Geldautomat in Schwerte gesprengt

Stand: 12.05.2022, 17:54 Uhr

Schon wieder wurde in der Nacht zu Donnerstag ein Geldautomat gesprengt. Diesmal in Schwerte. Die Täter sind entkommen. Ob und wieviel Geld sie erbeutet haben, ist noch nicht klar.

Auch in zwei anderen Orten in NRW wurden in der Nacht zu Donnerstag Automaten gesprengt. Weil solche Sprengungen zunehmen, hatte der NRW-Innenminister vor einigen Tagen eine Sonderkommission vorgestellt, die die Fälle analysiert und so versucht, das Phänomen einzudämmen.

Außerdem gab es Donnerstagmorgen mehrere Durchsuchungen und zwei Festnahmen in den Niederlanden. Dabei wurden zwei Männer gefasst, die mindestens 17 Mal schnelle Fluchtautos für Sprengungen besorgt haben sollen. Vieles deutet darauf hin, dass auch hinter der Sprengung in Schwerte niederländische Banden stecken.

Explosion war heftig

Der Parkplatz vor der Selbstbedienungs-Filiale der Sparkasse ist weiträumig abgesperrt. Die Trümmer liegen teilweise 20 Meter vom Automaten entfernt. So heftig war die Explosion. Und außerdem so laut, dass sie auch etliche Anwohner hörten und die Polizei anriefen.

Viele machen sich Gedanken. Automatensprengungen nehmen zu. Mehr als 70 gab es in NRW allein in diesem Jahr schon. Auch deshalb hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) vor kurzem eine neue Ermittlungskommission vorgestellt, die alte Fälle aufklären und neue Sprengungen verhindern soll.

Tathergang fast immer gleich

Das Schema der Sprengungen ist fast immer gleich, sagt das Landeskriminalamt. Die Täter besorgen sich schnelle Luxuskarossen, sprengen Automaten, die nah an Autobahnen liegen - und flüchten dann. Rücksichtslos und mit bis zu 260 Stundenkilometern.

Täter kommen meist aus Holland

Die meisten der Täter gehören laut LKA zu holländisch-marokkanischen Gruppen. In Holland können die Täter kaum noch Beute machen, sagt das Landeskriminalamt. Weil die Automaten flächendeckend gesichert sind. Zum Beispiel mit Färbemitteln, die die Scheine bei einer Sprengung unbrauchbar machen.

In dem Automaten in Schwerte gab es eine solche Sicherung offenbar nicht. Immerhin: Nachdem die Statiker vom technischen Hilfswerk da waren, gaben sie teilweise Entwarnung. Zumindest der Supermarkt nebenan durfte am Nachmittag wieder öffnen.

Über dieses Thema haben wir in der Lokalzeit aus Dortmund am 12.05 im Radio und im TV berichtet.