Ein Gepard auf einem Baumstamm.

Duisburger Schüler in den Niederlanden von Gepard gebissen

Stand: 27.09.2022, 20:44 Uhr

Drei Jugendliche haben in den Niederlanden den offiziellen Weg in einem Safari-Tierpark verlassen. Ein Schüler wurde von einem Gepard gebissen.

Von Marcus Böhm/Hanna Makowka

Es sollte ein lustiger Klassenausflug werden im Safaripark, der dann aber am Montag mit einem großen Schrecken und einem Verletzten geendet ist: Ein 17-jähriger Schüler der Duisburger Erich-Kästner-Gesamtschule ist bei der Wandertour in einem niederländischen Tierpark von einem Geparden gebissen worden. Der Jugendliche sei dabei leicht verletzt worden, teilte der Safaripark Beekse Bergen am Montagabend der Nachrichtenagentur ANP mit.

Durch Handy abgelenkt und für Gepard unüberwindbares Gitter überquert

Der Jugendliche hatte dem Bericht zufolge mit zwei Mitschülern den Safaripark in der Nähe von Tilburg im Süden des Landes besucht und den Weg für Fußgänger trotz Warnungen verlassen - dabei waren die Jungen in das Gehege der Raubtiere geraten.

Gitter, das der Gepard nicht überqueren kann

Gitter, das der Gepard nicht überqueren kann

Laut Schule und Safaripark haben sie den Wanderpfad nicht mutwillig verlassen, sollen abgelenkt und mit ihren Handys gespielt haben. Dabei haben sie auf der Autostraße ein sechs Meter langes Gitter überquert. Für Geparde ist es unüberwindbar, es steht unter Strom und stellt sicher, dass die Tiere nicht auf die andere Seite gelangen und damit in ihrem Gebiet bleiben. Für Autos und Menschen mit Schuhen ungefährlich und nicht zu merken.

Gepard beißt den Jugendlichen in den Kopf

Als die Jugendlichen feststellten, dass sie im Gehege der Raubtiere gelandet waren, waren sie in Panik weggerannt. Dennoch konnte eine der Raubkatzen einen Jungen ergreifen. Ein Gepard hat den Jungen zu Boden gerissen und ihn in Arm und Kopf gebissen. Nach ambulanter Behandlung im Krankenhaus konnte er wieder entlassen werden. Die zwei Freunde wurden nicht verletzt.

Mann holt per Hupe Hilfe

Ein vorbeifahrender Besucher hat die Situation beobachtet und geistesgegenwärtig die Hupe in seinem Auto gedrückt.

Das hat eine Tierpflegerin gehört und ist herbeigeeilt, berichtet einer der Ranger: "Als wir von anderen Besuchern erfuhren, dass da Jugendliche bei den Geparden rumliefen und in Not waren, war zum Glück gleich eine Mitarbeiterin zur Stelle und hat die Jungs da weggeholt und an einen sicheren Platz gebracht." Der Tierpark überprüft nun nach eigenen Angaben alle Sicherheitsmaßnahmen.

Aussteigen unter Lebensgefahr verboten

Es ist eine klare Regel: Wer durch den Safaripark fährt, darf nicht aus dem Auto aussteigen. Drei Jungen aus Deutschland haben sich nicht daran gehalten. Nach Darstellung eines Sprechers des Safariparks waren die Jungen auf einem Weg gelaufen, der nur für Besucher mit Auto bestimmt ist. Die gut sichtbaren Warnschilder am Straßenrand hätten sie ignoriert.

Nicht der erste Fall

Die drei Jungen hatten viel Glück - genau wie eine französische Familie im Jahr 2018. Denn der Vorfall im Safaripark ist nicht der erste.

Vor vier Jahren stieg die französische Familie im Gepardengehege aus dem Auto. Ein Handy-Video zeigt, wie sie ihr Auto neben den sich sonnenden Geparden parken und aussteigen, um ein paar Fotos zu machen. Die Familienmitglieder haben sich weiter vom Auto entfernt, als sich ihnen die Geparden nähern. Die Familie konnte rechtzeitig zurück in ihr Auto flüchten.

Über dieses Thema berichten wir auch in der WDR Lokalzeit aus Duisburg im WDR Fernsehen am 27.09.2022 ab 19:30 Uhr.