Rentner wegen fahrlässiger Tötung zu Geldstrafe verurteilt

Stand: 20.05.2022, 17:47 Uhr

Im Februar vergangenen Jahres überfuhr der Rentner einen vierjährigen Jungen, weil er eine rote Ampel übersehen hatte. Jetzt begann der Prozess vor dem Dortmunder Amtsgericht.

Es war ein tragischer Unfall am 24. Februar 2021. Der 4-jährige Melih läuft nach dem Kindergarten in Dortmund-Aplerbeck bei Grün über eine Fußgängerampel. Vor den Augen seiner Mutter wird er von einem Auto erfasst und stirbt später im Krankenhaus. Am Steuer saß der damals 85-jährige Rentner. Er war aus Unachtsamkeit bei Rot über die Ampel gefahren.

Unfallfahrer entschuldigt sich bei Familie

Gut ein Jahr später beginnt vor dem Dortmunder Amtsgericht der Prozess gegen den Fahrer. Er ist wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Vor Gericht räumt der Rentner seine Schuld ein. Warum das damals so passiert ist, kann er sich nicht erklären. Heute entschuldigt sich der Rentner erstmals bei den Eltern des getöteten Jungen.

Familie fordert Fahrtests für Senioren

Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 5.000 Euro Geldstrafe und einem Monat Fahrverbot. Der Unfall hatte damals für Entsetzen in der Stadt gesorgt. Die Familie des Jungen hatte später eine Petition gestartet und fordert seitdem verpflichtende Fahrtests für Senioren ab 65 Jahren.

Über dieses Thema berichten wir heute auch im WDR-Fernsehen, in der Lokalzeit aus Dortmund.