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Morgens um 8 Uhr beginnt der Workshop in der achten Klasse am Bochumer Heinrich-von-Kleist Gymnasium. Zwei Stunden lang ist die Psychologin Dr. Kathrin Schopf von der Ruhruniversität Bochum dort und versucht alle Kinder bei ihren Problemen abzuholen, "so´n kleines bisschen Auffangen in schwierigen Zeiten".
Was belastet euch?
Los geht es mit einem Quiz: Was belastet euch in Coronzeiten? In Gruppen sollen die Antworten aufgeschrieben werden, so erfährt die Psychologin Kathrin Schopf, was die Schüler belastet.
Dabei haben die Schüler ganz unterschiedliche Sorgen. Mika findet "die Maske störend", Maxima nervt, "dass man nichts mehr spontan unternehmen kann", z.B. fürs Schwimmbad einen Test braucht.

Gruppenarbeit beim Workshop gegen Corona-Blues
Lynn merkt, dass sich durch die Corona-Einschränkungen auch ihr Verhalten zum Nachteil verändert hat. "Dadurch, dass man viel Zuhause sitzt hat man eine längere Bildschirmzeit am Handy oder Ipad oder wenn man Langeweile hat, isst man ungesunde Sachen", sagt die 13-Jährige.
Man kann die eigene Stimmung beeinflussen
Solche Sorgen können auf Dauer lustlos machen, traurig und niedergeschlagen. Ganz wichtig ist es für Kathrin Schopf, den "Schülern zu zeigen, wie sie auch in schwierigen Zeiten die eigene Stimmung und das eigene Wohlbefinden verbessern können". Deshalb folgt jetzt im Workshop der wichtige Teil.
Die Kinder können auf einer Liste ankreuzen, was sie richtig gern machen: Bewegen, Freunde treffen oder Hobbys wie Malen, Backen oder Musik hören zum Beispiel. Das sollen sie dann in einem Wochenkalender ganz konkret einplanen. Die Übung kommt bei den Schülern gut an, weil sie auf der Liste wieder sehen, was man alles machen kann und weil das Aufschreiben gegen das Vergessen helfe, sagen viele.
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Dr. Kathrin Schopf leitet den Workshop gegen Corona-Blues
Für Zuhause haben sie noch eine Aufgabe mitbekommen: Ziele formulieren. "Mehr bewegen" oder "weniger Zeit online sein" zum Beispiel. In einem kurzen Text wird beschrieben, wie so etwas machbar ist und warum es gut tut.
Studienergebnisse im April
In vier Wochen fragen Kathrin Schopf und ihr Team aus Studierenden nochmal nach, ob der Workshop den Schülern geholfen hat. Bis April sollen dann Ergebnisse aus allen Workshops in 13 Schulklassen vorliegen. Kinder, die große Sorgen und Ängste haben, können sich aber auch sofort an die Psychologen der Ruhruni wenden. Schulen, die Interesse an diesem Projekt haben, können sich auch noch melden, sagt Kathrin Schopf.