Neuer Abschnitt
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Es waren schreckliche Wochen für Martin Bolitz. Bei dem Krankenpfleger aus Oberhausen wurde Ende 2018 Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Ab dann musste alles ganz schnell gehen: Eine Operation wurde eilig anberaumt. In der wurden Teile der inneren Bauchorgane entnommen. Am Ende fand sich kein einziger Tumor.
Die Frage, die sich nicht nicht nur Martin Bolitz nach diesem Martyrium stellte: Wie konnte das passieren? Die bislang plausibelste Antwort: Möglicherweise wurde der Befund vor der OP falsch ausgewertet.
Leben nach Operation komplett verändert
Der Krankenpfleger klagt jetzt auf Schadenersatz gegen den behandelnden Pathologen. Dieser wehrt sich gegen die Vorwürfe und verweist darauf, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs als eine der tödlichsten Krebsarten gilt. Wenn nur der Verdacht bestünde, sei eine OP medizinischer Standard.
Eine Ausgangslage, die Martin Bolitz komplett anders bewertet. "Auf keinen Fall hätte ich mit dem jetzigen Wissen einer solchen OP zugestimmt", so Bolitz im WDR-Interview. Zumal das Leben nach dem Eingriff nicht mehr das war, was Bolitz vorher gelebt hatte: "Ich konnte kaum länger auf einem Stuhl sitzen, musste mehr liegen, als sitzen."
Gutachten soll Klarheit bringen
Geklärt werden müsse nun in dem Prozess, inwieweit die Diagnose des Pathologen auf Basis der damaligen Erkenntnisse richtig oder falsch gewesen sei, so ein Gerichtssprecher. Dazu hat das Gericht einen Gutachter heran gezogen.
Aus dessen schriftlichen Ausführungen ginge zunächst einmal hervor, dass die Entscheidung für eine Operation aus damaliger Sicht richtig war, sagt der Gerichtssprecher. Im Laufe des Prozesses sollen aber noch weitere Erkenntnisse mit einfließen. Ein Urteil könnte dann Anfang des kommenden Jahres fallen.
Krebs – Leben nach der Diagnose
Planet Wissen . 27.11.2019. 58:02 Min.. UT. Verfügbar bis 27.11.2024. WDR.