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"Errichtet 2021 durch das Technische Hilfswerk nach dem Starkregenereignis 'Tief Bernd'" - die silberne Plakette prankt gut sichtbar am Holzgeländer der neuen Brücke über dem Felderbach in Hattingen. Die alte Brücke wurde im Juli durch das Hochwasser weggerissen, als der Bach zum reißenden Strom wurde. Das Hattinger THW hat innerhalb weniger Wochen nun eine neue provisorische Brücke gebaut.
Ehrenamtliche Arbeit

Großes Gerät und viele Helfer beim Brückenbau in Hattingen
Tatjana Gaubatz, Annika Sirrenberg, Christian Ludwig und Fabian Weingarten stehen vor der Brücke, die so gut wie fertig ist. Sie schauen zu, während um sie herum mit allerhand Geräten und einem Gabelstapler die Mitarbeiter des THW wuseln. Ihre künftigen Kollegen - denn alle vier haben sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit bei der Organisation beworben.
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Landesweiter Trend
Im Moment freut sich das THW, nicht nur in Hattingen, über viele neue Bewerber. Seit dem Hochwasser habe es über 30 neue Bewerber gegeben, knapp über 20 kommen nun zur Truppe hinzu und machen bald eine sechsmonatige Grundausbildung dort. "Normal haben wir drei bis fünf Neue in so einem Zeitraum", berichtet Ortsgruppenleiter Ingo Brune.

Seit der Flut ist das THW Hattingen praktisch im Dauereinsatz
Ähnlich hoch ist auch die Nachfrage bei den Ortsgruppen in Bochum oder Mülheim. Landesweit habe es über tausend neue Bewerber seit dem Hochwasser gegeben, heißt es aus der NRW-Zentrale. Ähnliches berichten übrigens auch das Deutsche Rote Kreuz und in manchen Städten auch die Freiwilligen Feuerwehren.
Hochwasser bewirkte Schub
"Ich habe schon länger darüber nachgedacht, mich ehrenamtlich zu engagieren", erzählt Annika Sirrenberg, "das Hochwasser hat mir dann den letzten Schub gegeben, mich zu informieren und dann im Ortsverband die Grundausbildung anzufangen."
Ganz ähnlich berichtet es Tatjana Gaubatz. Sie erlebte erst, wie eine Brücke an ihrem Arbeitsplatz von der Flut weggerissen wurde und wie in den Wochen danach das THW anpackte und eine neue baute. Ihre Entscheidung, sich der Truppe anzuschließen, war da schon gefallen.
Seit Wochen im Einsatz
Dass man in Hattingen während und nach dem Hochwasser praktisch täglich die blauen Fahrzeuge und die Helfer in ihren blauen Uniformen im Alltag gesehen hat, hat wohl zum aktuellen Hoch des THW beigetragen. Fabian Weingarten betont, dass auch die Technik ihn fasziniert.
Held:innen und Helfende nach der Flut
Lokalzeit-Geschichten. 25.07.2021. 29:29 Min.. UT. Verfügbar bis 25.07.2022. WDR.
Die Bewerber seien ganz unterschiedlich, so Leiter Ingo Brune. Von der Schülerin bis hin zum Richter sei alles dabei. Der Richter ist in dem Fall Christian Ludwig. Eigentlich sei er ja Kopfarbeiter und mit technischen Dingen gar nicht bewandert. Aber: "Ich bin sehr optimistisch, dass ich hier beim THW entsprechend gut ausgebildet werde."
Einer der beim Brückenbau beteiligten Mitarbeiter macht ihm da Mut. Hier könne man viel lernen - und: "Die Kameradschaft, die findet man woanders kaum so gut wie beim THW."
Nach dem Unwetter - die Schäden im Ruhrgebiet
Bilder der Verwüstung und Überflutung. Rekordstände der Bäche und Flüsse, vollgelaufene Keller und Häuser - die Tage nach dem Starkregen.