Beim Maustag durften Kinder das Operationszentrum kennenlernen und selber ärztliche Eingriffe an ihrem Spielzeug durchführen.

"Lichthafen" in Datteln: Kinderklinik hat neues OP-Zentrum

Stand: 17.10.2022, 18:46 Uhr

Die Eröffnung des Operationszentrums ist vor allem für schwerstkranke Kinder ein kleiner Lichtblick. Bisher mussten sie für Eingriffe in andere Krankenhäuser verlegt werden.

Die Entscheidung, einen geeigneten OP-Saal in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln zu bauen, ist schon vor einigen Jahren gefallen. Das Land NRW hatte das Projekt mit rund 6,5 Millionen Euro gefördert. Dann wurde gut ein Jahr gebaut, das Richtfest wurde Ende März gefeiert. Am Dienstag (18.10.) wurde das neue Operationszentrum für junge Menschen mit komplexen chronischen Krankheiten nun endlich eröffnet. Es bekommt den Namen "Lichthafen" und ist eine Station des Kinderpalliativzentrums.

Experten kommen in Kinderklinik

Die kleinen Patienten müssen für Eingriffe also nicht mehr in andere Krankenhäuser gebracht werden, die Chirurgen und Operationsteams kommen in die Kinderklinik und operieren dort - eine Erleichterung für alle Beteiligten. Die neuen Räume durften einige Kinder schon beim "Maustag" Anfang Oktober kennenlernen und dabei sogar selber Arzt spielen.

Bei diesem besonderen "Tag der offenen Tür" konnten sie eigene Kuscheltiere, Puppen und sogar die WDR-Maus behandeln. Operieren, röntgen und verbinden - die Kinder hatten die Möglichkeit viel Spannendes vor und hinter den OP-Türen des "Lichthafens" zu entdecken. Andere Interessierte konnten vergangenen Sonntag OP-Luft bei einem Tag der offenen Tür schnuppern.

Eindrücke vom Maustag im "Lichthafen"

Die Kinder- und Jugendklinik in Datteln hat ein neues Operationszentrum. Beim "Maustag" Anfang Oktober konnten Kinder OP-Luft schnuppern und den "Lichthafen" mit vielen spannenden Aktionen kennenlernen.

Das sieht verdammt echt aus. Auf dem OP-Tisch liegt hier aber "nur" die WDR-Maus.

An ihr wurde ziemlich herumgedoktert. Aber nur, um den Kindern zu zeigen, dass man bei einer Operation richtiges Fingerspitzengefühl braucht, damit nichts schief geht. Fürs Gefühl konnten sich einige sogar in echte Operationskleidung schmeißen. Außerdem durften viele Gerätschaften und Utensilien ausprobiert werden.

Der "Maustag" in der Kinderklinik war ein Tag der offenen Tür, um den "Lichthafen" zu zeigen - das neue Operationszentrum, das zum Kinder-Palliativzentrum gehört. Darin werden künftig junge Menschen mit komplexen chronischen Krankheiten behandelt.

Vorher mussten diese schwerstkranken Kinder für Operationen in andere Krankenhäuser transportiert werden. Das war aufwendig und sehr stressig für alle Beteiligten. Mit dem "Lichthafen" gibt es nun die Möglichkeit, dass Chirurgen und Operationsteams zu den Kindern kommen und sie vor Ort behandeln.

Das betrifft zum Teil auch Frühchen. Hier liegt die Maus in einem Inkubator. Laut Klinik sei es wichtig, dass Familien im gewohnten Umfeld der Kinder- und Jugendklinik bleiben können. Außerdem bietet der "Lichthafen" die Voraussetzungen, um "die prä- und postoperative Versorgung kompetent und interprofessionell ohne Unterbrechung weiterzuführen".

Auch beim "Maustag" hatten die Kinder oberste Priorität. Sie konnten ihr Spielzeug mitbringen und an ihnen einige ärztliche Behandlungen durchführen. Dieses Mädchen hier arbeitet gerade an ihrem "Patienten".

Einige Kuscheltiere waren beim Zahnarzt.

Andere Puppen wurden beatmet, verbunden oder geröntgt. Die Kinder haben sich beim "Maustag" liebevoll um ihre "Patienten" gekümmert. Vielleicht war sogar die eine Ärztin oder der andere Krankenpfleger von Morgen dabei.

Stressige Tortur endet damit

Doch was beim Maustag noch so "kinderleicht" war, wird für die Vestische Kinderklinik ab sofort ernster Alltag. Und trotzdem ist das neue OP-Zentrum für die Kinderklinik ein Lichtblick. Denn in schwerer Krankheit mit einem Beatmungsgerät in ein anderes Krankenhaus gebracht werden - das war in Datteln immer ein Transport, der mit sehr viel Stress in Verbindung stand.

Annehmende Krankenhäuser waren für die speziellen Bedürfnisse der kleinen Patienten zum Teil gar nicht eingerichtet. Aber vor allem für die Kinder und ihre Angehörigen war das eine Tortur, die jetzt zum Glück der Vergangenheit angehört. "Die Familie bleibt im gewohnten Umfeld der Kinder- und Jugendklinik", heißt es seitens des Palliativzentrums. "Die prä- und postoperative Versorgung kann kompetent und interprofessionell ohne Unterbrechung weitergeführt werden." 

Über dieses Thema haben wir am 18.10.2022 auch im Hörfunk berichtet - auf WDR 2, in der Lokalzeit Rhein/Ruhr und der Lokalzeit aus Dortmund im TV und Hörfunk.