Weltkindertag: Demo in Duisburg

Lokalzeit aus Duisburg 20.09.2023 Verfügbar bis 20.09.2025 WDR Von Petra Vennebusch

Duisburger Schulen demonstrieren am Weltkindertag gegen Rassismus

Stand: 20.09.2023, 18:29 Uhr

Am Weltkindertag haben 17 Duisburger Schulen des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gemeinsam demonstriert. Über 1000 Schülerinnen und Schüler setzten damit ein Zeichen.

Von Petra Vennebusch

"Wir sind laut, wir sind bunt, wir sind viele“, rufen die Schülerinnen und Schüler. "Mensch ist Mensch“ steht auf ihren selbst gemalten Schildern. Mit Kochtöpfen, Rasseln und Trillerpfeifen ziehen sie lautstark durch die Stadt. Dabei ist auch die Diversity-AG des Steinbart-Gymnasiums. Die 14-jährige Mia hat eine Regenbogenfahne umgelegt. "Wir sind alle queer und mir ist es wichtig, dass wir heute rüberbringen, dass wir alle gleich sind und auch die gleichen Rechte haben.“

Eltern gegen Regenbogenfahne

Am Innenhafen angekommen stellen sich die Schülerinnen und Schüler zu dem Schriftzug "SoR-“ auf – die Abkürzung für "Schule ohne Rassismus“. "Großartig, was die Schulen hier auf die Beine gestellt haben“, sagt Organisatorin Julia Rombeck vom Kommunalen Integrationszentrum. "Leider hat eine Schule abgesagt, weil Eltern ihr Kind nicht mit Regenbogenfahnen in Verbindung bringen wollten.“

Selbstgestaltetes Protest-Banner

Selbstgestaltetes Protest-Banner

Untereinander herrscht aber großes Verständnis füreinander. "Ich finde es toll hier so viele Gespräche über Diversität zu haben, zu erklären, wer wir sind und was wir machen“, erzählt Mia. Ein böses Wort fällt hier heute nicht – alle haben dasselbe Ziel: Für mehr Toleranz werben.

Make friends, no war

Auf der Bühne breiten die Organisatoren gerade ein farbenfrohes Transparent aus. Es sind zusammengenähte Stoffbilder jeder einzelnen Schule. "Make Friends no war“ steht dort, Hände in vielen Farben und der Regenbogen sind darauf gemalt. Der 11-jährige Mohammad hat daran mit gearbeitet. "Ich fand das sehr schön, weil ich viele Freunde aus Afrika habe, die gemobbt werden wegen ihrer Hautfarbe, auch ich bin schon gemobbt worden.“

Mohammad ist als Dreijähriger mit seiner Familie aus Afghanistan gekommen. Jetzt strahlt er, tanzt mit seinen Klassenkameraden zu türkischer Musik. Lale Öztürk vom Amt für schulische Bildung ist heute als Stand-up-Comedian gekommen. Auf der Bühne macht sie Witze über ihre türkische Herkunft und ihre Kinder. Das kommt gut an. "Humor und Lachen ist die gemeinsame Sprache, die verbindet“, ist sie überzeugt.

Luftballons und Konfetti für mehr Toleranz

Jugendliche werfen buntes Konfetti in die Luft

Jugendliche werfen buntes Konfetti in die Luft

Spaß haben – das steht bei der Aktion "Kunterbunt“ klar im Vordergrund. Die Kinder und Jugendlichen tanzen Hip-Hop und zur arabisch-türkischer Musik. Am Ende fliegen bunte Luftballons, Konfetti und Luftschlangen in die Luft, Mia und Mohammed mittendrin. Die Schülerinnen und Schulen setzen an diesem Weltkindertag ein sichtbares Zeichen gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit.

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