Bochumer Schornstein wird gesprengt | sv

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60 Meter hoher Schornstein in Bochum gesprengt

Stand: 01.04.2023, 14:42 Uhr

In Bochum ist ein altes Wahrzeichen der Industriegeschichte verschwunden. Am Samstag wurde der Schornstein des alten Heizkraftwerks in Wiemelhausen gesprengt.

Mehr als 100 Jahre thronte er über den Dächern von Wiemelhausen, ganz in der Nähe zur Bochumer "Südumfahrung" A448 und zur Kult-Veranstaltungshalle "Zeche Bochum": Der 60 Meter hohe Schornstein des früheren Heizkraftwerks an der Wohlfahrtstraße. Seit diesem Samstag verschwand er für immer - mit einem großen Knall.

Mit insgesamt zwölf Kilogramm Sprengstoff wurde der Schornstein am Vormittag zum Einsturz gebracht. Mit einer ersten Sprengung sollten zunächst Tiere in der Nähe vertrieben werden, dann folgte der große Knall, der den Turm allerdings mit einer nur sehr kleinen Staubwolke in sich zusammenfallen ließ.

Die Firma, die die Sprengung durchführte, hatte dennoch riesige Wasserbehälter rund um den Ort des Geschehens aufgestellt, um den Staub aufzufangen.

Werk versorgte Opel und Ruhr-Universität

Das alte Kraftwerk und sein Turm blickten auf eine lange Geschichte zurück: Ab dem Jahr 1905 wurde die damalige Zeche Prinz-Regent von dem Werk mit Energie versorgt, ab den 1950er Jahren versorgte es auch das Bochumer Fernheizungsnetz. Es lieferte auch Fernwärme an das frühere Opel-Werk und die Ruhr-Universität.

Ein Mitarbeiter des Autobauers Opel betritt in Bochum das Werksgelaende zum Schichtwechsel

Auch Opel wurde von dem Werk versorgt

Opel machte dicht, die Verträge mit der Ruhr-Uni liefen aus - das Heizkraftwerk verlor an Bedeutung, sodass der Betreiber RWE es schließlich 2018 stilllegte. Eine Unternehmensgruppe kaufte zunächst das gesamte Gelände, um es zu entwickeln, gab dann aber die Pläne auf und die Fläche an die Bochumer Wirtschaftsentwicklung ab. Diese will nun das insgesamt 90.000 Quadratmeter große Grundstück entwickeln.

Dazu braucht es freien Platz und so musste nun auch der Schornstein fallen.

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Über dieses Thema haben wir am 31.03.2023 in der WDR 2 Lokalzeit an Rhein und Ruhr berichtet und berichten am 01.04.2023 im Radio bei WDR aktuell.