Die Alte Synagoge in Essen

Schüsse auf Synagoge in Essen: Stadt verabschiedet Resolution

Stand: 30.11.2022, 21:37 Uhr

Mit einer Resolution gegen Antisemitismus reagiert die Stadt Essen auf die Schüsse auf die Alte Synagoge vor knapp zwei Wochen.

Die Resolution wurde am Mittwoch in einer Sitzung des Rates der Stadt verabschiedet. Die Unterzeichnenden, Vertreter aus dem Rat und der Verwaltung der Stadt, sowie Oberbürgermeister Thomas Kufen und Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften, verurteilen darin den Angriff auf das Rabbinerhaus neben der Alten Synagoge.

So heißt es u.a. in der Resolution: "Judenfeindlichkeit und Judenhass haben nicht nur ihren traurigen Platz in der Geschichte unseres Landes, sondern leider nach wie vor in der Gegenwart."

"Es gilt, allen Erscheinungsformen [...] konsequent entgegenzutreten, denn es kann für Antisemitismus in Deutschland keine Ausrede, missverstandene Toleranz oder mildernde Umstände geben. Die jüdische Gemeinde und ihre vielen Mitglieder sind ein fester und unverzichtbarer Teil unserer Stadtgesellschaft. Sie bereichern unsere religiöse Vielfalt und bringen sich ganz selbstverständlich und solidarisch ein", heißt es weiter.

Ermittlungen der Polizei sollen unterstützt werden

Außerdem betonen die jeweiligen Vertreter, dass alle Religionen in Essen vertrauensvoll im "Initiativkreis Religionen in Essen" zusammenarbeiten würden. Darüber hinaus unterstütze die Stadt das Projekt "Run in My Shoes" an Essener Schulen und außerschulischen Einrichtungen in ihrem Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus.

"Hier gehören alle Religionen und Kulturen, die sich friedlich und unter dem Dach des Grundgesetzes aufhalten, zu dieser Stadt. Der Angriff auf die Alte Synagoge ist damit auch ein Angriff auf uns alle. Diesem muss die Stadtgesellschaft entgegentreten. Wir alle müssen die freiheitlichen und demokratischen Werte verteidigen und jedem entschlossen entgegentreten, der diese Werte nicht teilt und missachtet. Wir unterstützen die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft, um die Tat nicht ungestraft zu lassen."

Einschusslöcher an Tür

Mitte November war in Essen auf das frühere Rabbinerhaus an der Alten Synagoge in der Innenstadt geschossen worden. Vier Einschusslöcher an einer Tür waren am Morgen entdeckt worden. Die Alte Synagoge gehört der Stadt und wird von der jüdischen Gemeinde nicht mehr für Gottesdienste genutzt.