche
Die vorangegangenen beiden Tarifrunden im Februar und im März waren ergebnislos verlaufen. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16. und 17. Mai in Potsdam statt. Verdi fordert eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, konkrete Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten in den sozialen Berufen, zum Beispiel in den Kindertageseinrichtungen und der Behindertenhilfe.
Gelsenkirchen bewusst ausgewählt
Die zentrale Kundgebung des Tarifkampfes findet nicht ohne Grund in unmittelbarer Nähe zum Gelsenkirchener Rathaus statt. Denn Oberbürgermeisterin Karin Welge ist gleichzeitig Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände.
So wirkten sich die Streiks aus
Die Auswirkungen der Streiks im Westen fielen sehr unterschiedlich aus. Nach WDR-Informationen waren Kitas in Dülmen, Münster, Emsdetten und Ahlen geschlossen, weil die Beschäftigten an der Demo in Gelsenkirchen teilnehmen. In anderen gab es Notbetreuungen, in manchen ging alles seinen gewohnten Gang.
Bis einschließlich Freitag hat Verdi in vielen NRW-Städten erneut zu weiteren Warnstreiks unter anderem in den Kitas aufgerufen. Am Donnerstag will Verdi in einer digitalen Streikkonferenz, die in den sozialen Medien wie Facebook und YouTube gestreamt wird, mit Live-Schaltungen in ganz Deutschland auf die Probleme aufmerksam machen.
Über dieses Thema berichten wir am 11. Mai 2022 bei WDR 2: Lokalzeit Rhein/Ruhr