Dortmund: Handzeichen rettet Frau vor sexuellem Übergriff

Stand: 07.06.2022, 19:42 Uhr

Am Dortmunder Hauptbahnhof wurde am vergangenen Freitag eine 20-Jährige sexuell belästigt. Durch eine spezielle Geste erkannte ein junger Mann ihre Notlage.

Den späteren mutmaßlichen Täter lernte die junge Frau im Zug kennen. Sie ging mit ihm in ein Restaurant. Danach wurde der 42-Jährige wohl zudringlich, fasste der jungen Frau unter anderem an die Brust. Diese versuchte, mit einem speziellen Handzeichen auf ihre Situation aufmerksam zu machen – und hatte Erfolg.

Reisender erkennt Notsituation

Eine offene Hand, eine Hand mit eingeklemmten Daumen, eine Faust

So funktioniert die Notgeste.

Ein 20-Jähriger erkannte die Geste und alarmierte die Polizei. Das Handzeichen wurde vor allem über die sozialen Medien verbreitet. Entstanden ist es durch die Kanadische Stiftung für Frauen.

Frau äußert sich zunächst nicht

Als die Polizisten die Ausweise der jungen Frau und ihres Begleiters kontrollierten, bat sie jedoch nicht um Hilfe – möglicherweise aus Angst. Für die Polizei war die Situation damit zunächst geklärt. Erst im persönlichen Gespräch mit den Polizisten erzählte die 20-Jährige später, was passiert sei.

Ermittlungen gegen mutmaßlichen Täter laufen

Mithilfe von Aufnahmen der Videokameras am Bahnhof konnte Polizei ermitteln, dass der Mann Richtung Bochum weitergefahren ist. Gegen ihn wird nun wegen sexueller Nötigung ermittelt.

Handzeichen zeigt Wirkung

Im vergangenen Jahr wurde mithilfe des Handzeichens auch eine 16-Jährige gerettet. Sie war entführt worden. Mit der Geste konnte sie aus dem Auto heraus einen anderen Fahrer alarmieren.

Über dieses Thema haben wir am 07.06.22 in der Lokalzeit im Radio auf WDR 2 und im Fernsehen berichtet.