Der Beschuldigte Emil Stehle ist bereits seit fünf Jahren tot, aber seine Verbrechen wurden jetzt trotzdem aufgeklärt. Über Jahre hinweg hat der ehemalige Chef des renommierten Essener Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat anderen Priestern geholfen, sich in Lateinamerika vor den Behörden zu verstecken. Sie wurden wegen Missbrauchs strafrechltich gesucht. Das alles hat die Deutsche Bischofskonferenz am Montag (08.08.2022) bekannt gegeben.
Alte Vorwürfe neu aufgearbeitet
Die Vorwürfe sind nicht neu, aber sie wurden jetzt aufgearbeitet. 2021 hatte Adveniat bestätigt, dass ihr ehemaliger Chef an der Vertuschung und Identitätsfälschung eines Priesters beteiligt war. Heute kam heraus: es waren sogar mehrere. "Durch Namenscodierungen, Tarnadressen und Unterhaltshilfen hat Stehle dafür gesorgt, dass sie verdeckt in Lateinamerika bleiben konnten", teilte die Bischofskonferenz mit.
Helfer und Täter gleichzeitig
Laut der Studie gibt es auch gegen Emil Stehle selbst in 16 Fällen Hinweise, dass er sexuellen Missbrauch verübt hat. Nun soll in Lateinamerika nach weiteren Betroffenen gesucht werden. Stehle hatte dort nämlich als Priester und später als Bischof gearbeitet. Für seine Verbrechen kann er nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden.
Über dieses Thema haben wir am 08. August 2022 bei WDR 2 berichtet: Lokalzeit Rhein/Ruhr