Die Corona-Pandemie war nur wenige Tage alt, da machte sich Christoph Krause zum ersten Mal mit seinem Horn auf den Weg zum Schmallenbach-Haus in Fröndenberg. Vor dem Altenheim baute er seinen Notenständer auf und spielte den Bewohnern ein Ständchen.
"Ich habe auf einmal gedacht: 'Was machst Du hier eigentlich. Du gehörst ins Schmallenberg-Haus. Da warten sie auf dich.'" Christoph Krause
Seitdem kommt der 82-Jährige bis heute (fast) ausnahmslos jeden Abend um Punkt 19 Uhr und spielt für die Menschen im Altenzentrum auf seinem Horn. Einfach, um ihnen eine Freude zu machen.
Verlässlichkeit als Lebensmotto
Natürlich gab es in diesen mehr als 1.000 Tagen auch Termine, an denen er nicht kommen konnte - beispielsweise weil er krank war. Für diese Tage hatte er aber organisiert, dass er von zwei Freunden vertreten wurde, wie er dem WDR sagte.
Krauses Motto: "Die wichtigste Eigenschaft, die man mir zusagen sollte, ist: Auf den kannste dich verlassen!"
Heute hat er für diesen Einsatz das Bundesverdienstkreuz im Haus Opherdicke in Holzwickede verliehen bekommen. Und das, obwohl er es lange Zeit nicht annehmen wollte. "Wenn manchmal Leute aus dem Umfeld des Schmallenbach-Hauses gesagt haben: 'Eigentlich verdiente der längst das Bundesverdienstkreuz.' dann habe ich immer gelächelt und gesagt, also das ist völlig unangemessen."
Als dann aber wirklich der Anruf am 1. Dezember kam, in dem ihm gesagt wurde, dass er die höchste Anerkennung bekomme, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht, habe er weiche Knie bekommen, so Krause. "Da habe ich doch nicht abgelehnt. Fand's doch ganz schön."
Zu lange wird Krause am Freitag aber nicht feiern. Um 19 Uhr hat er ja einen wichtigen Termin - mit seinem Horn und den Bewohnern des Schmallenbach-Hauses.