Deutschlandweite Schlüsseldienst-Abzocke? Prozess gegen Essenerin gestartet

Stand: 28.03.2023, 18:35 Uhr

Eine 35-jährige Essenerin und eine weitere Angeklagte sollen deutschlandweit viel zu teure Schlüsseldienst-Monteure vermittelt haben. Am Dienstag (28.03.2023) ist am Landgericht Essen der Prozess gestartet. Der Vorwurf: Betrug.

Fast jeder kennt diese prekäre Situation: Ausgesperrt aus der eigenen Wohnung, nur ein Schlüsseldienst kann helfen und der ist meist sehr teuer. Zwei Frauen sollen diese Notsituationen von Menschen ausgenutzt haben, mithilfe einer extra dafür gegründeten Firma und als Mitglieder einer Betrüger-Bande.

"Türöffner24.de" – das war eine der Internetadressen, über die die Kunden laut Anklage an zwielichtige Callcenter gerieten. Die Mitarbeiter dort sollen so getan haben, als spräche man mit einer preiswerten, örtlichen Fachfirma.

Ungelernte Monteure verrichten mangelhafte Arbeit

In Wahrheit seien dann aber ungelernte Monteure gekommen, die für oft mangelhafte Arbeit viel zu viel kassierten, so die Staatsanwaltschaft. Bis zu 2000 Euro sollen sie von den Kunden für das Türöffnen verlangt haben. Angeklagt sind 86 Fälle.

"Es sollen, vereinfacht gesagt, im Schlüsseldienstgewerbe in großer Menge Anzeigen geschaltet worden sein, über diese soll den Kunden suggeriert worden sein, dass es Schüsseldienstleister vor Ort gebe, tatsächlich sollen diese aber nicht vor Ort gewesen sein", so Verteidiger Marc Donay.

Essenerin angeblich keine Strippenzieherin

Die 35-jährige Essenerin soll laut ihrem Verteidiger zwar mitverantwortlich, aber nicht die Strippenzieherin sein. Der Verteidiger der anderen Angeklagten sagt, sie habe von den Betrügereien der Bande gar nichts gewusst und sei von der Haupt-Angeklagten Essenerin in die Sache hineingezogen worden.

Über dieses Thema berichten wir am 28.03.2023 auch in den WDR 2 Regio-Nachrichten sowie in der Lokalzeit Ruhr im WDR Fernsehen.

Weitere Themen