Symbolbild: Blick in ein Klassenzimmern während des Unterrichts

Duisburger Bündnis kritisiert Schulunterricht in Containern

Stand: 07.11.2022, 11:59 Uhr

Weil es in Duisburger Schulen zunehmend an Platz mangelt, setzt die Stadt verstärkt auf Container. Das Bündnis "Gute Schulen neu bauen" kritisiert die Strategie der Stadt.

Als 2017 die ersten Schulcontainer aufgestellt wurden, habe der Oberbürgermeister das noch "als Notlösung erklärt und einen Rückbau nach drei Jahren angekündigt", schreibt das Bündnis aus der Elternschaft Duisburger Schulen und der Lehrergewerkschaft GEW in einem Statement.

Mittlerweile stehen demnach 158 Container an 33 Standorten. Inzwischen habe sich "die Aufstellung von Containern leider als wichtigste Strategie für die Schulraumerweiterung durchgesetzt". Betroffen sind weiterführende Schulen, aber auch Grundschulen in verschiedenen Stadtteilen. Für die städtische Schulpolitik sei das "eine Art Kapitulation", kritisiert das Bündnis.

"Gute Schulen neu bauen" warnt vor "schlechten Auswirkungen für Schüler*innen und Lehrkräfte sowie pädagogisches Personal". Zudem sei sei die Containerlösung teuer – demnach würden allein die jährlichen Mietkosten bald die 3-Millionen-Euro-Marke erreichen.

Erweiterungsneubau für die Astrid-Lindgren-Schule

Dass neuer Schulraum dringend benötigt wird, betonte auch Oberbürgermeister Sören Link bei der Grundsteinlegung zu einem Erweiterungsneubau an der Astrid-Lindgren-Schule im Stadtteil Duissern. Die Schule war vor fünf Jahren die erste, die provisorisch mit Containern erweitert wurde. Immerhin hier sind die Bauarbeiten für ein neues, dreigeschossiges Gebäude inzwischen gestartet. Voraussichtlich im Frühjahr 2024 soll der Neubau fertig sein. Kosten: 8,7 Millionen Euro.

Steigende Schülerzahlen

Zum Schuljahr 2022 gab es in Duisburg 5163 Kinder im grundschulpflichtigen Alter, wie die Stadt auf ihrer Homepage mittteilt. Das waren 309 mehr als im vorangegangenen Jahr - ein Plus von fast 6%.

Das Bündnis „Gute Schulen neu bauen“ weist seit Jahren auf steigende Geburtenzahlen hin und damit eine perspektivisch wachsende Zahl schulpflichtiger Kinder. Dazu kommen Kinder geflüchteter Familien – mit Stand Anfang Oktober haben Duisburger Schulen allein 703 Schulkinder aus der Ukraine aufgenommen, wie aus einer Verwaltungsvorlage der Stadt hervorgeht.

Der Schulträger müsse seine Strategie ändern, so das Bündnis. Sonst werde "wohl bald die Aufstellung des 200. Containers bekannt gegeben werden".

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