Geldautomatensprenger: Einsätze im Ruhrgebiet

Stand: 29.06.2022, 20:16 Uhr

Bei einem Großeinsatz gegen Geldautomatensprenger hat die Polizei 13 Tatverdächtige festgenommen. In Deutschland und den Niederlanden gab es Durchsuchungen, unter anderem im Ruhrgebiet.

Einsatz in Recklinghausen: In einer Vorortsiedlung durchsuchen Beamte das Haus eines Verdächtigen. Er könnte laut Polizei den aus den Niederlanden stammenden Tätern Fluchtautos verschafft haben. Insgesamt soll die Bande zwölf Geldautomaten gesprengt haben, drei davon in Nordrhein-Westfalen. Dabei entstand ein Schaden von vier Millionen Euro.

Fluchtauto in Mülheim angemietet

Tatfahrzeug, das nach einer Sprengung in Niedersachsen gestoppt wurde | Bildquelle: Polizei Osnabrück

Die Polizei hat Hinweise darauf, dass die Täter ihre Fluchtautos oft kurz vor den Verbrechen anmieten, zum Beispiel bei einer Autovermietung in Mülheim. Dort soll für eine Sprengung in Nordhorn in Niedersachsen ein Tatfahrzeug ausgeliehen worden sein. Der Verdacht richtet sich jedoch ausdrücklich nicht gegen die Verleihfirma.

13 Tatverdächtige festgenommen

Die Aktion ist Teil eines Großeinsatzes der Polizei in vier Bundesländern und den Niederlanden. 13 Tatverdächtige wurden festgenommen, zahlreiche Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Die Polizei muss die Durchsuchungsfunde jetzt auswerten. In den Niederlanden fanden Ermittler unter anderem gestohlene Kennzeichen.

Taten werden laut Polizei immer gefährlicher

Mehr als 150 Attacken auf Geldautomaten hat die Polizei in NRW allein im vergangenen Jahr registriert. Die Schäden sind immens. In Essen-Kupferdreh war Anfang des Jahres beispielsweise nach der Detonation ein ganzes Haus einsturzgefährdet. Die Taten werden laut Polizei immer gefährlicher – für Anwohner, Passanten und Einsatzkräfte. Teilweise fliehen Täter mit über 250 km/h über die Autobahnen.

Über dieses Thema haben wir am 29. Juni 2022 bei WDR2 Lokalzeit Rhein/Ruhr und im WDR Fernsehen berichtet.