Kostenlose Pommes für ukrainische Flüchtlinge

Stand: 07.04.2022, 15:22 Uhr

Der Niederländer Franky steht mit seinem Imbisswagen sonst immer auf dem Feierabendmarkt in Gelsenkirchen Buer. Jetzt verschenkt er seine Pommes an der polnisch-ukrainischen Grenze.

Im Ruhrgebiet hat sich Franky van Hintum bereits einen Namen gemacht. Mit seinem Imbisswagen steht er regelmäßig auf dem Feierabendmarkt in Gelsenkirchen Buer. Dort hat sich schon rumgesprochen, dass der Holländer an der polnisch-ukrainischen Grenze den Flüchtlingen hilft und kostenlos seine Pommes verteilt.

Kunden in Gelsenkirchen sind begeistert

Einmal war Franky bereits vor Ort. Mit dabei war sein Freund Coen van Oosten. Auch er hat einen Imbisswagen in den Niederlanden. Durch Spenden war diese Aktion überhaupt erst möglich. Für beide ist es eine Ehrensache so vielen Menschen helfen zu können. "Wann kannst du als einzelne Person schon mal tausenden Menschen was Gutes tun", freut sich Coen.

Franky und sein Kumpel haben an der Grenze jeden Tag 400 Kilogramm Pommes für die geflüchteten Menschen zubereitet. Das ergibt mehr als 2.000 Portionen täglich. Davon sind auch Franky´s Kunden auf dem Feierabendmarkt begeistert. "Total klasse", oder "tolle Aktion" heißt es dort überall.

Viele berührende Geschichten

"Das ist eine andere Welt", sagt Franky über seine Erlebnisse mit den Flüchtlingen. Er spricht auch russisch und konnte sich deshalb mit vielen Menschen vor Ort unterhalten. Von vielen Menschen habe er erfahren, was ihnen passiert ist und was sie erlebt haben, sagt er.

Besonders seien ihm aber die Begegnungen mit Kindern, auch einem neun jährigen Mädchen in Erinnerung geblieben. Dieses Mädchen wirkte zunächst traurig und desinteressiert. Er habe ihr angesehen, dass etwas nicht in Ordnung war. Also habe er gefragt, ob sie gerne eine Portion Pommes hätte.

"Ketchup war wie ein Zauberwort", freut sich Franky. Anschließend sei das Kind drei bis vier Mal am Tag vorbeigekommen. "Jeden Tag war sie da. Wir haben sie wirklich aufblühen sehen." Franky ist deshalb überzeugt das Mädchen auch in zehn oder 20 Jahren noch wiederzuerkennen.

Franky und Coen wollen noch mal an die Grenze

Franky´s Frau ist selbst Ukrainerin, deshalb ist es ihm so wichtig zu helfen. Auch andere Kollegen aus Deutschland helfen vor Ort, die beispielsweise Bratwurst verschenken. Aktuell sind die beiden Imbisswagen-Besitzer aus den Niederlanden wieder für eine Woche an der polnisch-ukrainischen Grenze.

Franky glaubt, dass die Leute sie dort vermissen. "Es hat mir wehgetan dort wegzufahren. Es gab Leute, die dort auf uns gewartet haben. Deshalb müssen wir noch mal hinfahren." Das kann auch über seine Facebook-Seite verfolgt werden. Dort lässt sich auch einsehen, wie Franky´s Aktion unterstützt werden kann.