Wildtiere in NRW, eingesandt von Zuschauern

Rätsel um tote Kanadagänse am Kemnader See

Stand: 21.09.2022, 10:18 Uhr

Am Kemnader Stausee sind 40 Kanada-Gänse verendet. Das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises tappt wegen der Ursache weiter im Dunkeln. Zurzeit wird das Wasser untersucht.

"Wir raten dazu, Hunde am See angeleint zu lassen und sie vom Uferbereich sowie von Kadavern der Tiere fernzuhalten" – Ingo Niemann, der Sprecher des Kreises, kann aktuell nur warnen. Nachdem in den letzten Tagen immer häufiger tote Kanadagänse am Ufer des Sees an der Stadtgrenze von Bochum, Witten und Hattingen gefunden wurden, hatte das Veterinäramt die Kadaver untersucht.

Wasseranalysen laufen

Die Ursache für die mehrere Dutzend toten Gänse ist auch nach diesen ersten Analysen unklar. Was jedoch ausgeschlossen werden könne, so Niemann, sei die Geflügelpest: "Es laufen noch weitere Untersuchungen von betroffenen Tieren sowie des Wassers. Hier müssen wir die Ergebnisse abwarten, um sagen zu können, welche Ursache das Sterben der Gänse denn nun haben kann."

Zuständig für die Untersuchung der Gänse ist das Paul-Löffler-Institut in Mecklenburg-Vorpommern. Fachleute suchen dort auch nach Bakterien oder Viren. Aber auch das Wasser wird derzeit analysiert. Das Landesumweltamt hat Gewässerproben genommen und prüft diese auf Chemikalien. Noch diese Woche könnten Ergebnisse vorliegen.

Warnung: Angler sollen nicht fischen

Weil die Ursache auch im Wasser stecken könnte, gibt es auch eine Warnung des Ennepe-Ruhr-Kreises an Angler. Sie sollen im See vorerst nicht fischen. Ähnliche Warnungen gibt es auch von der Stadt Bochum.

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Trockenheit als Ursache?

Vogel-Experten vermuten hinter dem Tod der Gänse die anhaltende Trockenheit oder Probleme mit der Wasserqualität. So äußerte sich zum Beispiel auch ein Experte der Hattinger Vogelstation Paasmühle. Demnach könnten durch Hitze und Trockenheit in den letzten Wochen Bakterien im Wasser entstanden sein.

Der Ruhrverband hat auf WDR-Anfrage angegeben, dass bei aktuellen Messungen in der Ruhr keine Auffälligkeiten zu sehen waren. Das muss aber nichts heißen in Bezug auf das Wasser im Kemnader See. Die Untersuchungen laufen weiter.

Über dieses Thema haben wir am 19.09.2022 im Radio in der WDR 2 Lokalzeit Rhein/Ruhr berichtet.

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