Neuer Abschnitt
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Der Hülskens Firmenverband hat ein Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsprojekt auf den Weg gebracht, das allein mit beeindruckenden Zahlen punkten kann: Mit 150 x 50 Metern hat die Solar-Insel die Ausmaße eines mittelgroßen Fußballfeldes. Auf ihr sind 1.872 Solarmodule installiert.
In der Spitze soll die Anlage 750 Kilowatt erzeugen – das entspricht fast dem gesamten Strombedarf des Weezer Kieswerkes – alternativ könnten 155 Privathaushalte damit versorgt werden. Und das bei einer jährlichen CO2-Einsparung von 312 Tonnen, verspricht Werner Schaurte-Küppers vom Hülskens Firmenverband.
Weltweite Vorbilder
Das Unternehmen begibt sich mit der neuen Photovoltaik-Anlage auf bekanntes Terrain. Vorbilder für solch schwimmende Anlagen gibt es schon in Japan und den Niederlanden – und damit auch bereits Erkenntnisse aus Studien. Und die sprechen für die neue Technik.
Zum einen werden keine neuen Flächen damit zugebaut. Zweitens arbeiten die Anlagen ausgesprochen effizient, weil das sie umgebende Wasser sie ständig kühlt – anders als auf einem Dach zum Beispiel, das sich erheblich aufheizt. Zudem zeigte sich, dass es in den jeweiligen Gewässer weniger Probleme mit Algen gibt. Denn die großen Flächen der Module verschatten den See und verringern so die Photosynthese der Wasserpflanzen und somit ihr Wachstum.

Größte schwimmende Photovoltaikanlage NRWs in Weeze
Der Gewässerökologe Prof. Dr. Daniel Hering von der Universität Duisburg-Essen betont jedoch, dass durch die Photosynthese aber eben auch Sauerstoff im und für das Gewässer produziert würde. Ob das zum Problem werden könne, hänge vom Verhältnis ab: „Bei einer kleinen Anlage auf einem großen See wird das aber vermutlich nicht viel ausmachen.“
Auch die Kommune profitiert
Hülskens hat sich den Traum von der so genannten „Floating-Solar-Anlage“ größtenteils in eigener Arbeit selbst erfüllt. Den Schwimmkörper haben Mitarbeiter gebaut und die haben auch die Anlagenteile selbst montiert.
Trotzdem hat das Unternehmen 800.000 Euro investiert. Durch die Einsparung an fossiler Energie sollen sich die Ausgaben aber schon nach zwölf Jahren amortisiert haben. Bei einem Projekt, das auf 20 Jahre angelegt ist, eine rentable Angelegenheit.

Innenansicht der Photovoltaikanlage in Weeze
Außerdem gibt es auch einen Vorteil für die Stadt Weeze: Wenn am Wochenende die Maschinen im Kieswerk stillstehen, wird der Ökostrom vom Kiessee künftig ins öffentliche Netz eingespeist.
Stand: 01.10.2020, 20:16