Schüsse nach Geldautomatensprengung in Castrop-Rauxel

Stand: 19.05.2022, 15:04 Uhr

In der Nacht zu Donnerstag ist ein Geldautomat in Castrop-Rauxel gesprengt worden. Polizisten trafen noch am Tatort auf drei Tatverdächtige. Es fielen Schüsse.

Gegen 01:05 Uhr meldete eine Zeugin eine Explosion im Stadtteil Henrichenburg. Die Polizei schickte einen Streifenwagen zur Sparkassenfiliale. Dort entdeckten die Polizisten drei Tatverdächtige. Es fielen mehrere Schüsse. Einer der mutmaßlichen Täter wurde angeschossen - vermutlich mit einer Polizeiwaffe, schreibt mittlerweile die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mit Bezug auf Ermittlerkreise.

Fluchtauto gefunden

Der Verletzte kam ins Krankenhaus, es besteht keine Lebensgefahr. Die Polizisten blieben unverletzt. Die anderen beiden Tatverdächtigen flüchteten mit einem dunklen PS-starken Audi. Später fand die Polizei den Fluchtwagen in der Nähe des Tatortes. Er wurde auf Spuren untersucht.

Mordkommission ermittelt

Ob die Täter bei der Geldautomatensprengung Bargeld erbeutet haben, ist noch unklar. Fachleute aus Spurensuche und Kriminaltechnik ermitteln zusammen mit dem Landeskriminalamt. Aus Neutralitätsgründen übernahm eine Mordkommission aus Dortmund zusammen mit der Staatsanwaltschaft Dortmund die Ermittlungen zu den Schussabgaben am Tatort.

Innenminister: "Polizei bleibt dran"

Innenminister Herbert Reul (CDU) lobte heute im Gespräch mit der dpa die Polizeiarbeit: Seit Februar sei jeder verfügbare Streifenwagen nachts auf der Straße, nah an den Geldautomaten. "Das ist ein Baustein in unserem Kampf gegen die Sprenger - und der trägt Früchte: Heute Nacht war die Polizei unheimlich schnell vor Ort, hat die Verdächtigen auf frischer Tat ertappt. Auch das Fluchtfahrzeug haben wir und nehmen es jetzt genau unter die Lupe."

Zahl der Automatensprengung verdreifacht

Erst vor zwei Wochen hatte Reul die neue Offensive gegen Geldautomatensprenger öffentlich gemacht. Eine neue zusätzliche Sonderkommission im Innenministerium sei dafür eingerichtet worden. Die Zahl der Sprengattacken hat sich in diesem Jahr in NRW mehr als verdreifacht.

Im Fall der jüngsten Automatensprengung in Castrop-Rauxel sucht die Polizei noch Zeugen, die im Umfeld des Tatortes verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Sie werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0800 2361 111 zu melden.

Über dieses Thema wird auch heute Abend in der WDR Lokalzeit aus Dortmund um 19.30 Uhr berichtet.